Wie Hubert Aiwanger zum anti-grünen CSU-Schreck geworden ist
Plus Über keinen bayerischen Politiker wurde 2023 so viel gesprochen wie über Hubert Aiwanger. Jetzt macht er einfach weiter wie zuvor – oder etwa nicht?
Es ist auch Wochen danach noch nicht richtig klar, wer denn da nun wen über den Tisch gezogen hat bei den Koalitionsverhandlungen in München – die CSU die Freien Wähler oder die Freien Wähler die CSU. Im Umfeld von CSU-Chef Markus Söder geht die Mär, dass Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger schließlich dadurch überlistet werden konnte, dass man ihm einen unwiderstehlichen Köder vor die Nase gehalten hat: die Zuständigkeit für Jagd und Staatsforsten. „Leuchtende Augen“ habe der leidenschaftliche Jäger Aiwanger da bekommen und der Rest sei dann ganz einfach gewesen. Man habe ihm im Gegenzug die weitaus bedeutendere Zuständigkeit für den Tourismus abgeluchst und den Freien Wählern großzügig das ohnehin machtlose und obendrein noch einmal abgespeckte Digitalministerium überlassen. Sollen sie doch ein viertes Ministerium haben, die Musik wird anderswo spielen – das ist die Version der CSU, und ein bisserl auch ihre Hoffnung.
Die Version der Freien Wähler klingt selbstredend ganz anders. Ihre Emissäre, so heißt es, hätten nach der Landtagswahl mit ansehnlichen Stimmengewinnen im Rücken hart verhandelt. So knallhart, dass Söder und seine Mitstreiter das heftig umkämpfte Landwirtschaftsministerium nur durch den Verzicht auf Jagd und Staatsforsten hätten behalten können. Und der Tourismus, immerhin eine der umsatzstärksten Branchen im Freistaat mit einer Fülle politisch ertragreicher Kontakte? Geschenkt, heißt es da. „Der Hubert“ werde auch weiterhin, ohne formale Zuständigkeit, für Wirte und Hoteliers, Seilbahnbetreiber und Schneekanoniere die Stimme erheben. Als stellvertretender Ministerpräsident habe er ohnehin eine Allzuständigkeit. Entscheidend für den politischen Erfolg der Freien Wähler sei lediglich, dass er auch in Zukunft die Dinge beim Namen nenne. Wer da rein formal zuständig ist, das sei den Bürgerinnen und Bürgern letztendlich wurscht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Gerade das gegeneinander Ausspielen von Stadt- und Landbevölkerung macht Aiwanger gefährlich. Denn vieles von dem hier vom stellvertretenden MP Gesagten verfängt bei den Leuten und beinhaltet gefährliche AfD-Züge und bringt diesen Rechtsradikalen womöglich weitere Wähler. Kann das Aiwanger wirklich wollen oder ist er auf diesem Auge tatsächlich blind?
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Hintergrundbericht.