Der Nahverkehr in Augsburg steht seit heute Morgen still
Lediglich in Haunstetten und Göggingen sind Stadtteilbuslinien unterwegs. Ansonsten bleiben alle 140 Fahrzeuge der Augsburger Stadtwerke am Montag wegen eines Streiks im Depot.
Pendler und Pendlerinnen sowie Schüler und Schülerinnen müssen sich heute in Augsburg Alternativen zu Bus und Straßenbahn suchen: Wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi kommt der Nahverkehr fast vollständig zum Erliegen.
Lediglich auf den Stadtteil-Buslinien 24/25 in Haunstetten sowie 38 in Göggingen/Bergheim/Inningen sind einige Fahrzeuge unterwegs, teilten die Stadtwerke am frühen Montagmorgen mit. Ansonsten blieben alle 140 Busse und Straßenbahnen, die sonst in der Stoßzeit unterwegs sind, in den Depots. Die beiden Buslinien sind teils an privaten Busunternehmen vergeben, die nicht bestreikt werden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Einwandfrei. Da wird viel CO2 eingespart!
Gerade jetzt, aber nicht nur in der heutigen Zeit zeugen solche sinnlosen Aktionen die Inkompetenz der Verhandlungspartner beider Seiten. In Deutschland wurde jedoch die Demokratie schon immer falsch verstanden, denn einige glauben Streiten bis hin zum Boykott und Kaputtmachen wäre demokratisch.
Das sind die immer wiederkehrenden Spielchen. Auf der einen Seite die Gewerkschaften, die eigentlich gar kein Interesse daran haben können an geräuschlosen Tarifverhandlungen - sonst könnten sie ja nicht zeigen, was sie drauf haben. Auf der anderen Seite die Arbeitgeber, die mit Minimalangeboten anfangen, evtl. um mit Streiks die Gewerkschaften finanziell zu schwächen. Alles ok, solange das unter den Tarifparteien bleibt. Nur im ÖD geht es halt im Prinzip ausschließlich zu Lasten Dritter.
Wenn der Streik niemandem weh tun würde, wäre er sinnlos und keinerlei Druckmittel. Nachdem die Arbeitgeber in Zeiten von 9% Inflation auch nach der zweiten Tarifrunde nur ein realitätsfernes 3% Angebot machen, ist es von denen geradezu eine Aufforderung noch mehr zu streiken. Bedankt euch also bitte bei den Arbeitgebern.
"Wenn der Streik niemandem weh tun würde, wäre er sinnlos und keinerlei Druckmittel."
Das habe ich ja nun schon tausendmal gelesen. Die Sache ist nur die: diejenigen, denen er weh tut, sind halt nicht die Verhandlungspartner. Wenn in der Privatwirtschaft eine Firma bestreikt wird, trifft es halt in erster Linie eben diese Firma, auch wenn Zulieferer/Kunden am Rand betroffen sind. Auch besteht in der Privatwirtschaft ein Interesse, die eigene Firma nicht kaputt zu streiken.
Ich habe überhaupt keinen Grund, mich bei irgendwem zu "bedanken", einfach weil ich nicht Teil dieser Auseinandersetzung bin. Wäre ich Abo-Kunde, hätte ich die Leistung eh bezahlt. Der Verkehrsbetrieb hat aber eher eine Ersparnis, weil keine Energie für die Fahrzeuge gebraucht wird. Der Schaden durch den Streik entsteht eigentlich komplett bei Dritten. Das Hohelied auf den Streik kann ich da leider nicht mitsingen...
Warum bei den Arbeitgebern bedanken? Es steht nirgendwo geschrieben, daß der Arbeitnehmer ein Anrecht auf Inflationsausgleich bei den Tarifvehandlungen hat. Eine höhere Produktivität rechtfertigt höhere Löhne, Servbiceabbau bestimmt nicht.
Daher steht es Ihnen auch selbstverständlich frei sich bei den Verkehrsbetrieben und z.B. den Abfallwirtschaftsbetrieben der Stadt zu beschweren. Und zwar lautstark. Schliesslich bezahlen Sie für eine Leistung die die Betriebe Ihnen gegenüber nicht erbringen. Warum ist unerheblich, es könnten ja auch 50 Busse defekt sein oder die Hälfte der Tonnenautos.
Je mehr Druck der betroffene Bürger auf die Betriebe ausübt, desto eher lenken die ein oder machen zumindest realistischere Angebote als 3% mit 48 Monaten Laufzeit.
Mich stört das Ritualisierte an diesen Streiks. Die Gewerkschaften wollen (müssen?) sich zeigen, die Arbeitgeber halten sich in lachhaften Startangeboten zurück, dann wird endlos lange nicht weiter verhandelt sondern ausgiebig gestreikt und zuletzt einigt man sich auf eine vorhersehbare Erhöhung. Bis dahin haben im Fall ÖD sich zahlreiche Menschen die Nerven und das Konto wegen KiTa-Streiks, versäumten Dienstbesprechungen und vielem anderen beschädigt. Interessant finde ich, dass wir Kunden (!) uns solidarisch zeigen sollen. Ich versuche mich gerade zu erinnern, wann sich bei anderen Tarifverhandlungen der Straßenbahnfahrer, Müllmann oder andere städtische Bedienstete solidarisch erklärt haben...
@Wolfgang B.
"Es steht nirgendwo geschrieben, daß der Arbeitnehmer ein Anrecht auf Inflationsausgleich bei den Tarifvehandlungen hat."
Eben darum wird gestreikt. Eigentlich ganz logisch.
@ Stefan K.: Die Betriebe können leicht einlenken. Die legen die höheren Personalkosten einfach auf die Fahrpreise und Müllgebühren um. Zuerst werden wir bestreikt und dann bestraft.
"Daher steht es Ihnen auch selbstverständlich frei sich bei den Verkehrsbetrieben und z.B. den Abfallwirtschaftsbetrieben der Stadt zu beschweren. "
Na ja, die Abfallwirtschaft wird ja eher zaghaft bestreikt. Hier bleibt die Arbeit wortwörtlich liegen, im Gegensatz zu Kitas und ÖPNV. Und warum sollte ich mich beschweren - darauf bekommt man ja eh nur eine Standardantwort. Für den Bereich ÖPNV lautet die Antwort für mich daher: nicht nutzen - dann muss ich mich auch nicht ärgern.