Baum tötete Kind auf einem Spielplatz: Kontrolleur wehrt sich gegen Strafe
Plus War der Tod eines Kindes auf einem Augsburger Spielplatz Schicksal – oder hat ein Kontrolleur einen Fehler gemacht? Warum es jetzt wohl zum Prozess kommt.
Die Zahl ist enorm. Rund 100.000 Bäume in Augsburg stehen so an Straßen, Wegen oder Plätzen, dass sie regelmäßig kontrolliert werden müssen. Städtische Mitarbeiter schauen sich die Bäume an und beurteilen, ob sie noch standfest sind. Absolute Sicherheit bringt das aber nicht. Immer wieder stürzen dennoch Bäume unerwartet um. Besonders tragisch war der Fall vom vergangenen Sommer, als auf einem Spielplatz in Oberhausen ein 22 Monate altes Mädchen getroffen und tödlich verletzt wurde. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Kontrolleur, der den umgestürzten Baum zuletzt begutachtet hat, fahrlässige Tötung vor. Das Amtsgericht hat einen entsprechenden Strafbefehl gegen den Mann erlassen. Doch dieser wehrt sich nun gegen den Schuldspruch. Der Verteidiger des Beschuldigten sagt, dafür gebe es gute Gründe. Auch für die Stadt ist der anstehende Prozess von großer Bedeutung.
Der rund 20 Meter hohe Ahornbaum wurde nicht entwurzelt. Der Stamm brach über der Erde – genau in dem Moment, als sich eine Mutter mit ihren beiden Töchtern auf dem Spielplatz befand und wippte. Die knapp zwei Jahre alte Tochter starb im Krankenhaus, die Mutter erlitt schwere Verletzungen. Das zweite Kind wurde körperlich nicht verletzt. Der Vater sagte nach dem Unglück im Gespräch mit unserer Redaktion, es gehe der Familie nicht darum, eine bestimmte Person verantwortlich zu machen. Es solle aber verhindert werden, dass solch ein Unglück sich wiederhole.
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Die Diskussion ist geschlossen.
<< Ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Gutachter vertritt demnach die Ansicht, dass man den Baum noch gründlicher hätte untersuchen müssen. Dann wäre wohl aufgefallen, dass ein Brandkrustenpilz den Baum befallen hatte >>
Laut einem anderen AZ Bericht wurde der Baum 2020 überprüft!
Wann der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Gutachter den Baum überprüft? Nach dem Unfall, oder 2020?
Hinterher ist man immer schlauer.
Hat die Stadt Augsburg daraus gelernt und das Kontrollverfahren entsprechend angepasst? Laut früherem AZ Bericht - nein?
.
Da gibt es offenbar gängige Richtlinien von Fachgesellschaften -
und der eine Gutachter meint so und der andere Gutachter anders -
und ein Baumkontrolleur soll dann der schuldige „Depp“ sein ?
Gehtˋ s noch ?
Ich würde mich als Baumkontrolleur auch gegen dieses Urteil wehren. Wenn er vorbestraft wird, ist das verunglückte Kind deswegen auch nicht wieder lebendig.
Wenn das "Recht" sein sollte, könnten z.B. alle Automechaniker das Handtuch schmeissen. Es kann immer in seltenen Fällen durch eine Nachlässigkeit einen Unfall geben. Wenn man dann als Handwerksmeister immer mit einem Fuß im Gefängnis steht, kann man gleich sagen: "Sucht Euch einen dümmeren, der die Arbeit macht."