Vom Sitzungssaal des Aichacher Stadtrats gibt eine Glastür jetzt schon den Blick in den Erweiterungsbau frei, der gerade für die Aichacher Stadtverwaltung gebaut wird. Noch fehlen dort die Türen. Den Auftrag für diese hat der Aichacher Stadtrat in seiner Weihnachtssitzung am Donnerstag ebenso vergeben wie für eine Reihe weiterer Arbeiten. Doch auch am Verwaltungsgebäude I selbst ist viel zu tun. Die Sanierung beschloss der Stadtrat mit 27:1. Investiert wird voraussichtlich die Summe von 1,61 Millionen Euro. Der Erweiterungsbau soll Ende 2024 fertig sein, die Sanierung im August 2025.
Während der Erweiterungsbau im Stadtrat teils heftig umstritten war, gab es nun über die Sanierung des Altbaus keinerlei Diskussion: Der Stadtrat hatte sich bereits in seiner Klausur im September mit der Sanierung befasst, und war sich einig, sie in einem Zuge im Jahr 2025 durchzuziehen, anstatt sie auf drei Jahre zu verteilen. Dass es bei dem in die Jahre gekommenen Gebäude Handlungsbedarf gibt, war unstrittig.
Arbeiten am Aichacher Verwaltungsgebäude
Die Auflistung von Bauamtsleiterin Carola Küspert reichte vom Abbruch des Nebensaals des Sitzungssaals und Arbeiten an Wasser- und Elektroinstallation über Heizungs- und Sanitär-, Maler- und Bodenbelagsarbeiten bis zu EDV, Sonnenschutz und dem Außenanstrich. Der Brandschutz muss ertüchtigt und das dann größere Trauungszimmer möbliert werden. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich laut Küspert nach einer Kostenschätzung auf rund 1,61 Millionen Euro. Fertig sein soll die Sanierung möglichst im August 2025. Der Stadtrat fasste mit 27:1 den Durchführungsbeschluss. Jetzt kann als nächster Schritt die Planerleistung ausgeschrieben werden. Dagegen stimmte lediglich Erol Duman vom Bündnis Zukunft Aichach (BZA). In der Sitzung fehlten entschuldigt Gerhard Bauer (BZA), Helmut Beck (CSU) und Georg Robert Jung (FWG).
Für den Erweiterungsbau wurden Aufträge im Gesamtwert von gut einer halben Million Euro vergeben. Die Innentüren liefert die Firma Gebr. Meier aus Affing, die Estricharbeiten übernimmt die Firma Haidinger Bodensysteme aus Augsburg, die Bodenbelagsarbeiten die Firma Zuber-Raumdecor aus Aresing und die Fliesenarbeiten die Firma Fliesen Frank aus Inchenhofen. Der Auftrag für Freitreppe und Pflasterarbeiten ging an die Firma Ludwig Sturm aus Griesbeckerzell, der für den Metallbau innen mit Automatiktüren an die Firma Weingartner aus Reichertshofen.
Aufträge für Kita, Bauhof und Katastrophenschutz
Kita Holzgarten: Aufträge mit einem Volumen von gut 1,3 Millionen Euro hat der Stadtrat für den Neubau der Kindertagesstätte (Kita) Holzgarten vergeben. Fenster und Außentüren liefert die Schreinerei Alubau Baierl aus Langenmosen. Der Auftrag für Dachoberlichter und Metallbauarbeiten ging an die Firma Jet Tageslicht & RWA aus Hüllhorst-Tengern, der für Dachdecker-, Spengler- und Gründacharbeiten an Holzbau Wohlhüter aus Burgau und für die Elektroinstallation an die Sarauer Energietechnik aus Pöttmes. Eine Entscheidung über die Wärmeversorgung der Kita wurde vertagt, weil noch Informationen fehlten.
Bauhof und Katastrophenschutz: Für das neue Betriebsgebäude des Bauhofs wurden die Aufträge für Fenster und Türen (Firma Ulrich Stolz aus Aichach), Tore (Attinger Bauelemente GmbH aus Gersthofen) und Brandschutztüren (Firma Neimcke aus Mühldorf) sowie für Dachdecker-, Fassaden- und Spenglerarbeiten (Firma Heckel GmbH aus Donauwörth) vergeben. Gesamtumfang: knapp 307.000 Euro. Für den Katastrophenschutz schafft die Stadt 16 Rollcontainer "Strom/Beleuchtung" an, mit denen die 16 sogenannten Leuchtpunkte, die Anlaufpunkte vor Ort, ausgestattet werden. Diese liefert die Firma Fischer Feuerlösch- und Arbeitsschutzgeräte aus Dinkelscherben für knapp 243.000 Euro.
Bilanz 2023: Die letzte Sitzung des Jahres nutzte Bürgermeister Klaus Habermann für eine kleine Bilanz eines ereignisreichen und arbeitsreichen Jahres, das die Stadt "ohne größere Blessuren und Einschnitte hinbekommen" habe. Man habe einiges vorangebracht, aber auch traurige Momente zu verkraften gehabt wie den Tod des langjährigen Stadtrats Karl-Heinz Schindler, so der Bürgermeister. Insgesamt haben der Stadtrat und seine Ausschüsse 546 Beschlüsse gefasst, viele davon einstimmig. Habermann schloss mit einem Dankeschön an den Stadtrat für die konzentrierte Arbeit und das konstruktive Miteinander sowie an die Verwaltung und seine Stellvertreter.
Dankesworte gab es auch von Zweitem Bürgermeister Josef Dußmann (CSU) an Bürgermeister, Stadtrat und Verwaltung. Durch die Vertretung des erkrankten Habermanns Anfang des Jahres habe er mehr Einblick bekommen, in das, was dieser täglich leiste. "Hut ab", lautete sein Kommentar. Kristina Kolb-Djoka (SPD) schloss in ihre Dankesworte die Presse mit ein und wünschte sich "einen optimistischen Blick auf das, was vor uns liegt". Auch Lothar Bahn (FWG) sagte Danke, insbesondere für die Diskussionen, die er in dieser Amtszeit als förderlicher empfinde. Zum Abschluss des Jahres war Zeit für persönliche Gespräche bei einem bayerischen Menü von Feinkost Schwab-Zettl.