US-Verband zurückhaltend nach Jones-Ankündigung
Johannesburg (dpa) - Der amerikanischen Fußball-Verband hat zurückhaltend auf die Ankündigung des Schalker Fußball- Profis Jermaine Jones reagiert, künftig für die Nationalmannschaft der USA spielen zu wollen.
"Ich weiß von Jermaine Jones' Berater - und nun auch durch das öffentliche Statement des DFB - von seinem Ansinnen zu wechseln, nachdem kürzlich die FIFA-Statuten geändert worden sind", sagte US-Verbandspräsident Sunil Gulati am Rande des Confederations Cups in Südafrika. "Wenn der Prozess abgeschlossen ist, ist er berechtigt, ins US-Nationalteam berufen zu werden."
Mehr wollte Gulati nicht sagen. Aus Frust über seine mehrfache Ausbootung hat Jones seine kurze Karriere in der deutschen Auswahl beendet. Der 27-Jährige will künftig international für die USA am Ball sein, weil er dort für sich die größere Perspektive sieht. "Ich habe mich für die USA entschieden, weil ich das Gefühl hatte, dass ich ins deutsche Nationalteam nicht so recht hineinpasse. Dabei glaube ich, dass ich von der Leistung her auch für Deutschland spielen könnte", hatte der Mittelfeldspieler erklärt.
Seinen Rückzug vom DFB verband Jones am Wochenende mit zum Teil harscher Kritik an Bundestrainer Joachim Löw, der Zusammensetzung des Nationalkaders und einigen Auswahlspielern: "Ich bin jemand, der seinen eigenen Kopf hat, der seinen Mund aufmacht und der zu seiner Meinung steht. Das ist nicht erwünscht. In der Nationalmannschaft gibt es doch nur zwei Spieler, die sich trauen, etwas zu sagen: Ballack und Frings. Alle anderen sind unteres Kaliber. Gleichförmige Spieler sind das Format, was man da sehen möchte."
Der in Frankfurt am Main geborene Sohn einer Deutschen und eines amerikanischen Soldaten besitzt beide Staatsbürgerschaften. Da er noch in keinem Pflichtspiel für die A-Auswahl des DFB zum Einsatz gekommen ist, hat er gemäß den neuen Satzungen des Weltverbandes FIFA die Möglichkeit, für die Amerikaner aufzulaufen.
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