Corona wirbelt die Spielpläne der Eishockey-Ligen durcheinander
In den drei höchsten deutschen Ligen geht es teilweise drunter und drüber. Die DEL2 wurde vorzeitig abgebrochen. Nach Ausbrüchen waren zu viele Mannschaften in Quarantäne.
Auf der Zielgeraden dieser Saison wirbelt das Coronavirus nun auch das deutsche Eishockey gehörig durcheinander. Am Donnerstag brach die DEL2 zwei Spieltage vor Ende ihre Hauptrunde ab. Unter anderem davon betroffen ist der ESV Kaufbeuren. Grund für den Abbruch ist, dass zu viele Mannschaften wegen Corona-Fällen in Quarantäne geschickt wurden. Betroffen sind die Heilbronner Falken, die Bietigheim Steelers und der EC Bad Nauheim. Die Spieler aller drei Mannschaften befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Durch den Abbruch wollen die Gesellschafter die Play-offs retten. Diese sollten am 20. April starten. Ob dieser Termin gehalten werden kann ist noch offen. Fest steht dagegen, dass in der DEL2 die Quotienten-Regel zum Einsatz kommt. Da nicht alle Mannschaften die gleiche Anzahl an Punktspielen absolviert haben, ist nun das Verhältnis Punkte pro Spiel ausschlaggebend. Als mit Abstand beste Mannschaft der Hauptrunde bringen es die Kassel Huskies auf 2,29 Punkte pro Spiel. Die Heilbronner Falken belegen mit einem Punkteschnitt von 1,39 und als Achtplatzierter den letzten Play-off-Rang. Kaufbeuren ist Sechster (1,60) und trifft in der ersten Play-off-Runde auf den EHC Freiburg.
"Wichtig ist, dass wir ordentliche Play-offs spielen. Wir wollen einen fairen Wettbewerb. Es geht schließlich darum, einen sportlichen Meister zu ermitteln", sagte ESVK-Geschäftsführer Michael Kreitl. Dass der DEL-2-Meister auf dem Eis ermittelt wird, ist eine Bedingung für den Aufstieg in die DEL, der seit dieser Saison wieder auf sportlichem Wege möglich ist. Besonders Kassel dürfte sich große Chancen ausrechnen. Einen Absteiger aus der DEL wird es dagegen coronabedingt nicht geben. Stattdessen soll die höchste deutsche Eishockeyliga die kommende Saison mit 15 Klubs spielen und erst danach wieder auf 14 zurück geschrumpft werden.
Quotienten-Regel käme den Panthern aktuell ungelegen
Bislang ist die DEL vergleichsweise unbeschadet durch die Saison gekommen. Zuletzt allerdings mussten die Iserlohn Roosters für einige Tage in Quarantäne und verpassten die beiden Auswärtsspiele in Ingolstadt und Straubing.
Die Partie beim ERCI soll am 15. April nachgeholt werden. Offen ist allerdings, ob der ohnehin schon extrem eng getaktete Spielplan noch Platz lässt für den zweiten Nachholtermin. Nicht ausgeschlossen also, dass auch in der DEL die Quotienten-Regel zum Einsatz kommt, wenn Iserlohn und Straubing am Ende der Hauptrunde ein Spiel weniger absolviert haben sollten.
Das wiederum könnte für die Augsburger Panther von großer Bedeutung sein. Denn die konkurrieren ausgerechnet mit den Niederbayern um den vierten Platz in der Süd-Gruppe, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Vor den Freitagsspielen waren Panther und Tigers punktgleich, Straubing hat jedoch den geringfügig besseren Quotienten.
Auch in anderen Ligen mehrere Teams in Quarantäne
Diese Probleme sind mit Blick auf die Eishockey-Oberligen Süd und Nord allerdings nur Lappalien. Denn in den beiden dritthöchsten Ligen ging und geht es höchst turbulent zu. Im Süden laufen die Play-offs längst. Allerdings ohne die Blue Devils Weiden und den Deggendorfer SC. Beide Mannschaften konnten wegen mehrerer Corona-Fälle nicht antreten. Davon profitiert hatten als direkte Nachrücker der EV Lindau Islanders und die ECDC Memmingen Indians, die dann beide im Viertelfinale ausschieden.
Chaotisch ging es zuletzt auch im Norden zu. Dort sorgten diverse Corona-Fälle dafür, dass nun sogar der abgeschlagene Tabellenletzte Eisbären Hamm in die Pre-Play-offs einzieht. Gerade mal acht Siege aus 46 Partien der Hauptrunde hatte die Mannschaft geschafft und profitiert nun davon, dass die Saale Bulls Halle, der EG Diez-Limburg und der Krefelder EV nach positiven Corona-Tests nicht mehr antreten können.
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