
Der Schnellstarter

ERC-Neuzugang Björn Svensson hatte kaum seinen Vertrag unterschrieben, da stand er schon für seinen neuen Klub auf dem Eis. Wie er sich seitdem in Ingolstadt eingelebt hat.
Herr Svensson, so schnell wie Sie wird kaum jemand Ingolstädter. Am Donnerstagabend waren Sie noch in Schweden unterwegs, tags darauf sind Sie schon für den ERC auf dem Eis gestanden. War Ihr erster Arbeitstag nicht ein wenig chaotisch?
Svensson: Es war in der Tat ein ziemlich hektischer Tag. Im Laufe des Donnerstags wurde es offensichtlich, dass ich zum ERC gehe. Dann kamen viele Dinge auf mich zu. Ich bin am frühen Freitagmorgen, etwa gegen 5 oder 6 Uhr, Richtung Ingolstadt geflogen, um mich medizinisch checken zu lassen. Das musste alles noch am Vormittag geschehen. Andernfalls hätte ich keine Spiellizenz für das Freitagsspiel gegen Wolfsburg erhalten. Danach kamen weitere Papiere dazu, die ich ausfüllen musste. Am Nachmittag habe ich Bescheid bekommen, dass ich spielen kann. Am Abend war ich schon auf dem Eis. So schnell geht es manchmal im Eishockey.
Ganz ehrlich: War Ihnen Ingolstadt vor Ihrem Wechsel überhaupt ein Begriff?
Svensson: Die Stadt selbst kannte ich nicht, das Team aber schon. Der ERC gewann ja mit dem schwedischen Trainer Niklas Sundblad die deutsche Meisterschaft. Darüber berichteten auch schwedische Zeitungen ausführlich.
Von dem Meisterteam sind nur noch wenige Akteure übrig geblieben. Haben Sie schon vor Ihrer Ankunft in Ingolstadt einen ERC-Spieler gekannt?
Svensson: Ehrlich gesagt Nein. Aber jetzt kenne ich sie alle. (lacht)
Mit wem im Team verstehen Sie sich am besten?
Svensson: Sie sind alle großartig. Ich verbringe mit allen Zeit. Einmal haben wir uns zu fünft oder sechst zum Abendessen getroffen. Das war wirklich schön. Ich fühle mich gut aufgenommen.
Sie sind der einzige schwedische Spieler. Würden Sie sich wünschen, mehr Landsmänner im Team zu haben?
Svensson: Nein. Jeder spricht gutes Englisch. Ich mag es hier.
Sie haben nun zwei Spiele für Ingolstadt gemacht. Was ist Ihr Eindruck von der höchsten deutschen Eishockeyliga gerade im Vergleich zur höchsten schwedischen Klasse, die Sie gut kennen?
Svensson: Es ist bisher schwierig, zu vergleichen. Vielleicht brauche ich ein bisschen mehr Zeit. Mir ist aber aufgefallen, dass in Deutschland vertikaler gespielt wird, während sich das Spiel in Schweden eher in die Breite zieht. In Schweden ist die Kontrolle des Pucks noch wichtiger. Das sieht manchmal fast wie Fußball aus. Aber mir gefällt, wie in Deutschland Eishockey gespielt wird.
Warum können gerade Sie dem ERC Ingolstadt helfen? Was sind Ihre Stärken?
Svensson: Ich versuche immer, ein guter Schlittschuhläufer zu sein, sowohl offensiv als auch defensiv meine Aufgaben zu erledigen und um das gegnerische Tor herum zu lauern, um den einen oder anderen Treffer zu machen.
Sie bleiben auf jeden Fall bis zum Ende dieser Saison in Ingolstadt. Da wird kaum Zeit bleiben für Ausflüge in die Heimat zur Familie.
Svensson: Der Saisonplan lässt das wahrscheinlich nicht zu. Vielleicht kommt aber meine Freundin mich in Ingolstadt besuchen. Sie arbeitet aber selbst in Schweden. Deshalb müssen wir sehen, wann sie Zeit dafür hat.
Zur Person Björn Svensson verstärkt bis zum Saisonende den Angriff des ERC Ingolstadt. Der 30-jährige Schwede spielte bislang vor allem für Klubs in seiner Heimat. In der vergangenen Saison gelangen ihm 14 Tore für die Malmö Redhawks. Svensson ist nicht der einzige Eishockeyspieler in seiner Familie. Sein jüngerer Bruder Magnus Pääjärvi spielt in der nordamerikanischen Profiliga NHL für die St. Louis Blues.
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