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Interview
19.04.2021

O2-Chef Haas: 2025 soll es keine Funklöcher mehr geben

Telefónica Deutschland mit dem bekannten Mobilfunkanbieter O2 ist an der Börse notiert.
Foto: Sven Hoppe, dpa

O2-Chef Haas verspricht, dass in einigen Jahren auch bei allen Wanderungen im Ostallgäu eine Verbindung besteht. Warum in der Bahn Gespräche abbrechen.

Herr Haas, Telefónica Deutschland, also O2, sitzt in München und sieht sich als bayerisches Unternehmen, auch wenn der Mehrheitsaktionär aus Spanien kommt. Wie schnell wird das Netz in Deutschland weiter ausgebaut?

Markus Haas: Wir haben im vergangenen Jahr als Telefónica Deutschland, also O2, mit rund 8200 Mitarbeitern eine Investitionsoffensive gestartet und in ganz Deutschland die Netzqualität insbesondere im ländlichen Raum verbessert. Wir erreichen nun 99 Prozent der Haushalte mit 4G. Das hohe Investitionstempo behalten wir bei und bauen massiv das schnelle Datennetz 5G aus. Allein dieses Jahr stecken wir 1,3 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau des Mobilfunks.

Wann kommen Kunden in den Genuss des schnellen 5G-Netzes?

Haas: Auf ganz Deutschland bezogen werden 2021 über 30 Prozent unserer Kunden in den Genuss des schnellen 5G-Standards kommen. 2022 sollen es bereits 50 Prozent sein und 2025 bundesweit alle.

Das nutzt vielen Bewohnern ländlicher Regionen mit Funklöchern wenig. Dort wären Bürger froh, wenn sie auf Basis des 3G-Netzes telefonieren und mit Handys ins Internet gehen könnten.

Haas: Wir wissen, dass wir in einigen ganz wenigen ländlichen Regionen mit der Netzversorgung heute noch nicht ganz da sind, wo wir gerne sein wollen. Das gilt besonders für die Abdeckung von Landstraßen und regionalen Zugstrecken. Doch insgesamt haben unsere Netze in Deutschland den Stresstest durch die Corona-Pandemie bestanden, als vor einem Jahr schlagartig sehr viele Menschen auf digitales Arbeiten im Homeoffice umgestellt haben.

Der Mobilfunkausbau ist teuer. Andererseits musste allein Telefónica Deutschland für die Ersteigerung der 5G-Lizenz dem Bund 1,425 Milliarden Euro überweisen und hat nach Jahren mit Verlusten erst 2020 wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Haas: Die Versteigerung von Mobilfunklizenzen, angefangen mit der berühmten UMTS-Auktion, ist für die Unternehmen immens teuer. Es geht hier um Milliardenbeträge. Dass wir Netzbetreiber so unglaublich viel Geld an den Staat für derartige Lizenzen überweisen müssen, entzieht uns die nötigen Mittel für einen rascheren und damit flächendeckenden Ausbau der Netze.

Markus Haas
Foto: O2

Im Umkehrschluss heißt das: Wenn der Staat Firmen wie Telefónica Deutschland nicht Milliarden abknöpfen würde, gäbe es weniger Funklöcher. Ist das nicht eine zu simple Rechnung?

Haas: Nein, wir Mobilfunkanbieter können jeden Euro nur einmal ausgeben. Bisher haben wir in Deutschland in den vergangenen gut 20 Jahren rund 66 Milliarden Euro für Frequenzen bezahlt.

Haas: "Wir befinden uns im Jahrzehnt des Mobilfunks"

Wollen Sie etwa nichts für die wertvollen Mobilfunklizenzen zahlen?

Haas: Wir wollen die Lizenzen ja nicht geschenkt! Wir haben viel in das Netzwerk investiert, um Lizenzen zu nutzen und werden auch weiter stark investieren. Eine Auktion bringt dem Staat nur einmalige Einnahmen. Die Verlängerung von Bestandsfrequenzen, verknüpft mit neuen Ausbauauflagen, bringen nachhaltige, langfristige Verbesserungen für die Bevölkerung. Und Geld sparen wir als Netzbetreiber hierdurch eher nicht – gerade der Ausbau in unwirtschaftlichen Gegenden kostet sehr viel.

Was fordern Sie nun konkret von der Politik?

Haas: Wir appellieren an die Politik, dass die bis 2025 laufenden Frequenzen, die schon genutzt werden, auch verlängert werden können und nicht wieder neu teuer versteigert werden müssen. Derzeit wird in Berlin dazu die Novelle des Telekommunikationsgesetzes diskutiert. Hätten wir bezüglich der zukünftigen Nutzbarkeit unserer Bestandsfrequenzen Planungssicherheit, könnten wir unser Netz insbesondere im ländlichen Raum noch deutlich stärker ausbauen. Doch daran hindert uns aktuell die Politik.

Wollen Sie mit dem Druckmittel in der Hinterhand, fleißig Mobilfunklöcher zu schließen, was auch Bundestagsabgeordneten in ihren Wahlkreisen helfen kann, also doch nichts für Lizenzen zahlen?

Haas: Um es klar zu sagen: Wir wollen nichts kostenlos erhalten. Natürlich sind wir zusätzlich zur Erfüllung von Auflagen bereit, Gebühren für die Verlängerung der Frequenzen an den Bund zu zahlen.

Sie wollen also deutlich billiger davonkommen. Dass Bundesfinanzminister Olaf Scholz Sie dabei nicht unterstützt, ist klar. Doch gibt es Verbündete in von Funklöchern geplagten Bundesländern?

