Eisbären bleiben DEL-Maßstab - Neue Krise in Köln
Berlin (dpa) - In der Tabelle trennt sie nur ein Punkt, auf dem Mannheimer Eis war es zeitweise eine ganze Klasse: Die Eisbären Berlin haben der Konkurrenz in der Deutschen Eishockey-Liga Stoff zum Nachdenken für die Liga-Pause hinterlassen.
Vor allem Adler-Trainer Doug Mason will während des Deutschland-Cups seine Schlüsse aus der 2:5-Heimpleite und dem Verlust der Tabellenspitze ziehen. "Wir wissen jetzt, was verlangt ist. Wir versuchen, auf dieses Tempo zu kommen", sagte Mason nach dem Hochgeschwindigkeits-Eishockey des Meisters. Am 1. Dezember können Masons Schützlinge beim Gastspiel in Berlin beweisen, ob sie etwas dazugelernt haben. Mit dem Saisonstart zeigte sich Mason nach seinen ersten Monaten in Mannheim dennoch sehr zufrieden: "Wir haben super erste 18 Spiele gehabt."
Obwohl die Eisbären zwei Partien weniger absolviert haben, liegen sie nun wieder vor dem vermeintlich härtesten Titel-Rivalen. "Es war uns wichtig, Tabellenführer zu werden", unterstrich Nationalstürmer André Rankel und meinte eine Woche nach dem 4:6 in Augsburg: "Ein gutes Team verliert niemals zwei Spiele nacheinander."
Die Augsburger Panther sind als Tabellen-Dritter bisher die größte Überraschung der Spielzeit und untermauerten ebenso wie der viertplatzierte Pokalsieger EHC Wolfsburg ihren Aufwärtstrend aus der vorigen Saison. "Wir sind natürlich sehr zufrieden, werden aber auf jeden Fall auf dem Boden bleiben, denn es sind erst 17 von 56 Spielen absolviert", erklärte Augsburgs Trainer Larry Mitchell nach dem 5:0 in Köln. Er erinnerte an den 4:5-Ausrutscher daheim gegen die Kassel Huskies: "Wir haben gerade gesehen, wie es anders geht."
Die Wolfsburger halten ihr Leistungsvermögen längst noch für nicht ausgeschöpft. "Mit 32 Punkten nach 17 Spielen können wir zufrieden sein, auch wenn es noch viel besser geht. Da sind wir noch nicht am Optimum und haben noch einige Baustellen", sagte Co-Trainer Pavel Gross nach dem 5:2 in Kassel. Auch Huskies-Coach Stéphane Richer war trotz der zweiten Heimpleite insgesamt zufrieden. "Schließlich haben uns viele sogenannte Experten auf Rang 14 oder 15 erwartet", erklärte der Coach des Tabellen-Achten. Richer ist optimistisch: "Wir wissen jetzt, dass wir diesmal die Playoffs schaffen können. Das macht uns Mut und motiviert."
Erneut trüb sieht es in Köln aus, wo Adler-Coach Mason nach sieben Auftaktniederlagen des damaligen Vizemeisters vor einem Jahr gehen musste. Dem 0:4 im Derby beim mäßig gestarteten Vizemeister Düsseldorf folgte gegen Augsburg die sechste Pleite in Folge. Die nur 6563 Fans quittierten sie mit Pfiffen und Protestrufen. Die Haie haben nur zwei Punkte mehr als zur gleichen Zeit vor einem Jahr.
Der aus Krefeld gekommene Trainer Igor Pawlow sprach nach einem Wochenende mit 0:9 Toren von einer schweren Last. "Wir sind nicht so schlecht, aber die Pause kommt uns jetzt gelegen. Wir müssen unbedingt die Köpfe frei bekommen", forderte der Russe, der den verletzten Christoph Ullmann als Führungsspieler sehr vermisst. Die Torjäger Ivan Ciernik und Martin Bartek bleiben derzeit alles schuldig. Und der Blick auf den Spielplan verheißt nichts Gutes: Erster Gegner nach der Pause sind am 13. November die Eisbären.
Die Diskussion ist geschlossen.