FC Ingolstadt: Stefan Leitl bleibt im Amt
Angelo Vier stärkt dem Trainer nach der 0:6-Pleite beim VfL Bochum den Rücken. Wo der Sportdirektor die Probleme sieht und was er von der Mannschaft einfordert.
Beim FC Ingolstadt hat die Aufarbeitung der heftigen 0:6-Pleite beim VfL Bochum begonnen. Wichtigstes Ergebnis aus den Gesprächen der Verantwortlichen: Stefan Leitl darf als Trainer weitermachen und wird auch am kommenden Freitag (18.30 Uhr) im Heimspiel gegen den FC St. Pauli auf der Bank sitzen. Das sagte Sportdirektor Angelo Vier im Gespräch mit der Neuburger Rundschau.
Vier hatte direkt nach dem Debakel in Bochum Konsequenzen angekündigt. „Konsequenzen heißt nicht immer, dass jemand rausfliegt“, sagte der Sportdirektor mit einem Tag Abstand, „das kann auch den internen Umgang und die Arbeitsweisen und Ansprachen betreffen.“ In Bochum hatten sich die Schanzer praktisch wehrlos ergeben. Schon nach 19 Minuten lag man mit 0:3 in Rückstand. Am Ende musste sich der FCI nach Toren von Lukas Hinterseer (4./FE, 62., 66./FE), Robbie Kruse (14.), Tom Weilandt (19.) und Anthony Losilla (79.) gar mit 0:6 geschlagen geben. Die Niederlage war die höchste, die die Schanzer jemals in der 2. Liga haben hinnehmen müssen. Überraschend kam das Resultat gerade daher, da Leitl im Vorfeld seine Mannschaft für deren Trainingsleistung in der Länderspielpause in höchstem Maße gelobt hatte.
Wo liegen die Probleme beim FC Ingolstadt? „Wir bekommen es nicht hin, konstant unsere Qualitäten abzurufen. Weder als Mannschaft noch die Spieler persönlich“, sagte Vier. Dabei hätten alle Akteure in ihrer Karriere schon bewiesen, zu was sie fähig sind, „sowohl bei anderen Vereinen als auch teilweise beim FCI“, so Vier. „Daher wissen wir um unser Potenzial und jetzt gilt es, dieses konstant und Woche für Woche auf den Platz zu bringen.“ Die Spieler müssten begreifen, „dass man in dieser Liga in jedem Spiel 90 Minuten an seine Grenzen gehen und alles persönliche dem Erfolg unterordnen muss. Sonst reicht es nicht.“
Welche Vorwürfe an der unbefriedigenden Situation beim FCI macht sich Vier selbst? „Vorwerfen kann man sich nur etwas, wenn man nicht alles versucht, um erfolgreich zu sein“, so der Sportdirektor. „Wie alle im Verein arbeiten wir im sportlichen Bereich akribisch, hinterfragen uns und versuchen Woche für Woche, unser Bestes zu geben.“ Dinge, die er Leitl zuspricht und nun auch vom Team einfordert.
Leichter wird es für den FC Ingolstadt in den nächsten Wochen jedenfalls nicht. Nach der Partie gegen St. Pauli geht es bereits am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) zum schweren Auswärtsspiel nach Köln, ehe am Montag, 1. Oktober (20.30 Uhr), Union Berlin in Ingolstadt zu Gast ist. Was aber, wenn es gegen St. Pauli erneut schiefgeht? Von einem Schicksalsspiel will Vier nichts wissen. Dennoch lässt seine Aussage, wie es über die Partie gegen die Hamburger hinaus in den kommenden Wochen weitergeht, Raum für Spekulationen: Vier: „Wir beschäftigen uns im Moment voll und ganz mit dem kommenden Spiel am Freitagabend.“
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