Offene Flügel-Frage beim FCA
Auch nach vier Spielen ohne Sieg hält FCA-Trainer Markus Weinzierl an seiner Spielweise fest. Beim Personal muss er aber umbauen. Verhaegh und Ostrzolek sind Gelb-gesperrt.
Vor genau einem Jahr wäre man beim FC Augsburg froh gewesen, wenn man nach dem neunten Spieltag schon zehn Punkte auf dem Konto gehabt hätte. Nach der 0:2-Niederlage gegen den Hamburger SV standen nur sechs Punkte und Platz 17 zu Buche. In dieser Saison hat der FCA schon zehn Zähler eingesammelt und ist 13.
Eigentlich eine passable Ausgangsposition für eine Mannschaft, die durch ihre famose Aufholjagd in der Rückrunde zwar viele Sympathiepunkte gesammelt hat, aber dennoch als einer der heißen Abstiegskandidaten gehandelt wurde.
Gegen Bayer war bislang wenig zu holen
Doch mit Siegen klettern auch in Augsburg die Ansprüche moderat aber stetig nach oben. Das merkt derzeit auch Trainer Markus Weinzierl. Nach vier Spielen ohne Sieg wächst besonders unter den Fans die Angst, dass ihr Verein langsam in Richtung Abstiegsplätze durchgereicht wird. Zumal der FCA am Samstag (15.30 Uhr) beim Tabellendritten Bayer Leverkusen antreten muss. Nur gegen die Bayern und eben gegen Bayer blieb der FCA in seiner kurzen Bundesliga-Historie bisher punktelos.
Da Bayer aber nicht nur durch ein Phantomtor, das am Montag vor dem DFB-Sportgericht verhandelt wird, sondern auch durch überzeugende Leistungen wie beim 4:0 in der Champions League gegen Donezk, gewinnt, sieht es nicht danach aus, dass der FCA in Leverkusen seine Negativserie beenden könnte.
Fast schon trotzig gab Weinzierl nichtsdestotrotz gestern bei der Pressekonferenz zu Protokoll: „Wir sind krasser Außenseiter, aber wir fahren nach Leverkusen, um zu punkten.“ Quell seines Optimismus ist die gute Leistung in der Vorsaison beim 1:2 und die guten Ansätze der vergangenen Wochen. Die waren nicht zu übersehen, wie auch beim 1:2 gegen Wolfsburg. Fakt ist aber: Viermal war der FCA zuletzt 1:0 in Führung gegangen, ohne allerdings als Sieger vom Platz zu gehen.
Klavan-Einsatz ist noch offen
Weinzierls Rezept gegen die Erfolgslosigkeit lautet daher: „Wir müssen es einfach schaffen, über 90 Minuten fehlerfrei zu bleiben. Das müssen wir verbessern.“
Allerdings steht Weinzierl, der gerne an Bewährtem festhält, vor einigen Umbauarbeiten. So sind die beiden Außenverteidiger Paul Verhaegh (rechts) und Matthias Ostrzolek gelb-gesperrt. Während links wohl Marcel de Jong zum Einsatz kommt, hat Weinzierl rechts den wendigen Ronny Philp oder den körperbetonten Kevin Vogt zur Auswahl. Wen er nimmt, behielt er wie immer, bis zur Mannschaftsbesprechung für sich. Auch auf der Innenverteidiger-Position kann Weinzierl wählen. Stammkraft Ragnar Klavan ist nach seiner Rot-Sperre wieder frei, doch muskuläre Probleme während der Woche stellen seine Rückkehr in Frage.
Angeschlagen ist auch Stürmer Arkadiusz Milik, der von Leverkusen an den FCA ausgeliehen ist. Und nur wer „zu 100 Prozent fit ist“, sagt Weinzierl, wird auch spielen.“ Darum wird wohl der derzeit glücklose Sascha Mölders wieder von Beginn an ran dürfen.
Teamchef: Wer soll gegen Leverkusen spielen?
Aber egal, welches Personal Weinzierl in Leverkusen auf den Platz schickt, seine Gangart wird er auch in diesem Zwischentief auf keinen Fall ändern: „Wir zweifeln in keinster Weise an dem Großen und Ganzen wie wir spielen. Davon werden wir keinen Millimeter abweichen, weil es die Mannschaft verinnerlicht hat und auch schon sehr sehr gut gespielt hat.“
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