Schützenfest in Augsburg: Panther holen drei Punkte gegen Nürnberg
13 Treffer gab es im Curt-Frenzel-Stadion zu sehen. Die Panther gewannen gegen Nürnberg mit 9:4. Die Gäste waren allerdings nur mit einer Rumpftruppe angereist.
Bevor die Augsburger Panther am Freitagabend reichlich frustriert in ihre Kabine schlichen, hatten sie sich artig bei den rund 1300 Fans bedankt, die die 1:2-Niederlage gegen Iserlohn mitangesehen hatten. Nach einer ganzen Reihe von Geisterspielen war es die erste Partie, die vor zumindest teilweise gefüllten Rängen im Curt-Frenzel-Stadion stattgefunden hatte. Unklar war zu diesem Zeitpunkt aber noch, ob das Sonntagsspiel gegen Nürnberg stattfinden würde. Denn in deren Team ging und geht Omikron um. Erst im Laufe des Samstags war klar: Nürnberg bekommt eine spielfähige Mannschaft zusammen.
Mindestens zehn Feldspieler und ein Torwart müssen im Kader stehen
Die Franken reisten am Sonntag mit elf Feldspielern und zwei Torhütern (die Untergrenze sind derer zehn plus ein Torwart) nach Augsburg: aufgeteilt in sechs Stürmer und fünf Verteidiger kassierten sie nach großem Kampf eine 4:9 (2:4, 1:2, 1:3)-Niederlage.
Nürnbergs Trainer Tom Rowe fand nach der Partie klare Worte. Die Umstände seien mehr als unglücklich und fast schon lächerlich. Seine Spieler würden wegen der extremen Belastung einer stark erhöhten Verletzungsgefahr ausgesetzt. „Und genau das ist passiert: Zwei meiner Jungs haben sich verletzt.“
Panther hatten schon einmal einen geschwächten Gegner
Dann wandte sich Rowe direkt an Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl, der auch im DEL-Aufsichtsrat sitzt. „Ich hoffe, dass die Liga jetzt mit den Sportdirektoren und den Klubbesitzern zusammen kommt und die Situation klärt. Denn uns zu zwingen, hier zu spielen, war sehr gefährlich für unsere Spieler.“ Im vergangenen Sommer hatten sich die 15 DEL-Klubs auf diese Regelung das spielfähige Personal betreffend geeinigt. Über die Sinnhaftigkeit darf gestritten werden, denn von einem sportlich fairen Wettbewerb zu sprechen ist angesichts eines personell derart gerupften Gegners mindestens grenzwertig. Schon einmal hatten es die Panther – die bisher ohne Corona-Ausfälle geblieben sind – in dieser Saison mit einem massiv geschwächten Gegner zu tun bekommen. Bietigheim war Mitte Januar mit zwölf Feldspielern angetreten, hatte sich teuer verkauft und mit 1:3 verloren.
Nürnberg kämpfte wacker und traf viermal
Das Spiel gegen Nürnberg nahm einen anderen Verlauf, denn es wurde schnell zu einem munteren Scheibenschießen. Auf Augsburger Seite trafen in chronologischer Reihenfolge Henry Haase (4.), David Stieler (5.), Brad McClure (11./22.), Marco Sternheimer (14.), Thomas J. Trevelyan (35.), Colin Campbell (46.), Drew Le-Blanc (46.) und zu guter Letzt Matt Puempel (59.). Erstaunlich bis bedenklich war, dass die dezimierten Nürnberger auch viermal erfolgreich waren. Torschützen: Fabrizio Pilu (13.), Dane Fox (17.), Max Kislinger (31.) und Nicholas Welsh (44.).
Panther-Trainer Mark Pederson hielt sich mit Forderungen gegenüber der Liga zurück. Er verwies nach einigen warmen Worten an die Gäste darauf, dass es am wichtigsten gewesen sei, die drei Punkte in Augsburg zu behalten. Dabei dürfte er durchaus mit Sorge gesehen haben, dass sein Team gegen eine Nürnberger Rumpftruppe vier Tore kassiert hat. Den großen Kampf der Gäste honorierten dann sogar das Augsburger Publikum. Als Ice-Tigers-Verteidiger Oliver Mebus als letzter Mann völlig abgekämpft vom Eis fuhr, applaudierten ihm nahezu alle der rund 1300 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ich persönlich finde die 10+1 Mindestspielstärke grob fahrlässig.
Mit dieser Wettbewerbsverzerrung ist niemandem geholfen. Aber wie so oft stellt sich das deutsche Eishockey mit fragwürdigen Entscheidungen ins Abseits.
Den Panthern wird es am Ende egal sein, wenn man mit diesen Punkten noch in die Play Offs kommt.
Lieber Herr Kornes, die Headline "Schützenfest in Augsburg" ist ein journalistischer Offenbarungseid. Das Ergebnis ist bei den Umständen des Spiels Nebensache. Gut, die Augsburger Panther brauchen jedes Pünktchen. Und wenn man die Chance hat, gegen einen stark geschwächten Gegner antreten und punkten zu können, nimmt man das dankend mit. Ein Anlass zum Feiern ist das aber sicher nicht - eher zum Schämen.
Die wesentliche Information zu diesem Spiel ist doch diese, wie Sie ja auch selbst geschrieben haben:
Dann wandte sich Rowe direkt an Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl, der auch im DEL-Aufsichtsrat sitzt. „Ich hoffe, dass die Liga jetzt mit den Sportdirektoren und den Klubbesitzern zusammen kommt und die Situation klärt. Denn uns zu zwingen, hier zu spielen, war sehr gefährlich für unsere Spieler.“ Im vergangenen Sommer hatten sich die 15 DEL-Klubs auf diese Regelung das spielfähige Personal betreffend geeinigt. Über die Sinnhaftigkeit darf gestritten werden, denn von einem sportlich fairen Wettbewerb zu sprechen ist angesichts eines personell derart gerupften Gegners mindestens grenzwertig.