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Zweiter Weltkrieg
12.04.2013

Aystetten: Nach dem Fliegerangriff begann das Inferno

Zeitzeuge Christian Groß (rechts) enthüllte mit Aystettens Bürgermeister Peter Wendel im Ottmarshauser Weg an der Weldenbahn den Gedenkstein mit einer Messingtafel zum Andenken an die Opfer.
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Zeitzeuge Christian Groß (rechts) enthüllte mit Aystettens Bürgermeister Peter Wendel im Ottmarshauser Weg an der Weldenbahn den Gedenkstein mit einer Messingtafel zum Andenken an die Opfer.
Foto: Marcus Merk

Am 10. April 1945 bombardierten die Alliierten einen Zug bei Aystetten im Landkreis Augsburg. 38 Menschen starben. Jetzt hat die Gemeinde einen Gedenkstein errichtet.

Am 10. April 1945 warfen die alliierten Streitkräfte Bomben auf einen Zug der Weldenbahn am Aystetter Bahnhof (Landkreis Augsburg) und töteten dabei 40 Menschen.

Christian Groß, heute 79 Jahre alt und nun in Dillingen lebend, war damals als zehnjähriger Bub dabei, als die Tiefflieger so dicht über den von Augsburg nach Welden fahrenden Nahverkehrszug donnerten, „dass man den Piloten ins Auge sehen konnte“. Groß erzählte bei der gestrigen Gedenkfeier in Aystetten von seinen Erinnerungen an das Desaster.

Er wollte damals eigentlich nur mit seiner Mutter nach Welden fahren, um dort von Verwandten noch Kleidung abzuholen. Am Aystetter Bahnhof warteten bereits einige Fahrgäste aufs Einsteigen, desgleichen standen im Zug schon einige auf den offenen Plattformen, zum Aussteigen bereit. Kurz vor der Einfahrt in den Aystetter Bahnhof: „Ein ohrenbetäubendes Inferno aus dröhnendem Flugzeuglärm, knatternden Bordkanonen und Bombenexplosionen“, berichtet Christian Groß. Mutter und Sohn duckten sich unter Holzbänke, rannten dann Schutz suchend in den Wald und warteten zitternd das Ende des Angriffs ab.

Der geschockte Junge, der den weiteren Ablauf des Tages praktisch aus seinem Gedächtnis verdrängt hat, rannte dann noch einmal zum zerstörten Zug zurück, um einen Schal seiner Mutter zu suchen. „Ich erinnere mich noch an Gerüche von vielen Toten, von deren Aufreihung am Bahnhof, an die Bemühungen, die Toten zu identifizieren“, so Christian Groß.

Angriff galt vermutlich Messerschmitt-Arbeitern

Warum kurz vor Kriegsende ausgerechnet ein Personenzug in Aystetten Ziel eines Fliegerangriffs war? Darüber sind sich Zeitzeuge Christian Groß und Ulrich Reitmayer, Vorsitzender der Soldatenkameradschaft Aystetten, einig: Der Fliegerangriff stehe sicher mit dem im März 1945 in Betrieb genommenen Wald-Auslagerungswerk der Augsburger Messerschmitt AG in Verbindung. Dort fertigten 850 Menschen, darunter auch KZ-Häftlinge, in drei Schichten monatlich 250 Flügel für einen Düsenjäger, den ME 262, im Dritten Reich als „Wunderwaffe“ propagiert. Groß wie auch Reitmayer vermuten, dass mit der Bombardierung des voll besetzten Personenzuges bewusst die Menschen getroffen werden sollten, die von Augsburg und Umgebung nach Horgau ins Messerschmitt-Werk zur Arbeit fuhren. Ulrich Reitmayer spricht allerdings von 34 Toten bei dem „grauenhaften Luftangriff“; die Zahl 40 sei nicht belegt.

Die 16 Jagdbomber vom Typ Thunderbold waren am 10. April 1945 vom französischen Militärflughafen Toul-Ochey gestartet mit dem Auftrag der „bewaffneten Aufklärung“, weiß Christian Groß. Über Crailsheim, Heidenheim, Augsburg ging es zum „Einsatzflugplatz“, und nach einem Angriff auf einen Zug bei Tapfheim/Donau erfolgte der Angriff in Aystetten.

Gedenkstein war Herzenswunsch von Johann Rössle

Am Mittwochabend erinnerte die Kommune ganz offiziell an dieses schreckliche Ereignis: Aystettens Bürgermeister Peter Wendel ließ im Beisein mehrerer Gäste und Besucher an einem Gedenkstein am Ottmarshauser Weg eine Tafel aus Messing zum Andenken an die Opfer, die den Angriff nicht überlebten, anbringen und legte selbst einen Kranz nieder. Die Gemeinde folge mit dem Aufstellen des Gedenksteins und der Tafel einem „Herzenswunsch“ des verstorbenen Ehrenbürgers und zweiten Bürgermeisters Johann Rössle, so Peter Wendel. Rössle habe den Stein gestiftet, Bürgermeister Wendel ließ nun die an das schreckliche Ereignis erinnernde Tafel anbringen.

„Es gibt nichts zu richten und zu rechten, aber die Aktion war ein unmenschlicher militärischer Akt. Krieg kennt keine Gnade und kein Erbarmen“, sagte Reitmayer bei der Gedenkfeier und rief zu „gesunder Toleranz und Verständnis anderen Kulturen und Nationen gegenüber“ auf.

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