"Ob man ihn jetzt noch halten kann, das bezweifle ich"
Deutschland verliert gegen Japan und auch in den eigenen Reihen regt sich Kritik an Bundestrainer Hansi Flick. Die Stimmen – unter anderem von Gündogan, Matthäus und Völler.
1:4 gegen Japan – die deutsche Nationalmannschaft kassiert die nächste Klatsche. Die Kritik nach dem Freundschaftsspiel und vor der Fußball-EM 2024 im eigenen Land ist hoch. Die Stimmen zum DFB-Debakel, das auch Bundestrainer Hansi Flick angelastet wird:
Bundestrainer Hansi Flick: "Ich finde, wir machen es gut und ich bin der richtige Trainer (...) Wir im deutschen Fußball müssen einfach mal aufwachen und an diesen Dingen (damit meinte er die "Basics") arbeiten."
Deutschland-Niederlage gegen Japan: "Wir sollten alle ein bisschen in uns gehen"
DFB-Sportdirektor Rudi Völler spricht von einer "Blamage". Und weiter: "Jetzt fahren wir wieder ins Quartier zurück und beruhigen uns. Morgen wird ein bisschen trainiert, dann am Dienstag haben wir noch ein schweres Spiel gegen Frankreich. Wir sollten alle ein bisschen in uns gehen und überlegen, wie es weitergeht. Mal gucken."
Kapitän Ilkay Gündogan: "Irgendwann ist es nicht die Trainerfrage, sondern die Mannschaft, die sich hinterfragen muss (...) Es ist heute ein ganz bitterer Tag (...) Man muss so ehrlich sein und sagen, dass die Japaner klar besser waren heute. Sie waren eigentlich in allen Belangen uns überlegen."
Hansi Flick in der Kritik: "Wir sind eine Fußball-Nation, aber wir zeigen es nicht"
Nationalspieler Joshua Kimmich: "Wenn man so oft und über so einen langen Zeitraum die Qualität nicht auf den Platz bringt, müssen wir uns auch fragen, ob wir wirklich überall Topqualität haben (...) Es geht nicht darum, mit dem Finger auf den Trainer oder sonst jemanden zu zeigen (...) Am Ende des Tages müssen wir dem Trainer vertrauen, dass er die richtigen Entscheidungen trifft, dass er weiß, was richtig und gut für die Mannschaft ist."
Nationalspieler Thomas Müller: "Die Japaner spielen eine gute Rolle und gehören aktuell sicher zu den Top 10, Top 15 der Welt. Und wir gehören da aktuell nicht rein."
Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus: "Ob man ihn jetzt noch halten kann, das bezweifle ich (...) Wir sind eine Fußball-Nation, aber wir zeigen es nicht."
Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg glaubt, "dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreicht, dass gehandelt werden muss und dementsprechend auch ein neuer Trainer kommen muss".
Bundeskanzler Olaf Scholz ist "traurig" über die 1:4-Niederlage. Zur Debatte über Bundestrainer Flick wollte sich Scholz nicht äußern. Es gebe schon genug Menschen, die das "von der Seitenlinie" kommentierten. (AZ)
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Der bereits unter „Yogi“ Löw ausgemusterte Thomas Müller hat leider auch nicht den erhofften Motivationseffekt in die Nationalmannschaft gebracht, den Knoten platzen lassen um wieder erfolgreich Fußball zu spielen. Nur den „Hansi“ als Trainer zu hinterfragen wäre zu kurz gesprungen, denn das Problem reicht hin bis in die Führungsetage des DFB, den Vereinen sowie der mangelhaften Leistungsfähigkeit der Spieler und reflektiert auch ein wenig als Spiegelbild unsere Gesellschaft.
Letztendlich können wir dankbar sein als Ausrichter der EM 2024 gesetzt zu sein, denn eine Qualifikation hätten wir unter der derzeitigen Situation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geschafft.