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  3. Airbus: Warum Airbus so erfolgreich ist

Airbus
07.04.2016

Warum Airbus so erfolgreich ist

Die Nachfrage nach den neuen kleinen Airbus-Flugzeugen ist gigantisch. Insgesamt liegen für die Flugzeuggruppe Hunderte Bestellungen vor. Luftfahrtstandorte profitieren massiv.
Foto: Guillaume Horcajuelo, dpa

Klaus Richter ist einer der mächtigsten Manager an der Spitze von Airbus. Im Interview spricht der Bayer über Zaubermaterialien, Augsburg und die Zukunft des Flugzeugbauers.

Was bringt einen Münchner, der beim BMW-Konzern einen Spitzenjob hatte, dazu, zum Luftfahrtkonzern Airbus nach Toulouse zu gehen?

Richter: Mein Vater hat schon bei der deutschen Airbus-Vorgängerfirma MBB gearbeitet. Nach Maschinenbaustudium und Promotion in München war ich als Berater unter anderem für Airbus in Hamburg tätig. Auch wenn ich dann lange für BMW gearbeitet habe und dort unternehmensweit fünf Jahre der Chef-Einkäufer war, haben meine Familie und ich 2007 das Abenteuer auf uns genommen, nach Toulouse zu Airbus zu gehen. Und jetzt bin ich ja für den Airbus-Konzern auch wieder Chef-Einkäufer.

Zugleich sind Sie der deutsche Airbus-Chef. Wie geht es einem als deutscher Manager in Frankreich?

Richter: Ohne Familie ist die Integration schwerer. Meine Frau hat die Entscheidung entscheidend mitgetragen, nach Toulouse zu gehen. Meine Kinder haben dort auch Abitur gemacht. Das Leben in einem multikulturellen Umfeld finde ich extrem spannend. Auch wenn die Konzernsprache in unserem Unternehmen Englisch ist, sind kulturelle Unterschiede natürlich vorhanden. Was den Konzern zusammenhält, sind aber die Leute, die mit Leib und Seele umziehen und Brücken schlagen. Als Deutscher wurde ich in Toulouse gut aufgenommen.

Airbus hat so viele Flugzeuge im Auftragsbuch wie nie zuvor. Die Fabriken sind mehr als neun Jahre ausgelastet. Ist das ein europäisches Wunder?

Richter: Als ich 2007 zu Airbus kam, ging es der Firma schlecht. Mit dem Deutschen Tom Enders und dem Franzosen Fabrice Brégier setzte der Konzern auf zwei Manager, die Airbus einen enormen Schwung verliehen haben. Wir haben einen Turn-around hingelegt. Eine Firma, die sich in Schieflage befand, haben wir zum Unternehmen gemacht, das jetzt doppelt so groß, robust und profitabel ist. Nach der Krise haben wir wieder gezeigt, dass Airbus ein europäisches Erfolgsmodell ist.

Sie sind ein musikalischer Mensch und spielen in einer Big Band in Toulouse Saxofon. Wie harmonisch ist derzeit die Stimmung im Airbus-Konzern?

Richter: Ich habe in meiner Jugend regelmäßig Saxofon gespielt und in Toulouse die Chance ergriffen, mit Musikern, die viel besser als ich sind, wieder einzusteigen. Auch durch die Band ist mein Französisch viel besser geworden. Und zu Ihrer Frage: Bei Airbus läuft es gut, und so ist auch die Stimmung entsprechend.

Wie harmonisch geht es beim Augsburger Luftfahrtzulieferer Premium Aerotec zu, der zu Airbus gehört? Hier war von massiven Qualitäts- und Lieferproblemen die Rede. Manager mussten gehen.

Richter: Ich bin auch Aufsichtsratsvorsitzender von Premium Aerotec. Das Unternehmen ist wieder auf dem richtigen Weg. Einst waren wir mit der Firma ja gut gestartet. Doch nach der schweren Krankheit des früheren Chefs Hans Lonsinger, der die Seele des Unternehmens war, haben wir einen schweren Rückschlag erlitten. Im letzten Jahr ist es uns aber gut gelungen, Premium Aerotec zu stabilisieren. In Toulouse habe ich immer dafür plädiert, dass man einer so großen Firma mit insgesamt rund 10.000 Mitarbeitern, darunter 4000 in Augsburg, Zeit geben muss. Wir haben Qualität und Liefertreue im Zusammenspiel mit dem Kunden Airbus erhöht.

Lagen also die Probleme gleichermaßen bei Premium Aerotec und Airbus?

Richter: Die Lösung der Probleme fand sich auf beiden Seiten, etwa im Verhältnis 50:50. So wurden die Produktionsabläufe bei Premium Aerotec weiter verbessert. Auftraggeber und Auftragnehmer sind aufeinander zugegangen und haben sich besser aneinander angepasst.

Vor lauter Aufträgen kam Premium Aerotec mit der Produktion kaum noch nach. Ist diese Bestellwut der Airlines bei allem Segen auch ein Fluch?

