Holocaust-Gedenktag: Eindringliche Warnung vor politischem Rechtsruck
Zum Holocaust-Gedenktag mahnen Stadt Augsburg, Bürgerinitiativen und Jüdische Gemeinde, sich gegen Rechtspopulismus einzusetzen. Und sie sprechen von Angst.
Ihre Gesichter, ihre Geschichten mahnen. Janka Lengyel, Leonhard Hausmann, Babette Kerl, Josef Holzheu, Ernst Lossa - die Jüdin, der Kommunist, die kranke Frau, der homosexuelle Mann, der jenische Bub, alle von den Nationalsozialisten umgebracht. An diesem regnerischen Freitag sind sie auf Plakaten zu sehen, zuerst auf dem Augsburger Rathausplatz, dann im Unteren Rathaus-Fletz, werden sie von den Schauspielern Sarah Maria Grüning und Gerald Fiedler in ihren Biografien vorgestellt. Sie mahnen und warnen vor Populismus, Rechtsextremismus, Rassismus, Faschismus. Noch nie war die Gedenkstunde zum Holocaust-Gedenktag so aktuell, so eindringlich auf die Gegenwart bezogen. Auch so viele Menschen sind bisher kaum gekommen, um zu gedenken und zu mahnen - unter ihnen Bundes-Kulturministerin Claudia Roth und der bayerische Antisemitismus-Beauftragte Ludwig Spaenle.
Oberbürgermeisterin Eva Weber richtet einen leidenschaftlichen Appell an die Augsburger, sich gegen antidemokratische Tendenzen zu wehren. "Wir müssen laut werden und mutig zur Demokratie stehen." Sie lädt "alle Augsburger und Augsburgerinnen" ein, am 3. Februar zur Demonstration auf dem Rathausplatz zu kommen, rückt auch die Selbstverpflichtung der Stadt ins Bewusstsein, gegen antisemitisches Handeln einzutreten. Für Carmen Reichert, Leiterin des Jüdischen Museums, haben das notwendige Erinnern an den Holocaust und das daraus folgende "Nie wieder!" nach dem 7. Oktober, dem Überfall der Hamas auf Israel, den Rahmen der Gedenktage verlassen und sind "auf die Straße gegangen."
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Die Diskussion ist geschlossen.
Gauland ( AfD ) nennt die systematische Ausrottung der Juden durch die Nazis einen "Vogelschiss der Geschichte", Höcke bezeichnet
das Holocaust-Denkmal ein "Mahnmal der Schande" und Aiwanger ( Freie Wähler ) geht nicht auf die Demo gegen rechts, was tief
blicken lässt ebenso wie das in seiner Schultasche gefundene Flugblatt, das die Holocaust-Opfer verhöhnt. Die Geschichtsvergessen-
heit vieler, nicht nur der AfD, ist eine Schande angesichts der 6 Millionen ermordeterJuden durch die Nazis. Auch heute kocht der
Judenhass wieder hoch und die Juden müssen wieder angst haben, wenn sie sich zu erkennen geben.