Radfahrer erhält Bewährungsstrafe: Wie gefährlich sind getunte E-Bikes?
Plus Im Fahrradverkehr zählen zu den Risiken oft Geschwindigkeit und Selbstüberschätzung. Ein Fall, der in Augsburg vor Gericht landete, hatte besondere Folgen.
Die Polizisten im Streifenwagen werden an der MAN-Kreuzung auf ihn aufmerksam, weil er flott auf dem Fahrrad unterwegs ist, für das Tempo aber wenig in die Pedale tritt. Es passiert das, wovor Klaus P. (Name geändert) sich oft gefürchtet hat. Der Augsburger wird angehalten. Die Beamten werden bei der Kontrolle seines Pedelecs fündig: P. hat mit einem selbst eingebauten Chip den Motor manipuliert. Am Amtsgericht wurde der 49-Jährige dafür nun zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Es ist keine Seltenheit, dass Nutzer ihre Pedelecs, die häufig E-Bikes genannt werden, tunen und damit illegal fahren. Experten erklären, warum dies riskant ist.
Die genaue Unfallstatistik für das Jahr 2023 liegt bislang nicht vor, aber bereits im vergangenen Herbst zeichnete sich im Vergleich zu den Vorjahren ein Höchststand hinsichtlich getöteter Fahrradfahrer ab. Bis September registrierte die Polizei in Nordschwaben neun tödliche Radunfälle, bei drei davon waren die Opfer mit E-Bikes unterwegs. Laut Polizei lag bei acht der neun tödlichen Fälle die Unfallursache beim Radfahrer. Ohne auf die einzelnen Hintergründe einzugehen, ist es kein Geheimnis, dass höhere Geschwindigkeiten auf Fahrrädern mit mehr Risiken einhergehen. Dazu zählen auch Fahrten mit manipulierten E-Bikes, wie sie Klaus P. über drei Jahre lang nahezu täglich in der Stadt unternommen hatte.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Das ist nur das halbe Problem! Habe ich ein zugelassenes Fahrrad mit Nummernschild, dann darf ich nicht mehr auf Radwegen fahren, auf Waldwegen, etc. Wenn ich mit meinem Mann unterwegs bin, hat er ein "normales" Mountainbike und ich ein E-Bike. Seine Geschwindigkeit liegt auf geraden Strecken meist über 25 km/h, ich komme also nicht mehr in den Genuss der Motorunterstützung, die bei 25 km/h endet. Melde ich aber mein E-Bike an und habe ein Nummernschild, darf ich keine Radwege mehr benutzen, mit ihm auch nicht auf Waldwegen fahren oder sonstige Fahrradstrecken. Also keine gemeinsamen Touren mehr. Mir leuchtet nicht ein, warum ein E-Bike ausgerechnet schon bei 25 km/h abriegelt, wo doch ein normaler Fahrer durchaus bis 30 km/h fahren kann, wenn er halbwegs trainiert ist. Ich bin davon überzeugt, dass das Chiptuning bei den meisten kein Gedanke mehr ist, wenn die erlaubt Motorunterstützung bis 30 km/h geht.
Da möge sich doch ihr Mann bei gemeinsamen Touren
nach Ihrem Fahrvermögen richten - und seines ausreizen,
wenn er alleine fährt.
So ging bei mir und meiner Frau - schon zu Zeiten ohne
E-Bike : - )
Warum drückt Frau Marks hier so auf die Tränendrüse: "Verhängnis", "Angst", "gefürchtet"?
Der Angeklagte wusste genau, worauf er sich einlässt, es hat ihn nicht weiter gekümmert. Dass er über die polizeiliche Kontrolle nicht erbaut war - kaum überraschend.
Vorstrafen wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis - kümmert ihn nicht, er fährt wieder ohne eine solche zusätzlich zur fehlenden Betriebserlaubnis und Versicherung. Wenn er einen Unfall verursacht ist vermutlich der Geschädigte der Gelackmeierte, weil er ohne Versicherung selbst haften würde, aber eher kein Geld hat (wäre es anders würde es verwundern).
Es ist halt einfach kein Kavaliersdelikt und nein, ich kann nicht generell bestätigen, dass E-Bikes, die nur für 25 km/h zugelassen/ausgelegt sind, höhere Geschwindigkeiten nicht vertragen - wäre ja auch blöd, da sie, schwer wie sie sind, bergab von selbst deutlich schneller werden. Mein E-MTB, das für 25 km/h zugelassen ist, hat die besten Bremsen, die ich je an einem Rad hatte und da es über Stock und Stein muss, ist es auch stabil.
Wenn von 9 tödlich verunfallten Radfahrern "nur" 3 mit E-Bikes unterwegs waren, spricht das eigentlich eher gegen ihre angebliche besondere Gefährlichkeit, denn inzwischen dürfte deren Anteil deutlich höher liegen als bei einem Drittel.
>> Vor Richter Nicolas Pfeil beteuerte er, dass er meist nur zwischen 30 und 35 km/h schnell gefahren sei. "Einmal habe ich es ausprobiert und bin auf 45 km/h gekommen. Aber das ist Selbstmord." <<
Allein für diese Geschichte nach seiner Vorgeschichte geht die Strafe in Ordnung ;-)
Einen Berg runter ist das Tempo ganz normal. Wenn man also mit dem Auto Strich 30 durch die Pferseer Unterführung fährt und auf dem Fußweg vom Radfahrer rechts auf dem Fußweg überholt wird...