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  3. Kurt F. Viermetz: Ein Augsburger, der die Finanzwelt prägte

Kurt F. Viermetz
28.11.2016

Ein Augsburger, der die Finanzwelt prägte

Kurt F. Viermetz ist gestorben.
Foto: Fred Schöllhorn

Kurt F. Viermetz gelang der Aufstieg von einer Banklehre hin zu Führungspositionen bei mehreren Großbanken. Seiner schwäbischen Heimat und der Kunst blieb er immer verbunden.

Er stand wiederholt im Auge des Sturms. Und während in der Finanzwelt die Börsenkurse einstürzten und Milliardenbeträge vernichtet wurden, behielt er die Ruhe. An seine erste Begegnung mit Kurt F. Viermetz erinnert sich der frühere Finanzminister Theo Waigel gut. Es war im Umfeld des Schwarzen Montags am 19. Oktober 1987, als an der Wall Street die Kurse einbrachen. Zusammen mit einer Besuchergruppe war der CSU-Politiker in New York. Bei dieser Gelegenheit traf er den gebürtigen Augsburger, der damals in führender Position bei der US-Bank J.P. Morgan tätig war. Während an der Börse Panik herrschte, behielt Kurt F. Viermetz die Fassung. „Er war ein ungemein sachkundiger, gelassener Mensch“, erinnert sich Waigel an den damaligen Tag ihrer ersten Begegnung, an dem eine Freundschaft entstand, die bis zuletzt anhielt.

Viermetz prägte die Bankenwelt in führenden Positionen. Doch sein Herz schlug immer auch für die Heimat – für Schwaben, vor allem für seine Vaterstadt Augsburg und für die Kunst. Als Mäzen wurde er für „seine Stadt“, wie er es einmal formulierte, nie müde.

Kurt F. Viermetz wuchs im Augsburger Stadtteil Pfersee auf

Der Augsburger Ehrenbürger, der erst vor drei Jahren wieder geheiratet hatte, ist nun am Freitag im Alter von 77 Jahren in München nach langer schwerer Krankheit gestorben.

Kurt F. Viermetz wuchs als Bub im Augsburger Stadtteil Pfersee auf und ging in Donauwörth auf eine Internatsschule. Er selbst sagte später über sich, dass er sich schon in der Schule für Zahlen begeistert hat. Nach der Lehre bei der Deutschen Bank in Augsburg schaffte er den Aufstieg zu einem der führenden Banker weltweit. Bereits sein Vater habe in Augsburg in einer Bank gearbeitet. Er war für die Berufswahl „das große Vorbild“. 1965 wechselte Kurt F. Viermetz zu J.P. Morgan.

Der junge, aufstrebende Bankfachmann machte schnell Karriere. Er war tätig in Frankfurt, Paris und New York und bekam zahlreiche Führungsaufgaben übertragen. In der Zeit nach der Ölkrise befasste er sich mit der Frage, wie man die in die arabischen Länder abfließenden Ölgelder kapitalmäßig zurück nach Europa holen kann, erinnert sich Waigel. Im Jahr 1990 benannte ihn die J.P.Morgan-Gruppe zum stellvertretenden Vorsitzenden des Board of Directors, also der obersten Führungsebene.

Dem Gremium gehörte er bis 1999 an. Auch danach setzte die deutsche Finanzwelt auf die Expertise des gebürtigen Augsburgers, der zuletzt in München lebte. Viermetz wurde 1999 Aufsichtsratschef der HypoVereinsbank und später Aufsichtsratschef der Deutschen Börse AG. Als die HypoVereinsbank den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) ausgliederte, übernahm Viermetz dort 2003 die Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender.

Viermetz erlebt Rücktritt als Aufsichtsratschef

Dass es in der Finanzwelt steil bergauf, aber genauso schnell wieder steil bergab gehen kann, musste Kurt F. Viermetz mit der HRE am eigenen Leib erfahren.

