SC Verl meckert über den FCA: "Gibt attraktivere Gegner"
In der ersten Runde des DFB-Pokals muss der FCA zum SC Verl. Die Verantwortlichen des Regionalligisten hätten sich allerdings ein besseres Los erhofft.
Vor einer Auslosung im DFB-Pokal wünschen sich die Außenseiter einen Kracher, den FC Bayern München oder Borussia Dortmund. Nicht aber den FC Augsburg. So jedenfalls lassen sich die Ausführungen von Rino Capretti deuten. Nur mäßig angetan war der Trainer des Regionalligisten SC Verl davon, in der ersten Hauptrunde auf den FCA zu treffen. "Ist okay", erklärte er in der ARD wenig begeistert, nachdem die ehemalige Nationalspielerin Nia Künzer die Losfee gegeben hatte. "Wir wollten einen Gegner haben, der unser Stadion füllt", fügte Capretti hinzu.
Noch deutlicher wurde Verls Vereinsboss Raimund Bertels, als er meinte: "Es gibt bestimmt attraktivere Gegner. Um dort hinzukommen, müssen wir eben versuchen, Augsburg zu schlagen." Die Ernüchterung in Verl (Kreis Gütersloh) war greifbar. Die Stadt liegt in Nordrhein-Westfalen, rund 15 Kilometer von Bielefeld entfernt. In einer Wirtschaft am Verler Kirchplatz hatten sich 50 Vereinsmitglieder eingefunden, auch bei ihnen kehrte schnell Ernüchterung ein. "Es hätte sicher ein besseres Los geben können", sagte der Verler Fanbeauftrage Ralf Konrad der Regionalzeitung Neue Westfälische. "Aber die Aufgabe ist durchaus machbar. Vielleicht packen wir es ja und bekommen dann in der 2. Runde einen richtigen Knaller."
SC Verl in Fußball-Wettskandal verwickelt
Der SC Verl hat in der vergangenen Saison in der Regionalliga West den siebten Platz erreicht. Für Aufsehen sorgte der Klub, als er 2009 in den Fußball-Wettskandal verwickelt war. Betroffen war ein Spieler aus der Region. Cosmin Uilacan, derzeit Spieler des TSV Ustersbach in der Kreisklasse, wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) im September 2011 gesperrt. Für 18 Monate durfte er nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen, erst im März 2013 wirkte er wieder in einem Pflichtspiel mit.
Neben zwei Ex-Mitspielern stand Uilacan unter Verdacht, an zwei Verabredungen zu Manipulationen von Spielen seines damaligen Vereins gegen Borussia Mönchengladbach II (4:3) und den 1. FC Köln II (0:1) beteiligt gewesen zu sein. Es lagen allerdings keine Anhaltspunkte dafür vor, dass der gebürtige Rumäne direkt an einer Spielmanipulation beteiligt war. "Ich habe davon gewusst", sagte Uilacan nach seinem Comeback für den TSV Ustersbach. Er weiß, er hätte das anzeigen müssen. "Dass ich das nicht gemacht habe, war mein großer Fehler." In der damaligen Situation sei er gar nicht auf die Idee gekommen, das zu melden, erklärte er. Uilacan räumte ein, falsche Entscheidungen getroffen zu haben. "Heute würde ich vieles anders machen. Auf meiner Weste hat diese Geschichte keinen guten Fleck hinterlassen", sagte er vor ein paar Jahren.
Uilacan für etliche Klubs in der Region am Ball
Uilacan, inzwischen 38 Jahre alt, spielte in der Region Augsburg für den TSV Schwaben Augsburg und den TSV Aindling, ehe er ins professionelle Spielerlager wechselte: Zwei Jahre agierte Uilacan für den FC St. Pauli, zwei für den Bonner SC und zwei für Verl. Dort war er sogar Kapitän, ehe er im Sommer 2009 zum BC Aichach und zwei Jahre später zum TSV Ustersbach wechselte.
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So so, der Regionalligist FC Verl stellt also Ansprüche, und der FCA ist nicht gut genug. Aber man weiß dort schon, wo Augsburg liegt, oder? Umgekehrt dürfte das aufgrund der marginalen Bedeutung der Kleinstadt Verl wohl eher fragwürdig bzw. irrelevant sein.
Vielleicht sollten sich die Herren dieses Fußballvereins mal fragen, ob der FC Augsburg seinerseits von dieser Zulosung begeistert ist!
Wenn man in der Regionalliga West gegen Lippstadt, Straelen, Herkenrath oder Kaan-Mairenborn vor durchschnittlich 900 Zuschauern spielt, hat man halt gewisse Ansprüche!