Haas: Wir werden beispielsweise von Bayern in unserem Bestreben unterstützt, auf teure Lizenzversteigerungen zu verzichten. Auch die Länder Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein werben beispielsweise im Bundesrat seit 2019 für eine Änderung der Frequenzregulierung. Der Bund gibt sich noch sehr zögerlich. Vielleicht hat der Bundesfinanzminister andere Interessen. Dennoch hoffen wir, dass unsere Argumente in der derzeitigen parlamentarischen Beratung zu einem Umdenken beitragen, zumal der 5G-Ausbau den Markt deutlich verändern wird. Wir befinden uns im Jahrzehnt des Mobilfunks, weil wir am Ende alles mobil digital vernetzen werden, auch die Maschinen in den Fabriken.

Wann wird endlich auch der ländliche Raum flächendeckend mit Mobilfunk versorgt?

Haas: Wir tun viel dafür. Gemeinsam mit Vodafone und der Telekom bauen wir im ländlichen Raum noch einmal bis zu 6000 Mobilfunktürme in den nächsten drei Jahren – und zwar genau in Gebieten mit Funklöchern.

Etwa im Ostallgäu, auf der Schwäbischen Alb oder im Bayerischen Wald gibt es zumindest aktuell nach wie vor Gebiete, in denen man per Handy nicht oder nur schwer telefonieren kann.

Haas: Das ist richtig. Doch genau hier setzen wir mit unserer Investitionsinitiative an. Wir brauchen eine komplette Flächenabdeckung. Es wird jedes Jahr besser, und gerade in den nächsten Jahren wird die Mobilfunkversorgung im ländlichen Raum weiter signifikant verbessert.

Wann gehören Funklöcher also endlich der Vergangenheit an?

Haas: Bis 2025 wollen wir eine komplette Flächenversorgung erreichen. Man soll dann überall mit dem 4G-Standard sein Handy nutzen können. Dafür sind aber zusätzliche Standorte vonnöten. An diesen zusätzlichen Mobilfunkmasten können wir auch das schnellere 5G anbringen. Auf den Masten ist genug Platz.

Anbieter arbeiten an besserem Mobilfunk in Zügen

Kann man dann wirklich 2025 überall mobil in Deutschland telefonieren?

Haas: Das ist unser Ziel. 2025 soll es keine Mobilfunklöcher mehr geben. Dann hat man bei allen Wanderungen etwa im Ostallgäu eine Mobilfunkverbindung. In bestimmten Regionen wird das auch schon früher der Fall sein, denn wir sind mit unserem Netzausbau sehr gut vorangekommen.

Bahnfahrer erleben auf vielen Strecken ein anderes Bild. Immer wieder reißt die Verbindung ab. Es wird wohl schwer, das Ärgernis selbst bis 2025 abzustellen. Warum eigentlich?

Haas: Alle Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland haben mit dem Bahnvorstand Maßnahmen beschlossen, mit denen der Mobilfunkanschluss in den Zügen besser werden soll. Wichtig dafür ist aber, dass zunächst in allen Zügen – nicht nur in denen der Bahn – die Repeater ausgewechselt werden, sodass unsere Mobilfunksignale überhaupt in den Zügen empfangen werden können. Das wird eine deutliche Verbesserung bringen. Zusätzlich muss uns die Bahn mehr Standorte im Bereich der Gleise zur Verfügung stellen. Doch das gestaltet sich teilweise sehr kompliziert, insbesondere, was Tunnel betrifft.

Hier reißt die Verbindung häufig ab.

Haas: Es gibt mehrere tausend Bahntunnel in Deutschland. Dort Vorrichtungen für den Mobilfunk anzubringen, erfordert viel Zeit. Um unsere Mitarbeiter zu schützen, müssen wir uns schlicht sicher sein, dass in der Zeit der Arbeiten keine Züge einfahren. So braucht man in Deutschland für die Versorgung eines Tunnels mit Mobilfunk im Schnitt über zwei Jahre. Der Fahrplan muss ja angepasst werden.

Das klingt sehr behäbig-deutsch.

Haas: Bei der Bahn kommt noch hinzu, dass die Fenster speziell bedampft sind, damit die Hitze nicht so leicht durchdringen kann und die Wagen nicht in dem Maße gekühlt werden müssen. Doch diese Fenster behindern den Mobilfunk. In anderen Ländern werden andere Scheiben eingesetzt, durch die Mobilfunksignale besser durchkommen. Es liegt also nicht nur an einer Ursache, dass Handygespräche in der Bahn immer mal wieder abbrechen. Für eine bessere Mobilfunkversorgung brauchen wir andere Scheiben in den Zügen, neue Technik und Zugriff zu den Grundstücken der Bahn.

Zur Person: Markus Haas, 49, ist ein Mobilfunkpionier in Deutschland. Der Volljurist arbeitet schon seit 1998 für Telefónica Deutschland/O2. Das Unternehmen hieß damals noch Viag Interkom. Seit 2017 ist er Chef der Firma mit spanischem Mehrheitseigentümer. Der gebürtige Münchner lebt mit der Familie in seiner Heimatstadt. Telefónica Deutschland/O2 verfügt über 44,3 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Neben O2 gehören Marken wie Blau, ALDI Talk, AY YILDIZ oder Tchibo mobil zu Telefónica Deutschland. 2012 ging das Unternehmen an die Börse, zwei Jahre später wurde die E-Plus-Gruppe Teil des Konzerns.

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