Mit Interimstrainer soll Gersthofer Neuanfang gestartet werden
Bayernliga Süd Christian Kleer hat vor dem Spiel gegen den TSV Kottern versucht, dass die Kicker des TSV Gersthofen den Kopf frei bekommen und die Negativerlebnisse vergessen
Gersthofen Es war schon überraschend, dass nach dem Rücktritt von Gerhard Hildmann zunächst einmal Christian Kleer die Kommandobrücke beim Fußball-Bayernligisten TSV Gersthofen erklommen hat. Der 37-Jährige hat bisher die zweite Mannschaft trainiert, die in der Kreisklasse spielt. „Ich war auch überrascht, als es am Sonntagabend den ersten Kontakt gab“, sagt Kleer. „Aber für mich ist es auch eine Ehre. Vielleicht war die Arbeit der ’Zweiten’ ja gar nicht so schlecht.“ Am heutigen Samstag (Anpfiff 15 Uhr, Abenstein-Arena) gegen den TSV Kottern feiert der Interimstrainer, der die C-Lizenz besitzt, seine Premiere.
Christian Kleer, der früher beim FC Pipinsried, beim SV Weichs und beim SV Niederroth im Dachauer Raum gekickt hat, soll zunächst einmal für zwei Spiele die Verantwortung übernehmen, bis die TSV-Führungsriege um Manager Robert Walch und Abteilungsleiter Klaus Assum wieder aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. Unbekümmert hat der neue Mann, der rein optisch ein wenig an Jürgen Klopp erinnert, das getan.
Höchste Zeit für positive Schlagzeilen
Seine Eindrücke in dieser ersten Trainingswoche waren durchaus positiv. „Die Mannschaft ist nicht so schlecht wie sie in der Tabelle steht“, lautet das Credo von Kleer, „sie ist hochmotiviert, hat sehr gut und engagiert trainiert.“ Für ihn sei es nicht darum gegangen, das Geschehene aufzuarbeiten und zu analysieren. Ganz im Gegenteil. „Da lassen wir Gras drüber wachsen“, hat Kleer den TSV-Kickern verklickert: „Ich habe gesagt, wir ziehen jetzt einen Schlussstrich und fangen wieder bei Null an.“ Er habe deshalb in erster Linie versucht, den Spielern Spaß zu vermitteln, dass sie den Kopf wieder frei bekommen, die Negativerlebnisse und ihren Frust vergessen. „Das wäre so schade für den Verein. Es wird höchste Zeit, dass der TSV Gersthofen wieder einmal für positive Schlagzeilen sorgt“, sagt Kleer.
Jetzt liege es an der Mannschaft, eine entsprechende Antwort zu geben und das bisher nicht ausgeschöpfte Potenzial einzusetzen. „Wir müssen den Kampf annehmen und sehen, dass wir durch einfache Dinge ins Spiel kommen“, sagt Kleer, „dann wird der Knoten schon platzen.“ Am besten schon im Heimspiel gegen den TSV Kottern, gegen den man nur mit Einsatz, Laufbereitschaft und Teamgeist bestehen könne. Kleer: „Die erfahrenen Spieler wie Paul Fischer, Zeljko Brnadic, Onur Gezgin oder David Bulik müssen die jüngeren mitziehen. Alle müssen sich gegenseitig unterstützen.“ Sehr gut hätte in dieser Situation Ronny Roth getan. Doch der Kapitän fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Dafür zählt Jan Plesner wieder zum Aufgebot. Er ist eine Alternative für die zuletzt kritisierte Defensivabteilung. „Über zwei Positionen bin ich mir noch nicht im Klaren“, verrät Christian Kleer. Ganz klar ist er sich jedoch darüber, das System mit zwei Stürmen beizubehalten. „Ein Angreifer steht in der Bayernliga auf verlorenem Posten.“ Und den will der TSV Gersthofen endlich aufgeben.
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