Richter: Die Bestellungen sind ein Segen und stellen genau die Herausforderung dar, die man sich als Unternehmen wünscht. Besonders hoch ist die Nachfrage nach den neu motorisierten NEO-Flugzeugen der A-320-Familie. Wir wollen hier die Produktionsraten deutlich steigern. Die Herausforderung bei dem Projekt liegt aber noch bei den Motorenlieferanten. Für die Triebwerkshersteller sind die leiseren und leistungsfähigeren Motoren eine Revolution.

Bei den Motoren hat es noch gerumpelt. Es gab Lieferverzögerungen.

Richter: Das ist richtig: Kinderkrankheiten sind bei Projekten dieser Größenordnung vollkommen normal. Da sind wir zusammen mit dem Triebwerkshersteller Pratt & Whitney mit Hochdruck dran. Den ersten Flieger haben wir ein paar Wochen zu spät ausgeliefert. Die ersten beiden Maschinen des neuen Flugzeugs sind für die Lufthansa bereits auf innerdeutschen Strecken erfolgreich unterwegs. Wir verbrauchen mit den Flugzeugen 15 Prozent weniger Treibstoff. Und die Triebwerke sind deutlich leiser.

Wichtige Teile der neuen Flieger kommen aus Werken aus Augsburg, Donauwörth und Lindenberg im Allgäu. Wie wichtig ist Bayern für Airbus?

Richter: Airbus Group kauft jedes Jahr bei Zulieferfirmen in Bayern Produkte für 1,7 Milliarden Euro ein. Das ist ein sehr hoher Anteil und nach dem Einkaufsumsatz Platz eins unter den Bundesländern.

Airbus weitet die Produktion aber auch in China und den USA aus. Gefährdet das Arbeitsplätze in Deutschland?

Richter: Rund 80 Prozent der Bestellungen unseres riesigen Auftragsbuches von gegenwärtig über 6700 Flugzeugen kommt aus den neuen Märkten, also etwa aus Asien. Vor allem wegen dieser neuen Märkte ist Airbus so gigantisch gewachsen. Um dort weiter Aufträge zu bekommen, muss man vor Ort produzieren. Deswegen engagieren wir uns in China stark. Etwa ein Viertel der Flugzeuge, die wir weltweit produzieren, gehen in das asiatische Land. Die Produktionsanteile, die wir nach China verlagert haben, rechnen sich für uns.

Aber noch einmal: Stehen dadurch nicht Jobs in Bayern auf der Kippe?

Richter: Der stärkste Profiteur von zusätzlichen Arbeitsplätzen in unserer Branche in China ist Europa. Von jedem Job, den wir in diesem Land schaffen, werden vier bei uns in Europa, also auch in Bayern gesichert. Airbus hat sich von den 80er Jahren von einem Umsatzvolumen von fünf auf heute 64 Milliarden Euro nach oben gearbeitet – eine fantastische Entwicklung, die wir Märkten wie China verdanken. Wenn wir einfachere Arbeiten wie das Fräsen von Teilen an Zulieferer im Ausland geben, bedeutet das auch, dass wir gleichzeitig in Europa nachlegen und neue Technologien vorantreiben müssen.

In Augsburg wird auf Faserverbundwerkstoffe gesetzt, die Flugzeuge leichter machen und Sprit sparen helfen. Ist das die Zukunft?

Richter: In Augsburg setzen wir auf beeindruckende Weise auf den Werkstoff Carbon. Wir haben hier eine neue Fabrik hingestellt, die jetzt noch einmal erweitert wird. Auf Dauer sorgt diese Investition in die neue Technologie für einige hundert Millionen Euro Umsatz pro Jahr in Augsburg. Premium Aerotec muss jetzt insgesamt alles daransetzen, auch bei den Werkstoffen der Zukunft dabei zu sein.

Was sind das für Zaubermaterialien?

Richter: Zunächst mal setzen wir auf den 3-D-Druck, also Flugzeugteile, die aus dem Drucker kommen. Das kann man sehr gut mit Titan-Teilen machen. Hier haben wir am niedersächsischen Premium-Aerotec-Standort Varel massiv investiert.

Wo bleibt da Augsburg?

Richter: Die leichten und teuren Carbonfasern, die in Augsburg zu großen Bauteilen etwa für das Langstreckenflugzeug A350 XWB verarbeitet werden, bleiben für uns interessant. Besonders für die Flugzeugflügel ist Carbon ein super Material. In Zukunft werden sicher Materialien wichtiger, die aus einem Mix von Carbon und Metallen bestehen. In Augsburg wollen wir auch die computervernetzte Fertigung vorantreiben. Wir werden den Einsatz von Robotern in der Flugzeugproduktion, etwa beim Verarbeiten von Carbonteilen, intensivieren. Hier ist Augsburg für das gesamte Unternehmen die Keimzelle – nicht zuletzt, weil wir in der Region Augsburg dafür wichtige und interessante Partner wie zum Beispiel den Roboterhersteller Kuka in der Nähe haben.

Klaus Richter wurde in München geboren. Der 51-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er spielt mehrere Instrumente, fährt gerne Ski und liebt Tischtennis. Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur ist neben seiner Haupttätigkeit als Einkaufs-Chef von Airbus Mitglied des Vorstands des Konzerns, deutscher Airbus-Chef und Aufsichtsratsvorsitzender des Augsburger Luftfahrtzulieferers Premium Aerotec.

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