Prozess um versuchten Babyraub: "Ich dachte, ich sehe mein Kind nie wieder"
Plus Ein 23-Jähriger scheiterte in Mering mit dem Versuch, ein Kleinkind zu rauben. Laut Anklage wollte er es missbrauchen. Im Prozess in Augsburg sagte nun die Mutter des Babys aus.
Für die Frau ist es ein schwerer Termin. Sie geht in den Gerichtssaal des Landgerichtes Augsburg und nimmt auf dem Zeugenstuhl Platz, mitten im Raum. Sie soll hier berichten, was ihr im vergangenen November widerfahren ist – und was ihrem Kind widerfahren ist, damals gerade einmal sieben Wochen alt. Die Mutter, 33, spricht flüssig, aber mit brüchiger Stimme, immer wieder zittert sie am ganzen Körper und bricht in Tränen aus. An jenem Tag im November machte sie in Mering eine Einkaufstour mit dem Kinderwagen, als ein Mann sie umstieß und versuchte, ihre Tochter aus der Babyschale zu ziehen, das Baby zu rauben. Was ihn antrieb, ist eine der Fragen, um die sich die Verhandlung vor der 14. Strafkammer dreht.
Wie berichtet, formuliert die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift eine an ein Horror-Szenario erinnernde Vermutung: Der Angeklagte wollte demnach das Baby an sich nehmen, um es dann sexuell zu missbrauchen. Es sei auch nicht auszuschließen, sagte der Anklagevertreter beim Prozessstart vor gut zwei Wochen, dass der 23-Jährige sogar die Absicht hatte, das Kleinkind zu töten. Am Dienstag räumt Thomas F. (Name geändert) die Vorwürfe gegen sich mittels einer Erklärung seiner Verteidiger Jörg Seubert und Helmut Linck größtenteils ein – mit einer entscheidenden Ausnahme; die vorgeworfene Missbrauchsabsicht bestreitet er. Sein Mandant, sagt Anwalt Seubert, habe das Mädchen an sich nehmen wollen, sich aber keine Gedanken gemacht, was danach passieren solle. Die Erklärung ist kurz, weitere Angaben macht Thomas F. nicht; es bleibt ein großes Fragezeichen, eine Leerstelle. Warum will jemand ein wildfremdes Baby rauben?
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Hoffentlich wird dieser Mensch sein Leben lang von Kindern fern gehalten.