Im Jahre 2008 geriet die HRE im Zuge der US-Immobilienkrise in Schieflage und musste verstaatlicht werden. Viermetz trat als Aufsichtsratschef zurück. Vorübergehend stand er zusammen mit anderen Managern im Blickfeld der Ermittler. Die Untersuchungen wurden aber bald eingestellt. Das Drama der Bank aber ließ ihn nicht kalt. Im Gegenteil. Die Probleme und Fehler, die es gab, hätten ihn bewegt, erinnern sich Wegbegleiter. Auch in dieser Situation habe er das Beste für die Bank gegeben.

Trotz der Finanzkrise blieb der Augsburger davon überzeugt, dass Finanzmärkte segensreich sind. Er forderte aber eine viel striktere Kontrolle des Finanzsektors. Im Alter von 75 Jahren veröffentlichte er sein Buch „Magie der Märkte – Meine Geschichte als internationaler Banker“. In der internationalen Finanzwelt war Viermetz „eine Ehre für Deutschland“, sagt sein Freund Theo Waigel. „Er war hochgeschätzt.“

Privat schlug sein Herz für Augsburg und für die feinen Künste. Bereits in New York hielt er Kontakt mit dem bekannten Dirigenten Kurt Masur, lange Zeit Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker, erinnert sich Waigel. Zusammen mit seiner ersten Frau Felicitas, die er 1966 geheiratet hatte, gründete Viermetz 2003 die „Kurt- und Felicitas-Viermetz-Stiftung“. Diese fördert Wissenschaft, Kunst und Kultur.

Das Credo des Ehepaares: „Diejenigen, die in ihrem Leben das Glück hatten, zu einigem Wohlstand zu kommen, könnten diesen wieder an die Gesellschaft zurückgeben.“ Die Unterstützung für zahlreiche Musikveranstaltungen, Kirchenrenovierungen und Orgeln in Schwaben ist mit der Stiftung verbunden, beispielsweise Projekte im Kloster Roggenburg. Viermetz setzte sich zudem für die Fuggerstadt Augsburg ein, auch mit seinem Privatvermögen. In ihm lebte die Augsburger Stiftertradition quasi fort.

Vor über zehn Jahren gründete er mit Georg Haindl und Hubert Stärker einen Förderverein zur Sanierung des Schaezlerpalais. Die drei Augsburger sammelten über eine Million Euro. Viermetz finanzierte zudem regelmäßig Ankäufe für die Museen. Nach dem Augsburger und seiner Frau ist auch eine Sehenswürdigkeit in der Innenstadt benannt. Der „Viermetzhof“ mit berühmten Brunnenfiguren befindet sich im Maximilianmuseum. Die Familie stiftete das spektakuläre Glasdach, das sich über den Innenhof spannt.

Felicitas Viermetz erkrankte an Krebs

Vor etwa zehn Jahren ereilte das Ehepaar und den gemeinsamen Sohn ein Schicksalsschlag. Felicitas Viermetz erkrankte an Krebs. 2007 starb sie im Alter von 66 Jahren an den Folgen der Krankheit.

Erst vor drei Jahren heiratete Viermetz erneut. Seine zweite Frau Hannelore kannte er aus Jugendtagen. Sie wuchs im Augsburger Thelottviertel auf. Erst 50 Jahre später sahen sich beide wieder – in der Pause einer Opernaufführung in München.

Zuletzt sprach sich Viermetz für die Sanierung des Augsburger Stadttheaters aus. Der Mäzen bedauerte in einem Interview mit unserer Redaktion, dass er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an die Spitze eines Fördervereins stellen konnte. „Ich hätte das sonst gerne mit Freuden gemacht“, sagte er. Kürzlich noch stellte er aber die Weichen für die Zukunft der Kurt- und Felicitas-Viermetz-Stiftung. An die Spitze des Kuratoriums rückt der frühere Augsburger Bürgermeister Peter Menacher.

Nicht nur die Kunst und Augsburg, auch die Menschen waren Viermetz wichtig. Er sagte einmal: „Vielleicht stand mein Leben unter einem glücklichen Stern.“

Kurt Viermetz wird seinem Wunsch gemäß auf dem Augsburger Hermanfriedhof seine letzte Ruhestätte finden.

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