Jason Adams hat alles im Griff
Der neue US-Amerikaner der BG Leitershofen/Stadtbergen fühlt sich in seiner Wohngemeinschaft sehr wohl und hat schon eine außergewöhnliche Duftmarke gesetzt
Man kann Jason Adams durchaus als einen der Erfolgsgaranten für den gelungenen Saisonstart der BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen in der 1. Basketball-Regionalliga Südost bezeichnen. Denn mit insgesamt 65 Punkten bei den bisherigen beiden Siegen gegen Schwabing und Herzogenaurach setzte der 24-jährige US-Amerikaner eine Statistik-Duftmarke, die es in dieser Form schon lange nicht mehr bei den Kangaroos gegeben hat. „In erster Linie geht es aber nicht um meine Werte, sondern darum, dass wir im dritten Spiel den dritten Sieg einfahren und uns in der Spitzengruppe festsetzen“, stellt Adams den Erfolg der Mannschaft vor der anstehenden Heimpartie gegen die DJK SB Rosenheim am Samstagabend (Sprungball 19.30 Uhr, Osterfeldhalle) in den Vordergrund.
Dass es für ihn aber aktuell so gut läuft, führt der Modellathlet, der bei seinen Sprungwürfen durchaus auch einmal in 50 Zentimeter Höhe in der Luft steht, auf den Wohlfühlfaktor bei den Leitershofern zurück. Er vergleicht die BG ein wenig mit seinem College-Team an der Southern Missouri University, an der er vier Jahre spielte.
„Ähnlich wie in Leitershofen hatten wir damals einen super Mannschaftszusammenhalt und waren deswegen auch sehr erfolgreich. Ich selbst wurde in meinem ersten Jahr dann sogar zum sogenannten Freshman oft the Year gewählt. Viele meiner damaligen Kollegen haben auch den Sprung nach Europa geschafft. Einer von ihnen spielt sogar direkt vor unserer Haustüre in Nördlingen, zwei andere in Dänemark“, so Adams.
Erleichtert hat ihm bei der Eingewöhnung auch die Tatsache, dass er in Neusäß zusammen mit seinen Mitspielern André Lockhart und Milan Tesic in einer WG lebt. „André, der ja aus Barbados stammt, hat das amerikanische Feeling intus. Milan ist so eine Art Manager im täglichen Leben in Deutschland für uns, er ist sozusagen unser Übersetzer. Und er kennt sich beim Autofahren besser mit dem für uns Amerikaner ungewohnten Schaltgetriebe aus, deswegen darf er jetzt auch immer fahren. Zumindest bis wir bei Roland Väth noch ein paar mehr Fahrstunden zusammen haben“, erzählt Adams. Natürlich müsse man sich in einer WG auch arrangieren. „Aber das klappt bei uns ganz gut. Nur beim Play-Station Spielen sind mir die beiden ein wenig zu laut und geben komische Geräusche von sich. Da bei Milan aber jetzt die Uni angefangen hat, werden diese Art von Trainingseinheiten hoffentlich weniger“, zieht Adams nach acht Wochen Deutschland eine positive Bilanz. Dass er aktuell bei einem eher kleineren Team spielt, stört den Mann aus Norfolk in Virgina auch nicht.
„Mein Vater war bei der Marine und bereits als Kind bin ich in den Bundesstaat Rhode Island umgesiedelt, und das ist bekanntlich ja auch der kleinste Staat in den USA“, lacht Adams. Natürlich darf es für den sympathischen Amerikaner aber irgendwann dann auch in Richtung größerer Klubs weitergehen.
Schon einige Male hat er sich von Ruben Fernandez, Alex Martin und Fabian Schöfbeck aus dem BG-Orgateam, welche den Amerikaner bei den Ämtergängen und anderen Dingen des täglichen Lebens unterstützen, den Weg eines seiner Vorgänger erläutern lassen. Der hieß Devin Uskoski, startete seine Auslandskarriere bei der BG in der Regionalliga und der PRO B, wechselte dann in die PRO A und schließlich sogar in die Beko-BBL, nun verdient er inzwischen in Japan richtig gutes Geld mit Basketball.
Und eigentlich startete auch die Karriere von Jason Adams in Deutschland schon vor zwei Jahren, als er in Paderborn in der PRO A bereits 16 Punkte im Schnitt auflegte. „Dann kam aber die Geburt meiner Tochter Jaedyn Lynn dazwischen, und es war für mich klar, dass ich erst einmal wieder für ein Jahr in die Staaten zurückkehre. Dann ist man erst einmal ein wenig aus dem Fokus, und daher freue ich mich, dass ich jetzt in Leitershofen wieder die Chance bekommen habe, auf den Basketball-Zug aufzuspringen“, sieht Adams durchaus Perspektiven für seine weitere Karriere.
Überrascht ist der Powerforward auch von der Stärke der Gegner in der Regionalliga: „Unser Coach Ado hat uns bereits vor den Rosenheimern gewarnt. Sie spielen ähnlich aggressiv wie vor zwei Wochen Schwabing und haben mit Jguwon Hogges noch dazu einen überragenden Amerikaner in ihren Reihen. Mit den tollen Leitershofer Fans im Rücken werden wir aber wieder alles geben, dass dann am Samstagabend in der Osterfeldhalle Sieg Nummer drei verbucht werden kann“, beendet Adams das Gespräch mit unserer Zeitung, wie es begonnen hatte – nämlich mit dem Wunsch nach einem weiteren Kangaroos-Sieg. (asan)
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