Schwabens IHK-Chefin kritisiert Ministerium
Augsburg (dpa/lby) - Ein konkretes Arbeitsprogramm und Marketinginitiativen für Augsburg als drittgrößten Wirtschaftsraum Bayerns hat am Mittwoch die Präsidentin der schwäbischen Industrie- und Handelskammer, Hannelore Leimer, gefordert. Sie kritisierte am Wirtschaftsministerium, dass für den Wirtschaftsverbund Augsburg- München ("Greater Munich") kein Konzept vorliege.
"München muss erklären, was mit 'Greater Munich' gewollt ist und wie das verstanden wird. Vom Ministerium kommt nichts, gar nichts", sagte Leimer. Dort würden die Schwaben nur auf "leere Gesichter" und "große Fragezeichen" stoßen.
Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) hatte vor Wochen das von seinem Vorgänger Otto Wiesheu (CSU) ins Leben gerufene Konzept "Greater Munich" für gescheitert erklärt. Die Schwaben sollten sich um eine regionale Profilierung kümmern. Dagegen sagte Leimer, "Greater Munich" lebe. Das würden die täglich rund 25.000 Pendler aus dem Wirtschaftsraum Augsburg nach München belegen. In umgekehrte Richtung seien es noch etwa 5000 Menschen, die von München in die Fuggerstadt zum arbeiten kämen.
Vor fünf Jahren seien den Schwaben Impulse für ein "Greater Munich" in Aussicht gestellt worden. Es sei aber nichts geschehen und nicht gelungen, in einen konstruktiven Dialog zum Verhältnis von Augsburg und München einzutreten. Leimer bemängelte, dass nicht einmal der mehrfach zugesagte Internetauftritt des Ministeriums zu "Greater Munich" für Augsburg realisiert wurde.
Die Schwaben wollen Wirtschaftsminister Huber beim "Forum Zukunft Schwaben" am 30. Juni in Augsburg konkrete Forderungen präsentieren. Dazu gehöre, dass die Forschung zur Faserverbundtechnologie in Augsburg angesiedelt werden müsse. "Wir wollen diesen Bereich zum zweiten großen industriellen Standbein in Schwaben ausbauen", sagte Leimer. Auch im Bereich Umwelt müssten weitere Initiativen für Schwaben ergriffen werden. "Da muss noch was passieren."
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