Stammspieler im dritten Anlauf
Thomas Pledl musste den FC Ingolstadt verlassen, um im Profibereich Spielpraxis zu sammeln. Doch auch nach seiner Rückkehr läuft es zunächst nicht. Erst der Trainerwechsel bringt ihn voran. Heute Heimspiel gegen Heidenheim.
Dass Thomas Pledl bei Stefan Leitl eine hohe Wertschätzung genießt, ist dessen Worten leicht zu nehmen. Kurz und prägnant zählt der Trainer des FC Ingolstadt die Stärken seines Schützlings auf. „Er ist unheimlich laufstark, sehr schnell, kann Eins-gegen-Eins-Situationen lösen, schießt gute Standards und ist ein Teamplayer.“
Nicht nur dieser Lobeshymne ist zu entnehmen, dass sich der Status von Pledl beim FC Ingolstadt seit Leitls Amtsantritt deutlich verbessert hat. Im ersten Spiel unter dessen Regie (1:0 in Fürth) noch eingewechselt, stand Pledl in den folgenden sieben Begegnungen stets in der Startelf der Schanzer und wusste durchaus zu überzeugen. Der 23-Jährige scheint sich durchgesetzt zu haben. Im dritten Anlauf.
Pledl wechselte einst in der Winterpause der Aufstiegssaison 2014/15 aus Fürth zum FC Ingolstadt, erwies sich als gute Ergänzung und kam in elf von 15 Spielen zum Einsatz. Doch der Traum Bundesliga verwirklichte sich für Pledl nach dem Aufstieg nicht. So stand er lediglich einmal im Profikader, wurde stattdessen in der 2. Mannschaft in der Regionalliga eingesetzt. „Natürlich tat das weh“, sagt Pledl rückblickend, „vor allem, wenn man mit der Aussicht geholt wird, Bundesliga zu spielen.“
Statt gegen Bayern München oder Borussia Dortmund auf der großen Bühne aufzulaufen, spielte Pledl vor wenigen Hundert Zuschauern gegen Gegner wie den TSV Rain oder FV Illertissen. Pledls Trainer in der Ingolstädter Reserve war zu jener Zeit sein jetziger bei den Profis. Leitl erinnert sich: „Wir haben ein offenes Gespräch geführt. Thomas hat die Situation gut gemeistert, sich Fitness geholt und Spielpraxis gesammelt.“ Auch Pledl spricht von einem Lerneffekt für einen jungen Spieler, wenn er an dieses für ihn so enttäuschende Halbjahr zurückdenkt. Dennoch gab es für Pledl bei den Profis unter Ralph Hasenhüttl keine Zukunft mehr. „Ich wollte mich unbedingt ausleihen lassen, um Spielpraxis in einer höheren Liga zu sammeln.“ Den anschließenden Wechsel zum SV Sandhausen bezeichnet Pledl daher als „logischen Schritt“. Dort etablierte er sich im Unterhaus, kam in der vergangenen Saison in 32 Spielen zum Einsatz. Einmal fehlte er verletzt, einmal gesperrt.
Mit dem neu gesammelten Selbstvertrauen und hohen Ansprüchen kehrte Pledl schließlich vor der laufenden Spielzeit nach Ingolstadt zurück. Seine Erwartungen wurden aber enttäuscht. An den ersten drei Spieltagen unter Maik Walpurgis spielte er keine Minute, fehlte zweimal gänzlich im Kader. Walpurgis betonte gar öffentlich, in seinem System gebe es Pledls Idealposition überhaupt nicht. „Das war natürlich nicht zufriedenstellend“, sagt Pledl. „Dann kam der Trainerwechsel und ich habe meine Chance genutzt.“ Inzwischen zählt der Offensivspieler zu den auffälligsten Akteuren, erzielte beim 3:0 gegen den SV Darmstadt sein erstes Saisontor.
Am heutigen Freitag (18.30 Uhr) können die Schanzer und Pledl mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim einen weiteren Schritt machen, um die unteren Tabellenregionen zu verlassen. Verzichten muss der FCI dabei lediglich auf Tobias Schröck, ansonsten sind alle Mann an Bord. Auf das richtungsweisende Heimspiel angesprochen, äußerte sich Stefan Leitl ähnlich kurz wie auf die Frage nach Thomas Pledl: „Heimspiel. Freitagabend. Wir wollen gewinnen. Punkt.“
Mögliche Aufstellung Nyland – Levels, Matip, Wahl, Gaus – Träsch, Morales, Christiansen – Kittel, Pledl – Kutschke (Lezcano)
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