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500. Jubiläum
15.10.2007

Als die Fugger zu Reichsgrafen wurden

Wer als Fremder durch Weißenhorns Straßen schlendert, der bemerkt zunächst wenig von den Fuggern. Da steht zwar ein Schloss, aber wer weiß schon, wem es gehört? Da hilft auch ein spontan befragter Weißenhorner nicht weiter. Denn angesprochen auf das Jahr 1507 sagt dieser herzerfrischend: "Keine Ahnung!"

Von Stefan Küpper, Weißenhorn

Wer als Fremder durch Weißenhorns Straßen schlendert, der bemerkt zunächst wenig von den Fuggern. Er ahnt kaum, welch große Bedeutung dieser Ort für das berühmte Adelsgeschlecht hat. Da steht dann zwar ein Schloss, aber wer weiß schon genau, wem es gehört? Und da hilft dann auch ein spontan befragter Weißenhorner nicht weiter. Denn angesprochen auf das Jahr 1507 sagt dieser gebürtige Weißenhorner sehr herzerfrischend: "Keine Ahnung!"

Natürlich ist das nicht repräsentativ. Denn selbstverständlich wissen die Weißenhorner, dass am 27. Juli 1507 der Augsburger Jakob Fugger der Reiche vom Habsburger König Maximilian I. das erste Territorium der Fugger'schen Dynastie erhielt. Keiner in Weißenhorn kann aber besser erklären, was das bedeutete, als der Leiter des Heimatmuseums, Wolfgang Ott: "Weißenhorn war für die Fugger der Steigbügel zur Grafenwürde." Als an jenem 27. Juli Maximilian I. (1459-1519) die Grafschaft Kirchberg, die Stadt Weißenhorn und die Herrschaften Wullenstetten, Pfaffenhofen und Marstetten für 50 000 Gulden dem Augsburger Bankier verpfändete, ermöglichte ihm das den Erwerb der Kaiserkrone. Er konnte mit der Summe die dafür notwendigen Stimmen "erkaufen". Dem Bürger Jakob Fugger dagegen wurde 1514 der Titel des Reichsgrafen verliehen. Die Familie wurde somit adelig, hatte dort die hohe Gerichtsbarkeit, das Jagdrecht, später auch das Münzrecht inne, ihnen standen geistliche und weltliche Lehen und bestimmte weitere Abgaben zu.

In der von Ott konzipierten Ausstellung "500 Jahre Fugger in Kirchberg und Weißenhorn" wird dieser Aufstieg aus dem Fugger'schen Selbstverständnis heraus in Szene gesetzt. Eine Bronzebüste Jakob Fuggers zeigt diesen als römischen Feldherrn. Mit imperialer Geste weist er gebieterisch gen Weißenhorn und darüber hinaus. Der Titel "von Kirchberg und zu Weißenhorn" war erst ein Anfang. Mit der Geschichte der Fugger in Weißenhorn und Kirchberg beschäftigt sich auch ein Buch, dass am Mittwoch in Augsburg vorgestellt wird.

Der Adels-Titel war ein Beginn, der neue Möglichkeiten eröffnete, etwa wenn es ums Feiern ging. 1513/14 hatten die Fugger neben dem alten Schloss des Jörg von Rechberg ihr neues Schloss erbaut. Und 1538 sollte darin ein großes Fest stattfinden. Regina, die Großnichte Jakob Fuggers wurde verheiratet. "Das ,Who's who¿ des schwäbischen Landadels traf sich dort und dann wurde standesgemäß gefeiert", erklärt Ott. Und gespeist. Die Tafel war, glaubt man dem Chronisten Nikolaus Thoman, recht üppig: "An Fischen hatte man 2 Zentner Aale aus dem Allgäu, 6 Zentner Forellen aus Augsburg (...), 5 Zentner Hechte von Wiblingen (...) gekauft. Dazu kamen 11, 5 Zentner Krebse aus der Altmühl, 16 Stück Wildpret, 608 Kapaunen, 250 Hennen, 1800 Hühner (...) eine Küche war im Schlosse eine vor dem Kastenhaus aufgeschlagen."

Heute, so betont Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger, speise man bescheidener: "Wenn ich mir die Menüs von gewissen Charity-Veranstaltungen anschaue, dann sind diese wesentlich opulenter, als was bei uns auf den Tisch kommt. Ich mag schwäbische Spezialitäten." Natürlich wurde damals nicht nur geprasst, sondern auch gearbeitet: Weißenhorn blühte auf unter den Fuggern, wurde zu einem Zentrum der Barchentproduktion (Mischgewebe). Der Handel ging bis nach Amerika. In dem 1534 erbauten Woll- und Waaghaus befindet sich heute das Heimatmuseum.

Was bleibt heute von der Herrschaft der Fugger in Weißenhorn? Zum einen, sagt Gräfin Thun-Fugger, Vorsitzende des Familien-Seniorats, hätten sie dort noch Waldbesitz. Zum andern, erklärt Ott, besitze die Familie noch immer das "Präsentationsrecht". Sie schlage also vor, wer Pfarrer in Weißenhorn werden soll. Das kann in der Praxis allerdings zu absonderlichen Abläufen führen, denn, so Ott: "In Zeiten des Priestermangels kann es passieren, dass die Diözese der Familie einen geeigneten Kandidaten nennt, den diese dann offiziell vorschlägt, nur damit dieser dann von der Diözese ernannt werden kann."

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