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  3. Augsburg: Hat Augsburg ein zunehmendes Problem mit bewaffneten Jugendlichen? 

Augsburg
16.05.2023

Hat Augsburg ein zunehmendes Problem mit bewaffneten Jugendlichen? 

Sichergestellte Messer: Manche Jugendliche in Augsburg bewaffnen sich offensichtlich verstärkt.
Foto: Annette Zoepf (Symbolbild)

Am Osterplärrer wurden elf Jugendliche mit Messern erwischt. Ein Ex-Mitglied einer Augsburger Jugendgruppe sagt, warum sich in seinem Umfeld viele bewaffneten.

Sein erstes Messer trug er im Alter von knapp 13 Jahren mit sich. Slavko P. (Name geändert), der im Stadtteil Kriegshaber aufwuchs, war und ist damit kein Einzelfall. "Seit circa vier Jahren bewaffnen sich die Leute in Augsburg immer mehr", behauptet er. Der heute 23-Jährige zählte jahrelang zu einer der Jugendgruppen in Augsburg, die den Behörden Sorgen bereiten. Nachdem das Verfahren um eine Messerstecherei im Reese-Park gegen ihn im Juni 2022 eingestellt worden war, zog Slavko P. weg. Er startete ein neues Leben in einer anderen Stadt. Die Problematik hingegen ist geblieben. Zuletzt hatte die Polizei auf dem Osterplärrer bei jungen Besuchern elf Messer sichergestellt. Hat Augsburg ein zunehmendes Problem mit bewaffneten Jugendlichen? 

Messer seien "kein reines Augsburger Phänomen"

Bei der Polizei stellt man - zumindest was die reine Statistik betrifft - keine steigende Tendenz fest, betont Sprecher Markus Trieb. "Wir haben aber die Entwicklung genau im Blick." Das haben auch andere, die mit straffällig gewordenen jungen Menschen zu tun haben. Und die hören sich durchaus besorgter an. Etwa Erwin Schletterer, Geschäftsführer beim Verein "Die Brücke". Es häufe sich, so Schletterer, dass Jugendliche in Gesprächen erzählten, sie trügen immer ein Messer mit sich. "Weil andere ein Messer haben, habe ich auch eines, damit ich mich im Ernstfall verteidigen kann", laute die häufige Begründung. "Das ist kein reines Augsburger Phänomen, sondern ist in sämtlichen Städten zu beobachten", stellt Schletterer fest. "Wir versuchen, die Kreisläufe mit präventiven Gesprächen zu durchbrechen."

Hat Augsburg ein zunehmendes Problem mit bewaffneten Jugendlichen? 
8 Bilder
Messerstecherei im Reese-Park: Bilder vom Polizeieinsatz
Foto: Peter Fastl/Christoph Bruder

Doch wie erreichbar sind junge Menschen, die gewissermaßen in Parallelwelten leben, in denen eigene Gesetze herrschen? Slavko P. jedenfalls meint, das Messer habe ihm in der Vergangenheit schon das ein oder andere Mal geholfen. "Ohne ein Messer wäre manche Situation noch mehr aus dem Ruder gelaufen", ist sich der 23-Jährige sicher. Zücke man bei Auseinandersetzungen, die zwischen Jugendgruppen immer wieder vorkommen, ein Messer, sei meist schnell Ruhe im Karton. "Man will damit Stärke demonstrieren, dem anderen Angst machen." Bei ihm und seinem Umfeld sei es mit der Bewaffnung im Alter von rund 13 Jahren losgegangen, mit Einhand- oder Zweihandmessern. Auf dem Osterplärrer erwischten die Polizisten sogar einen zehnjährigen Jungen mit einem Springmesser – "zur Verteidigung", wie er den Beamten erklärte.

Je älter die Leute werden, desto größer und schneller werden die Messer", Slavo P.s Erfahrung. P. gibt weitere Einblicke in eine Augsburger Parallelwelt, in der auch mit Drogen gehandelt wird. Für Aufsehen und mehrere Polizeieinsätze hatte hier in den vergangenen Jahren eine kriminelle Jugendszene am Drei-Auen-Platz in Oberhausen gesorgt. "Beim Handeln mit Drogen sind die meisten bewaffnet, weil sie nicht abgezogen werden wollen. Niemand möchte Drogen kostenlos hergeben", erklärt Slavko P. Die bedenkliche Entwicklung wird auch am Jugendgericht Augsburg registriert. 

Zahl der angezeigten Messerangriffe im Augsburger Stadtgebiet bleibt konstant

Die bedenkliche Entwicklung wird auch von Jugendrichtern in Augsburg registriert. In einem Interview mit unserer Redaktion berichtete Jugendrichterin Angela Friehoff, dass Jugendliche beim Dealen vermehrt Waffen mit sich führten: Teleskopstöcke, Schreckschusswaffen, Baseballschläger - oder eben Messer. Trotz der offenbar zunehmenden Bewaffnung blieb die Zahl von Messerangriffen zuletzt aber auf einem etwa gleichen Niveau. Laut Polizei wurden im vorigen Jahr im Augsburger Stadtgebiet 21 Fälle registriert, im Jahr 2021 gab es 19 Fälle. 

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Längst nicht jeder, der ein Messer dabei hat, sticht damit zu. Dennoch sieht die Polizei das Thema kritisch. "Generell wird die Gefährlichkeit bei konfliktträchtigen Situationen drastisch erhöht, wenn ein Messer oder eine sonstige Waffe im Spiel ist", sagt Polizeisprecher Markus Trieb. Für Einsatzkräfte seien derartige Situationen ebenso gefährlich. Manche gewaltsamen Auseinandersetzungen scheinen sich aber auch im Verborgenen abzuspielen, ohne dass die Polizei oder die Öffentlichkeit davon Wind bekommen. Slavko P. berichtet von einem Fall im Stadtteil Hochfeld. Bei einer Schlägerei zwischen jungen Leuten sei ein Messer eingesetzt worden. "Die Stiche waren nicht besonders tief. Es wurde keine Polizei geholt."

Keine Polizei gerufen: "Die Stiche waren nicht besonders tief"

Ihm selbst sei mal mit einer Schreckschusspistole ins Gesicht geschossen worden, durch Schläge habe er einen leichten Schädelbruch erlitten. "Das bekam die Öffentlichkeit auch nicht mit." Anders bei der Messerstecherei im Reese-Park vor über zwei Jahren, als ein junger Mann durch Messerstiche schwer verletzt wurde und notoperiert werden musste. Slavko P. galt als Hauptangeklagter in dem langwierigen Prozess. Versuchter Totschlag wurde ihm zunächst vorgeworfen. Doch im Lauf des Prozesses, in dem sich etliche Zeugen in Lügengeschichten verstrickten, kristallisierte sich für das Gericht immer mehr heraus: Slavko P. hatte in Notwehr gehandelt, das Gericht stellte das Verfahren gegen ihn ein. Heute, sagt Slavko P., habe er kein Messer mehr bei sich. Er sei weg aus Augsburg, raus aus diesen Kreisen. Das Risiko, sich selbst verteidigen zu müssen, gebe es nicht mehr.

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