Ein Fieber aus England erreicht Schwaben
Viele Sportvereine feiern in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Dabei wurde auch vor dem Zweiten Weltkrieg schon Fußball gespielt. Ein Beispiel aus Fischach /
Das Fieber kam aus England: Im Jahr 1903 trug die Spielabteilung des Männerturnvereins Augsburg das erste öffentliche Fußballspiel in der Stadt aus. Seitdem wurde auch im Landkreis auf fast jedem Dorfplatz bei fast jeder Gelegenheit gebolzt. Zwei Weltkriege später wurden dann jene Vereine gegründet, die wir heute noch kennen. 70 Jahre ist das jetzt her. Mit ihrer Geschichte befassen wir uns in einer kleinen Serie in den kommenden Tagen. Heute steht der TSV Fischach im Mittelpunkt.
Die Geschichte einzelner Vereine reicht freilich weiter als nur 70 Jahre zurück. Dinkelscherben und Fischach spielten schon wenige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im damaligen Gau Schwaben in den einzelnen Ligen mit. So wurde der TSV Fischach 1928 als FC gegründet. Die Initiatoren waren Ortspfarrer Helmle, Michael Piller und Georg Fischer, heißt es in der Chronik des Vereins. Schon ein Jahr später beteiligte sich der junge FC mit zwei Mannschaften an den Verbandsspielen. Der junge Verein zählte schon bald 30 Mitglieder und als Vorsitzender fungierte Justus Klopfer. Er verstand es, den ungeheuren Willen der Menschen, nach dem Ersten Weltkrieg und der Zeit danach, wieder Gemeinsames in einem Verein zu tun, umzusetzen. Bald gab es auch schon ein erstes Vereinsheim an der Buschelbergstraße. In der Zeit der Gleichschaltung der Vereine ab 1933 sollten alle Vereinsmitglieder zu Disziplin, Körperbeherrschung, Gehorsam und Stärke „erzogen“ werden. Das Ziel war jedoch die allgemeine Wehrertüchtigung, heißt es in der Chronik des Vereins weiter. Da waren auch die Frauen nicht ausgeschlossen. Das Fachblatt Fußball hatte schon zu Beginn des Jahres 1933 die weitreichende Bedeutung des heute „Machtergreifung“ genannten Politikwechsels erkannt und schrieb: „Mit der Weltanschauung, dass die Deutschen das auserwählte Volk Gottes sind, lässt es sich nur schwer vereinbaren, dass ein Deutscher gegen Neger und Japaner antritt und von ihnen geschlagen wird.“
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