Starke Leistung nicht mit Punkten belohnt
Trotz einer starken kämpferischen Vorstellung gingen die Ingolstädter Panther bei den Adlern Mannheim leer aus. Am Ende stand eine unglückliche 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)-Niederlage für das Team von Coach Mike Krushelnyski zu Buche.
Wie haben die Schanzer die schwere Partie 48 Stunden zuvor gegen die Eisbären Berlin (3:2) verkraftet? Die Antwort: Von einem Kräfteverschleiß bei der Krushelnyski-Truppe war im ersten Durchgang kaum etwas zu sehen. "Unterstützt" von einer berechtigten Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen René Corbet (nach 54 Sekunden) sowie einer gleichzeitigen Hinausstellung von Blake Sloan durften sich die Gäste fünf Minuten lang in Überzahl - davon 120 Sekunden sogar mit zwei Akteuren mehr auf dem Eis - versuchen. Zu mehr als zwei Distanzschüssen von Dustin Wood (2.) und Jakub Ficenec (3.), reichte es zunächst aber nicht.
Auch im weiteren Verlauf war die Handschrift Mike Krushelnyskis, der seinen Schützlingen erneut ein aggressives Forchecking in der gegnerischen Hälfte verschrieb, deutlich sichtbar. Mehr als zwei Einschuss-Möglichkeiten ließen die Panther im ersten Abschnitt nicht zu. Dumm nur, dass eine dieser Chancen gleich zum Mannheimer Führungstreffer führte. Im Powerplay kam die Scheibe zum freistehenden Rick Girard, der Ingolstadts Schlussmann Jimmy Waite keine Chance ließ - 1:0 (9.)!
Aber die Oberbayern blieben weiterhin cool und schlugen nur zwei Zeigerumdrehungen später zurück. Nachdem Yorick Treille ein herrliches Zuspiel Bellissimos nicht verwerten konnte (10.), machte es Brad Leeb besser: In Überzahl markierte der Kanadier, der bei einem Abpraller Hausers blitzschnell reagierte, den hochverdienten 1:1-Ausgleich. Die zuletzt in sieben Heimspielen siegreichen Kurpfälzer hätten sich wahrlich nicht beklagen dürfen, wären sie mit einem Rückstand in die Pause gegangen. Doch Adam Hauser bewahrte sein Team bei einem "Supersolo" von Glen Goodall (13.) vor einem weiteren Gegentreffer.
Gleich zwei "Genickschläge" mussten die personell ohnehin gebeutelten Panther (mit den Langzeitverletzten Doug Ast, Eric Boguniecki und Matt Higgins fehlten bereits drei Akteure) dann im zweiten Drittel hinnehmen. Zum einen blieb Stürmer Michael Waginger mit einer Knieverletzung in der Kabine (wird heute untersucht), zum anderen kassierte Verteidiger Jason Holland in der 32. Minute auch noch eine zweifelhafte Spieldauer-Disziplinarstrafe und wird damit seinem Team am kommenden Sonntag in der Heimpartie gegen die Kölner Haie (14.30 Uhr) fehlen.
Für seine Teamkollegen ein Schock? Mitnichten, denn als sich die Schanzer nach der souverän überstandenen fünfminütigen Unterzahl selbst im Powerplay beweisen durften, ging es plötzlich ruckzuck: Bullygewinn Bellissimo, Schuss Ferguson und Tor Treille (38.) lauteten die Stationen. Die Panther waren plötzlich wieder obenauf - allerdings nur bis sieben Sekunden vor der zweiten Drittelsirene, als Jeff Shantz die heimischen Anhänger in numerischer Überlegenheit jubeln ließ.
Die entscheidende Szene in dieser spannenden Partie folgte zweifelsohne in der 50. Minute: Während ERCI-Stürmer Yannic Seidenberg in Unterzahl (!) einen Alleingang von der Mittellinie nicht im Mannheimer Kasten unterbringen konnte, stellte abermals Rick Girard im direkten Gegenzug mit seinem 3:2 die Weichen auf Sieg.
"Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht", resümierte Panther-Dompteur Mike Krushelnyski.
ERC Ingolstadt: Waite - Ficenec, Bakos; Ferguson, MacNevin; Holland, Wood - Treille, Schütz, Bellissimo; Seidenberg, Goodall, Leeb; Melischko, Tutschek, Waginger; Jörg, Hinterstocker.
Tore: 1:0 Girard (9.), 1:1 Leeb (11.), 1:2 Treille (38.), 2:2 Shantz (40.), 3:2 Girard (50.).
Zuschauer: 9517.
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