Flughafenausbau in München: Grüne planen Bürgerbegehren
Der Streit um die dritte Landebahn des Flughafen München spitzt sich zu. Die Grünen planen wohl ein Bürgerbegehren gegen die Startbahn. Werden die Flugrouten bald veröffentlicht?
"Wie weiter mit der dritten Startbahn?", diese Frage spaltet nicht nur die Nachbarn des Flughafen Münchens und die vom Lärm betroffenen Bürger, sondern auch die Politik. Die Grünen planen angeblich einen Vorstoß gegen den Flughafenausbau - sprich gegen die dritte Landebahn. Bei einer Pressekonferenz möchten sie am heutigen Freitag ein Konzept vorstellen.
Markus Söder will Flugrouten früher als geplant veröffentlichen
Im Streit über den Ausbau des Münchner Flughafens wollen die Grünen offenbar ein Bürgerbegehren gegen den Bau der dritten Startbahn einleiten. Es solle auf die Landeshauptstadt München beschränkt sein, die Miteigentümer des Flughafens ist, berichtet der "Münchner Merkur" (Freitagausgabe) unter Berufung auf führende Grünen-Politiker.
Die Pläne würden am heutigen Freitag vorgestellt. Unterdessen will Umweltminister Markus Söder (CSU) dem Bericht zufolge den Anwohnern beim Lärmschutz entgegenkommen. In einem Brief an mehrere Kabinettskollegen verlange Söder, dass die Flugrouten mit der geplanten dritten Startbahn erheblich früher veröffentlicht werden sollten. Auch sei Klarheit nötig, welcher passive Lärmschutz den Anwohnern bezahlt werde.
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) begrüßt das Bürgerbegehren der Grünen gegen die geplante dritte Startbahn des Münchner Flughafens. Damit könne man zu einer "zweifelsfreien Entscheidung" kommen, sagte Ude am Freitag auf Anfrage. Inhaltlich will Ude seine Position pro Startbahn aber nicht verändern: "Wenn, was ich hoffe und erwarte, die Mehrheit der Münchner Bürger für die Startbahn votiert, wird sich auch jeder Grüne an dieses Votum halten müssen." Sollten die Münchner Bürger aber gegen die Startbahn stimmen, "wird das selbstverständlich von mir und der Münchner SPD respektiert werden". Eine Belastung für das gemeinsame Ziel von SPD und Grünen, bei der Landtagswahl 2013 die CSU aus der Regierung zu vertreiben, sieht Ude nicht. dapd
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