Kurz kennt kein Erbarmen
Cheftrainer lässt seine Truppe gehörig schwitzen. Heute Testspiel gegen Stuttgarter Kickers
Ingolstadt Marco Kurz kennt kein Erbarmen. Obwohl das Thermometer am gestrigen Dienstag bereits gegen zehn Uhr die 30 Grad-Markierung locker übersprungen hatte und die Sonne auf die schwitzenden Köpfe seiner Schützlinge regelrecht herunterstach, war an „Hitzefrei“ für die Herren Fußballprofis des FC Ingolstadt 04 überhaupt nicht zu denken. „Aufgrund der hohen Temperaturen haben wir das Vormittagstraining eine Stunde früher als geplant angesetzt. Aber das war es auch schon“, zeigt sich der neue Cheftrainer der Schanzer unnachgiebig. Und das aus gutem Grund, schließlich gelte es, die „konditionellen Grundlagen“ für die am 20. Juli beginnende Zweitliga-Saison zu legen. „Da müssen die Jungs auch mal den inneren Schweinehund überwinden“, sagt Kurz, der seinen Akteuren diesbezüglich in der Vorbereitung immer wieder die Möglichkeit des Erlernens dieser (unliebsamen) „Eigenschaft“ bietet. Kaum eine Trainingseinheit endet derzeit vor zwei Stunden.
„Gerade in der jetzigen Phase trainieren wir in großen Umfängen, wobei zumeist der Ball mit von der Partie ist“, erklärt der FC 04-Chefcoach, der aber „selbstverständlich hin und wieder auch die eine oder andere Laufeinheit“ einstreut. „Die Intensität ist schon sehr hoch. Damit das Ganze auch die entsprechende Wirkung erzielt, brauche ich ehrliche Spieler, die in diesen Einheiten auch bis an ihre Schmerzgrenze oder darüber hinaus gehen“, sagt Kurz, der auch während der Saison auf eine hohe Intensität in der Trainingsarbeit setzt: „Wir werden dann zwar nicht mehr so lange, dafür aber mit weniger Pausen trainieren.“
Einer, der die „Knochenmühle“ Kurz’ bereits bestens kennt, ist Leon Jessen. Der 27-jährige Däne, der schon in der Rückrunde der vergangenen Saison als Leihspieler vom 1. FC Kaiserslautern nach Oberbayern gewechselt war und dort in den letzten sieben Zweitliga-Begegnungen den etatmäßigen Linksverteidiger Andreas Schäfer (hat mittlerweile die Schanzer verlassen) verdrängte, kehrt nun auch offiziell zum FC 04 zurück. Jessen verlängerte zwar seinen ursprünglich 2014 auslaufenden Kontrakt bei den Pfälzern bis 2016, wurde jedoch für die kommenden beiden Jahre erneut von den Ingolstädtern ausgeliehen.
„Ich kenne Leon ja noch aus unserer gemeinsamen Zeit in Kaiserslautern. Nachdem wir auf dieser Position Handlungsbedarf hatten, er bereits in Ingolstadt gespielt hat und wir genau wissen, welchen Spielertypen wir mit ihm bekommen, war er für uns die beste Lösung“, meint Kurz. Auch der Blondschopf, der bereits am Montag die erste Übungseinheit beim FC 04 absolvierte, strahlte über beide Ohren, „dass es nach einigen Gesprächen mit der Rückkehr geklappt hat, da ich mich in den vergangenen Monaten hier sehr wohl gefühlt habe“.
Sein „Comeback“ wird Jessen bereits heute Abend (18 Uhr) in Gerolfing feiern, wenn die Schanzer zum nächsten Test gegen den FC Gerolfing antreten. Dass vormittags erneut intensiv trainiert wird, verstehe sich laut Kurz „von selbst“.
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