
Riedberger Horn: Söder will Liftpläne kippen

Es kommt wohl doch nicht zu der umstrittenen Skischaukel am Riedberger Horn im Oberallgäu. Markus Söder führt morgen ein entsprechendes Spitzengespräch.
Die geplante Liftverbindung am Riedberger Horn im Oberallgäu wird offenbar nicht gebaut. Nach Informationen unserer Redaktion soll das Ende dieses seit Jahren umstrittenen Projektes am Freitag in München verkündet werden. Vorher soll es ein Gespräch zwischen Ministerpräsident Markus Söder und den Bürgermeistern der beiden betroffenen Oberallgäuer Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein geben. Dabei soll besprochen werden, welche Unterstützung die Kommunen für den Tourismus künftig bekommen, nachdem die CSU von ihrer lange massiv vertretenen Position, den Liftausbau zu unterstützen, abgerückt ist.
Söder hatte sich in seinem früheren Amt als Heimatminister ebenso wie sein Vorgänger als Ministerpräsident, Horst Seehofer, für den Bau der Skiverbindung eingesetzt. Zuletzt war sogar der Landesentwicklungsplan geändert worden, damit die betroffene Fläche am Riedberger Horn einem naturschutzrechtlich weniger stark geschützten Bereich zugeordnet werden und ein Bau ermöglicht werden kann.
Gegen den geplanten Bau hatte es heftige Proteste von Naturschutzverbänden gegeben. Söder war in den vergangenen Wochen deutlich zurückhaltender geworden, wenn man ihn auf das Riedberger Horn ansprach. Offensichtlich möchte er das Thema, das weit über das Allgäu hinaus kritisch gesehen wird, aus dem Landtagswahlkampf heraushalten. Hinter vorgehaltener Hand hatten auch Tourismusvertreter aus dem Allgäu darauf hingewiesen, dass die Diskussion über die Liftverbindung dem Image des Allgäus als Naturregion schade.
Aufatmen in den betroffenen Gemeinden
Von den Verantwortlichen, die am Freitag in München zu dem Gespräch zusammenkommen, wollte sich niemand vorab äußern. In den betroffenen Gemeinden ist allerdings schon ein gewisses Aufatmen zu vernehmen: Bürgerbefragungen in Obermaiselstein und Balderschwang waren zwar eindeutig zugunsten des Baus ausgefallen, Befürworter und Gegner des Projektes hatten sich aber monatelang heftig behakt. „Es war zermürbend“, sagt ein Gemeinderatsmitglied, „ich hoffe, dass diese Anfeindungen jetzt aufhören“. Sogar aus der Seilbahnbranche hieß es, die emotional geführte Diskussion um den Liftbau schade dem Image. Söder soll zugesagt haben, den Tourismus in den beiden Kommunen zu fördern. Noch ist aber unklar, wie das geschehen soll. Im Gespräch ist beispielsweise ein Modellprojekt E-Mobilität mit Elektrobussen über den Riedbergpass.
Die Gegner des Liftverbunds, darunter Bund Naturschutz, Alpenverein und Landesbund für Vogelschutz, halten an ihrer Klage gegen die Änderung der Schutzzonen im bayerischen Alpenplan fest. Bund Naturschutz-Landesbeauftragter Richard Mergner sagte: „Wir sind gespannt, wie Söder das begründet.“ Er hoffe, dass die Skischaukel jetzt gestoppt und nicht nur auf die lange Bank geschoben sei.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich hätte den Bau nicht für gut geheißen, aber da sieht man wieder, was ein Wort der Politiker wert ist. Die Entscheidungen fallen so wies die Wahlstimmen brauchen. Egal, um was es geht,, ob für oder gegen die Natur oder für die Industrie, wenns um Spenden geht, da bringt der neue Wirtschaftsminister auch wieder TTIP auf den Tisch um bei der Großindustrie zu punkten. Moral sieht anders aus!
Vorab, es ist gut so, dass diese sogenannte Schaukel nicht kommt.
Phänomenal, welche Salti der vormalige Heimatminister schlägt.
Die Natur dort hat Glück, dass Wahlen anstehen. Entscheidungen werden nach guter CSU-Manier unter maximaler Berücksichtigung von Wahlen und deren Chancen getroffen. Um die Sache geht es dann nur am Rande.
Das schaut aber ganz nach Wahlkampf aus