Weniger Verkehr in Karlstraße: Wäre eine Innenstadt-Umgehung die Lösung?
Plus Überlegungen von Schwarz-Grün für Verkehrsberuhigung der Karlstraße seien laut Bürgerlicher Mitte "naiv", solange keine Ausweichmöglichkeiten geschaffen werden.
Die Fraktion Bürgerliche Mitte (Freie Wähler, FDP, Pro Augsburg) möchte von der Stadtverwaltung den Aus- oder Neubau einer Innenstadt-Umgehungsstraße geprüft haben. Damit reagiert die Oppositionsfraktion im Stadtrat auf den Vorstoß der schwarz-grünen Regierungskoalition, die eine Verkehrsberuhigung der Ost-West-Achse (Karlstraße, Grottenau, Pilgerhaus- und Jakoberstraße) anstrebt. Zwar wollen CSU und Grüne auch untersucht haben, ob es Ausweichverkehr geben könnte und wie dieser abgewickelt werden soll, der Neubau einer Autostraße dürfte aber kaum infrage kommen.
Bürgerliche werfen der Augsburger Koalition Naivität vor
"Eine leistungsfähige Ausweichroute ist kein Selbstzweck", so FDP-Stadtrat Lars Vollmar für die Fraktion. "Es geht nicht darum, eine zusätzliche Straße zu bauen, sondern die Voraussetzung für das zu schaffen, was CSU und Grüne eigentlich erreichen wollen: Platz zu schaffen, um mehr Grünflächen, Plätze mit Aufenthaltsqualität und vielleicht sogar einige, der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gassen in die Altstadt zurückzubringen." Es sei Symbolpolitik, nur eine Straße herauszugreifen und die Verkehrsprobleme in anderen Teilen der Innenstadt eher zu verschärfen, als zu lösen. Die Planung einer neuen Umgehung sei kein Muss, wenn man mit dem Durchgangsverkehr anders zurechtkomme, solle aber auch nicht von vorneherein ausgeschlossen werden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Also mal ehrlich: wenn ich vom Westen in den Osten der Stadt will, dann fahr ich auf der B17 zur Autobahn West und dann bei Ost oder Dasing wieder ab. Das gleiche kann ich in Umgekehrter Richtung machen. Ansonsten nehm ich, wenn ich in der Stadt wohne, da den ÖPNV. Es gibt genügend Möglichkeiten ohne zusätzlichen Ausbau die Karlstraße zu umfahren. Die Unterbrechung dieser Straße wäre auf alle Fälle ein Gewinn.
Bevor man da jetzt große Umbaumaßnahmen plant, könnte man versuchshalber die Sperrung provisorisch einrichten, ausreichend ausschildern und sehen, wie sich das entwickelt. Das gleich gilt für die Karolinenstraße. Auch hier braucht man keinen Durchgangsverkehr und hat jetzt die Möglichkei. beim Wiederaufbau des abgebrannten Hauses die Straße testhalber zu sperren.
Mit so einem Vorschlag an die Öffentlichkeit zu gehen ist beachtenswert mutig.
Wer ernsthaft glaubt, die Lösung der innenstädtischen Verkehrsprobleme sei der Bau neuer Straßen um die City herum, hat etwas Grundsätzliches nicht verstanden oder will dies nicht.
Es braucht einen sinnvolle Nahverkehrsstrategie mit attraktiven Verbindungen, kurzer Taktung und vernünftigen Preisen verbunden mit einer fahrradfreundlichen Verkehrsführung.
Aktuell fährt die Straßenbahn immer noch im Coronatakt, die Fünfer ist in weiter Ferne und die Leutturmprojekte der Fahrradstadt sind zwei vorläufige gelbe Radmarkierungen die im Nirgendwo enden. Und die Opposition blockiert eine sinnvolle Fünferlösung (Straßenbahn im fliessenden bzw. stehenden Verkehr) und fabuliert über neue Straßen im Citybereich.
Armes Augsburg.
Liebe Az, sie meinen sicher nicht weniger Verkehr in der Karlstr., sondern weniger Autoverkehr in der Karlstr.
Es gibt wirklich einige vernuenftigere Verkehrsmittel für die Stadt, als das laute, platzraubende und schmutzige Auto.
>> Die FDP brachte eine alternative Trasse ins Gespräch. Demnach soll eine Autostraße ab der Bgm.-Ackermann-Straße nach Norden entlang der Wertach führen und hinter der MAN auf einer eigenen Brücke den Lech queren. <<
Das wohl irrste Straßenbauprojekt, das in Augsburg jemals in die Diskussion geworfen wurde.
Dazu würde das eine starke Verdrängung in den Bereich zwischen Gögginger-Straße - Rosenaustraße (westlicher Hauptbahnhof) - Bgm.-Ackermann-Straße bringen, wo die Augsburger Politik ohnehin schon nicht weiß, wie es mit dem nicht zu Ende gedachten Tunnel unter dem HBF weiter geht.
Die Entlastungswirkung der vorgeschlagenen Straße würde eher in den Bereich Oberhauser Bahnhof/Wertachbrücke, Reinöhlstraße, Badstr., innere Donauwörther Str. gehen - nutzlos, wenn jemand über die Karlstr. zur City-Gallerie will.
Am Ende muss Augsburg erst einmal eingestehen, dass der ÖPNV in der innerstädtischen Ost-West Relation langsam und unattraktiv ist und der ÖPNV-Invest unter dem HBF das Problemfeld nicht im geringsten verbessern wird.