Bretter, die die Welt bedeuten
30 Jahre TiF: Vom Klassenzimmer zur Kabarettbühne. Alles begann mit einem Lehrer, der seinen Lebenstraum erfüllt - und sich ein altes Schulhaus kaufte. Der Rest ist Geschichte.
Ein Lehrer, der sich eine Schule kauft und sie auf eigene Kosten in ein Kabarett-Theater verwandelt – gibt es so was? Ja, und das seit 30 Jahren. Damals gründete Studiendirektor Günter Landgraf das TiF – das Theater in Frauenriedhausen (Lauingen).
„Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“ – wohl kaum eine Rezitation dürfte bekannter sein als diese. Kinskis Interpretation von Balladen von François Villon inspirierten Gymnasiallehrer Günter Landgraf derart, dass er zusammen mit zwei Schülern einen Balladenabend mit Stücken des französischen Dichters auf die Bühne brachte. Genauer: in einen Gewölbekeller des ehemaligen Augustiner Klosters in Lauingen.
Blut geleckt
„Wir hatten 30 ausverkaufte Vorstellungen und sogar ein Gastspiel in Berlin. Dort waren wir damals als ,City-Tipp‘ in einer Veranstaltungszeitschrift angepriesen“, erinnert sich der Pädagoge. Damit habe er Blut geleckt an der Kleinkunst. Seine Leidenschaftgalt fortan dem Kabarett zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Und er entwickelte wahren Forscherehrgeiz.
So verbrachte er Stunden in der Studienbibliothek in Dillingen, reiste in den Ferien nach Berlin und München, um auf Flohmärkten und in den Staatsbibliotheken nach alten Noten, Liedern und Gedichten aus der Kabarettszene zu stöbern. Dabei hob er so manche Schätze.
Ein Traum wird wahr
Schließlich verwirklichte er sich einen Traum: ein eigenes Kleinkunsttheater. Das alte Schulhaus im Lauinger Stadtteil Frauenriedhausen war zur Versteigerung ausgeschrieben. Günter Landgraf gab ein Blindgebot ab und bekam den Zuschlag. Er erweckte das stark renovierungsbedürftige Gebäude zu neuem Leben. Im Dezember 1983 gründete er den Verein – „TiF – Theater in Frauenriedhausen“.
„Sommermädchenküssetauschelächelbeichte“ war der Titel des ersten Programms, das im Frühling 1985 auf die winzige Bühne des TiF kam. Neben Günter Landgraf selbst traten ehemalige Schüler auf. Sie begeisterten das Publikum mit Chansons und Gedichten unter anderem von Erich Mühsam, Kurt Tucholsky oder Erich Kästner. Bis 1992 folgten weitere eigene Produktionen. „Das war damals ziemlich mühsam“, gibt er zu.
Rückkehr zur alten Liebe
Ein paar Jahre war es ruhiger im TiF. Günter Landgraf war 1992 zusammen mit seiner Frau als Lehrer an ein deutsches Gymnasium nach Mexiko-City gegangen. 1995 kehrte er zurück und nahm eine Stelle am Melanchton-Gymnasium in Nürnberg an, in der Heimat seiner Frau. In Franken hat er seitdem seinen Hauptwohnsitz. In seinem „Schulhaus“ verbringt er aber ebenfalls viele Tage.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begann er, bekannte Kabarettisten für seine kleine Bühne zu engagieren.
„Ich habe einfach nach dem Besuch von Vorstellungen versucht zu den Künstlern Kontakt aufzunehmen, oder zu deren Management“, berichtet er. Im Laufe der Jahre hat sich Günter Landgraf mit seinem TiF in der Kabarett-Szene zum echten Geheimtipp entwickelt. Eine Menge großer Namen wie Heinrich Pachl, Hans Gerzlich oder im vergangenen Jahr auch Max Uthoff gaben ihr Stelldichein in dem kleinen Ort.
Endlich mehr Zeit
„Viele kommen inzwischen auch durch Empfehlung der Kollegen von selbst auf mich zu“, freut sich der Veranstalter. Seit diesem Schuljahr ist er im Vorruhestand, was bedeutet, dass er mehr Zeit für seine Leidenschaft das Kleinkunsttheater hat. Und deshalb hat er sich für das Jubiläumsjahr im TiF und das 30-jährige Bestehen des Vereins eine Menge einfallen lassen. Der Veranstaltungskalender ist gefüllt wie nie. Auf weitere Highlights darf man sich freuen. Und vielleicht klappt es ja sogar wieder, dass Günter Landgraf in einer Paraderolle selbst als Darsteller auf der kleinen Bühne zu erleben ist . . .
Termine:
- Freitag, 8. März: Peter Vollmer (Kabarett)
- Samstag, 16. März: Iris Kotzian (Kabarett, Operettencollage)
- Freitag, 12. April: Frank Sauer (Kabarett)
- Freitag, 10. Mai: Thilo Seibel (Kabarett)
- Samstag, 8. Juni: Anny Harmann (Kabarett)
- Freitag und Samstag, 21. und 22. Juni: Ken Bardowics (Kabarett)
- Samstag, 21. September: Edeltraud Rupek (Weill-Revue)
- Donnerstag, 10. Oktober: Stephan Bauer (Kabarett)
- Donnerstag, 24. Oktober: Max Uthoff, (Kabarett)
- Samstag, 16. November: Ekkehard Wenzel (Liedermacher)
Weitere Auftritte sind geplant, aber terminlich noch nicht festgelegt, so unter anderem mit Pantomime Werner Müller oder Chansons mit Leonore Rahnhöfer.
Karten im Vorverkauf gibt es beim Bürgerbüro der Stadt Lauingen oder ab März auch telefonisch unter (09072) 4255. Dabei heißt es schnell sein. Die Vorstellungen im TiF sind immer rasch ausverkauft – eine Kartenreservierung ist daher in jedem Fall empfehlenswert.
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