Eine junge Frau aus Augsburg, gefangen im Weltkrieg
Emilie Gerometta aus Göggingen arbeitete als Au-pair in Frankreich, als 1914 das Kämpfen und Sterben begann. Ihr Tagebuch erzählt vom Schrecken, von Glück und tödlicher Gefahr.
Frohsinn und Lebensmut trieben die 18-jährige Emilie Gerometta nach Reims. Doch was sie dort erlebte, waren Düsternis und Lebensgefahr. Die junge Frau aus dem Augsburger Stadtteil Göggingen wollte zwei französischen Kindern die deutsche Sprache beibringen. Doch der Erste Weltkrieg nahm sie nicht nur im Feindesland gefangen. Sie landete im Gefängnis, galt als Spionin und saß eines Tages mit französischen Soldaten im Zug an die Front. „Wir hatten viel Beschuss durch schwere Artillerie, infolge eines Gasangriffs wurde ich zeitweise bewusstlos“, schrieb sie in ihr Tagebuch. Niemand kannte die Notizen, die das millionenfache Morden zwischen 1914 und 1918 so ganz anders erzählen. Bis ihr Enkel das Büchlein fand.
Peter Griebl suchte nach Spuren seiner Familie. Er lebt im Schwarzwald, stammt aber aus Göggingen und hing sehr an seiner Großmutter. Emilie Gerometta war 1895 in Italien zur Welt gekommen. Als sie fünf war, zog die Familie nach Göggingen. „Ihr Vater war Ziegeleiakkordarbeiter“, erzählt Griebl. Das Handwerk war in Deutschland gefragt. Das Mädchen ging zur Schule, sie sprach nicht nur Deutsch und Italienisch, sondern auch Französisch. Später machte sie eine Schneiderlehre. Mit 18 spürte die „Südländerin“ einen „unbändigen Drang“ nach der weiten Welt, steht im Tagebuch, Sie fand eine Au-pair-Stelle im Nordosten Frankreichs. Voller Begeisterung zog sie los, doch „wie anders kehrte ich zurück.“
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