Gladbach-Trainer Marco Rose soll die Bundesliga spannend machen
Marco Rose will mit Borussia Mönchengladbach den ersten Platz gegen die Bayern verteidigen. Sein ehemaliger Chef Jürgen Klopp hat dessen Karriere früh prophezeit.
Jürgen Klopp sollte recht behalten. Der erfolgreichste deutsche Trainer der Gegenwart feierte 2004 mit dem FSV Mainz gerade den Aufstieg in die Bundesliga und somit seinen ersten großen Erfolg, als er zweien seiner Spieler prophezeite: „Ihr beide werdet später Trainer.“ Es handelte sich dabei um Sandro Schwarz und Marco Rose. Schwarz war bis vor kurzem Trainer der Mainzer, Rose steht seit Anfang der Saison an der Seitenlinie von Borussia Mönchengladbach.
Der 43-Jährige hat den Verein auf Platz eins der Bundesliga geführt, am Samstag wollen die Borussen die Spitzenposition gegen den FC Bayern verteidigen. Vier Punkte trennen die beiden Klubs vor der Partie. Besonders verwunderlich an der Konstellation ist, dass es nicht Dortmunder oder zumindest Leipziger sind, die eine Münchner Schwächephase ausgenutzt haben – sondern eben die Gladbacher.
Marco Rose soll den neuen Stil von Borussia Mönchengladbach entwickeln
Selbstverständlich wird der zwischenzeitige Erfolg am Trainer festgemacht. Der allerdings mag nichts davon wissen, dass Platz eins mit einer ausgeklügelten – nur ihm bekannten – Art, Fußball zu spielen, zu tun hat. „Es gibt keinen Marco-Rose-Fußball, sondern es gibt nur Wir. (...) Wir werden versuchen, gemeinsam den Stil Borussia Mönchengladbach für die kommenden Jahre zu kreieren.“
Es ist ein Stil, der gut zu Roses Persönlichkeit passt: offensiv, aktiv, risikoreich. Als Spieler suchte der Linksverteidiger Rose immer den Weg nach vorne. Für die betenden Hände von Albrecht Dürer, die auf seinem rechten Oberarm tätowiert sind, hat er eine einfache Begründung: „Das ist eine Jugendsünde. Ich war als junger Spieler verletzt und hatte zu viel Zeit.“
Der gebürtige Leipziger ist seit vielen Jahren mit der ehemaligen Handball-Nationalspielerin Nikola Pietzsch liiert, sie haben eine gemeinsame Tochter. Von seiner Familie lebt er allerdings die meiste Zeit getrennt. Der Lebensmittelpunkt der Familie liegt weiterhin in Leipzig.
Kann Rose sogar die Vorherrschaft des FC Bayern beenden?
Der Job in der Bundesliga ist die logische Folge des bisherigen Karriereverlaufs. Er lernte nach seiner aktiven Karriere als Co-Trainer in der zweiten Mannschaft des FSV Mainz, arbeitete anschließend eigenverantwortlich beim FC Lokomotive Leipzig, ehe er in Salzburg Juniorenmannschaften trainierte und schließlich das Männer-Team übernahm. Drei Titel in zwei Jahren und ein attraktiver Spielstil ließen die Bundesligisten auf ihn aufmerksam werden. Gladbach machte schließlich das Rennen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Jürgen Klopp schon lange recht behalten. Rose war Trainer geworden. Zur Geschichte gehört auch: Als Klopp weissagte, war er nach eigener Auskunft „rabenschwarz betrunken“. Zudem habe er auch niemals gesagt, dass Rose ein besonders guter Trainer werden würde. Nun aber: „Marco kann jeden Job haben und könnte auch jeden Job machen.“ Sogar die Vorherrschaft des FC Bayern beenden?
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