Almog Cohen: „Wir müssen brennen“
Almog Cohen drängt beim FC Ingolstadt zurück in die Startelf. Vor dem Kellerduell gegen den MSV Duisburg fordert er, Worten endlich Taten folgen zu lassen.
Almog Cohen bringt zweifelsohne Qualitäten mit, die dem FC Ingolstadt derzeit gut zu Gesicht stehen würden. Der Israeli gibt keinen Ball verloren, geht keinem Zweikampf aus dem Weg und trägt den nötigen Siegeswillen in sich. Dinge, die er in dieser Saison noch nicht zeigen konnte. Cohen fiel wegen eines Syndesmosebandanrisses, den er sich kurz vor Saisonbeginn zuzog, knapp drei Monate aus.
Seit zwei Wochen ist der 30-Jährige nun wieder im Mannschaftstraining, arbeitete zuvor bereits intensiv mit den Fitnesstrainern. Beim 0:4-Debakel in Sandhausen wurde er in der 78. Minute eingewechselt, kam somit zu einem Kurzcomeback. Nun sprüht Cohen voller Tatendrang und drängt zurück in die Startelf. Fraglich ist jedoch, ob es bereits für das Kellerduell am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den MSV Duisburg reicht. Cohen, der sich insgesamt fit fühlt, bekam im Freitagstraining einen Schlag auf den Fuß und wollte selbst keine Prognose abgeben. Auch Trainer Alexander Nouri gab sich bezüglich eines Startelfeinsatzes von Cohen zurückhaltend: „Almog ist ein positiver Typ, der uns guttut. Er bringt Attribute mit, die uns helfen können. Wir müssen aber mit Bedacht entscheiden, da wir möglichst lange von ihm profitieren wollen.“
Das ist ganz im Sinne Cohens, der auf schwierige Wochen zurückblickt. „Es ist nicht leicht, von der Tribüne zuzusehen. Die Mannschaft spielte nicht gut und man selbst kann nicht helfen“, sagt Cohen. Die Gründe für die Misere sieht er zum einen im Kopf. „Selbst bei einem großen Verein wie Bayern München sieht man, was zwei Niederlagen hintereinander bewirken können“, sagt Cohen, der aber ebenso betont: „Momentan haben wir auch nicht die Qualität. Wir sind auf dem letzten Platz und damit die schlechteste Mannschaft der Liga.“ Klare Worte, die von Fußballprofis nicht täglich zu hören sind.
Cohens Qualitäten sind gefragt
Für Besserung könnte Cohen künftig selbst sorgen. Nach seinen Qualitäten gefragt, sprudelt es nur so aus ihm heraus: „Meine Stärken sind Zweikämpfe, Wille, Motivation und Kampfgeist.“ Eigenschaften, die er für sich selbst voraussetzt und auch von seinen Teamkollgen einfordert. „Das Spiel ist der Höhepunkt jeder Woche. Wir müssen brennen. Jeder muss die Bereitschaft mitbringen, alles zu geben. Wenn das der Fall ist, verzeihen die Zuschauer auch Fehler und Niederlagen.“ Doch dieser letzte Biss habe dem Team zuletzt gefehlt. „Worte stehen nicht auf dem Rasen. Reden kann man immer viel. Doch dann muss man auch Leistung folgen lassen“, fordert Cohen.
Schließlich soll die Gemütslage innerhalb der Mannschaft und im Umfeld künftig wieder positiver sein. „Wir sind Profis“, sagt er, „wenn man verliert, ist die Stimmung schlecht. Auch zu Hause, bei der Familie.“ Nachdenklich sind auch Sätze, die der Mittelfeldmann über die Entlassungen von Stefan Leitl und zuletzt Angelo Vier äußert. „Es ist schlimm, seine Arbeit zu verlieren. Die beiden Jobs waren in unserer Hand.“ Zurückblicken helfe nun aber nichts mehr. Gegen den Tabellen-17. MSV Duisburg hilft nur ein Sieg. „Duisburg wird kämpfen. Sie sind eklig zu spielen. Es wird richtig hart werden.“ Ein Spiel, das für Cohen wie gemacht scheint.
FC Ingolstadt in Kürze Tobias Schröck (Oberschenkelverletzung) wird noch einige Wochen fehlen. Lucas Galvao macht eine Kniereizung zu schaffen. Der Brasilianer wird frühestens Mitte nächster Woche ins Training zurückkehren. Nouri betont bezüglich der Startelf, auf Kontinuität zu setzen. Viele Wechsel sind daher nicht zu erwarten.
Mögliche Aufstellung Heerwagen – Neuhaus, Matip, Gimber – Cohen (Krauße), Kerschbaumer – Pledl, Kittel, Röcher – Kutschke, Kittel.
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