Perfektes Powerplay
Panther erzielen beim 5:2-Heimsieg gegen die Hamburg Freezers vier Treffer im Überzahlspiel. Aber große Sorgen um verletzten Stürmer John Laliberte
Der ERC Ingolstadt hat sich gestern Abend im Heimspiel gegen die Hamburg Freezers seinen nunmehr dritten Saisonsieg im wahrsten Sinne des Wortes „erarbeitet“. Dank einer hohen Effizienz im Überzahlspiel – die Schanzer trafen sage und schreibe viermal (!) mit einem Akteur mehr auf dem Eis – stand am Ende ein deutlicher 5:2 (2:0, 1:2, 2:0)-Erfolg zu Buche. Am morgigen Sonntag gastiert der ERCI bei den Iserlohn Roosters.
„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Gerade im Spiel „Fünf gegen Fünf“ müssen wir künftig wesentlich konsequenter und besser auftreten. Letztlich haben uns die ’Special Teams’ den Sieg gerettet“, resümierte nach der Partie Stürmer Björn Barta, der sich mit seinen Teamkollegen von Beginn an gegen die konsequent mit zwei Akteuren forecheckenden Gäste schwer tat, in dieses Match zu finden. Zahlreiche Fehlpässe bereits im eigenen Drittel und Spielaufbau sowie mehrere unnötige Strafzeiten taten ihr Übriges, dass die Panther lange Zeit ihren gewohnten Rhythmus nicht fanden. So mussten im ersten Abschnitt schon zwei Powerplay-Treffer herhalten, um mit einer 2:0-Führung in die Pause zu gehen. Beim ersten Treffer fälschte Kapitän Tyler Bouck einen Schuss des eminent fleißigen Christoph Gawlik entscheidend ab (8.), ehe bei Tor Nummer zwei Freezers-Schlussmann Dimitrij Kotschnew kräftig mithalf. Nach einem gewonnenen Bully im Drittel der Hamburger hielt ERCI-Verteidiger Jeff Likens einfach mal drauf – Kotschnews Fanghand schnellte nicht schnell genug nach oben, sodass die Scheibe zum zweiten Mal den Weg in seinen Kasten fand.
Ein Zwei-Tore-Vorsprung, der den Schanzern jedoch auch nicht die erhoffte Sicherheit ins Spiel brachte. Im Gegenteil, mit der trügerischen Führung im Rücken wirkten die Panther von Minute zu Minute fahriger und luden die bis dato eher harmlosen Gäste, die unmittelbar vor der ersten Drittelsirene durch David Wolf ihre beste Chance zu verzeichnen hatten (20./Ingolstadts Goalie Ian Gordon reagierte glänzend), nahezu zum Toreschießen ein – was die Mannschaft des ehemaligen ERCI-Trainers Benoit Laporte in Durchgang zwei auch dankend annahm. Vor dem 1:2 durch Garrett Festerling (28.) ließ sich Verteidiger Derek Dinger im eigenen Drittel den Puck vom Schläger klauen, ehe Jeff Likens beim zu diesem Zeitpunkt nicht mehr überraschenden 2:2-Ausgleich durch Julian Jakobsen (32.) schlecht aussah. Nur gut, dass die Oberbayern bereits 54 Sekunden später die richtige Antwort parat hatten: Nach Zuspiel von Björn Barta war es Sturmpartner John Laliberte, der sein Team mit einem tollen Handgelenkschuss wieder in Front brachte (33.).
Apropos Laliberte: Dass der spielstarke Neuzugang aus Wolfsburg das Ende dieser Begegnung nicht mehr auf dem Eis erlebte, daran hatte Hamburgs Verteidiger Christoph Schubert einen Bärenanteil. Mit einem schmutzigen Check gegen den Kopf beförderte er sowohl den US-Boy als auch sich selbst (Schubert bekam völlig zurecht eine Matchstrafe aufgebrummt) vorzeitig in die Kabine (56.). Mehr noch, Laliberte wurde sogar wenige Minuten später zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, nachdem er im Teambereich zusammenbrach.
„Ich kann nur hoffen, dass die Liga die richtige Entscheidung beim Strafmaß für Schubert trifft. So eine Aktion hat im Eishockey schlichtweg nichts zu suchen“, schimpfte Panther-Trainer Rich Chernomaz, der sich zumindest noch über die beiden Treffer von Bouck (50.) und Kris Sparre (59.) im Schlussdrittel freuen konnte. Es waren die Powerplay-Treffer Nummer drei und vier an diesem Abend.
ERC Ingolstadt: Gordon – Periard, Likens; Hambly, Ficenec; Dinger, Conboy; Heid – Hager, Hahn, Greilinger; Bouck, Gawlik, Motzko; Laliberte, Ross, Barta; Boucher, Sparre, Oblinger. – Tore: 1:0 Bouck (8.), 2:0 Likens (19.), 2:1 Festerling (28.), 2:2 Jakobsen (32.), 3:2 Laliberte (33.), 4:2 Bouck (50.), 5:2 Sparre (59.). – Zuschauer: 2868.
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