An der neuen B2 geht es rund
Noch ist die Bundesstraße 2 von Gersthofen bis Donauwörth nicht durchgängig auf vier Spuren zu befahren - das wird aller Voraussicht nach im Sommer 2006 der Fall sein -, da werden in Teilbereichen bereits erste Veränderungen ins Auge gefasst. Gefeilt wird derzeit an Plänen für den Anschluss der alten B 2/Kreisstraße A 8 nördlich von Gersthofen und südlich von Stettenhofen. Dabei soll nicht nur das neue Industriegebiet der Ballonstadt, sondern auch eine Tank- und Rastanlage optimal erschlossen werden. Nutznießer könnten auch die Gemeinden Langweid und Gablingen sein.
Den Stein ins Rollen gebracht hat die Stadt Gersthofen. Ausgelöst wurde er durch den finnischen Papierriesen UPM, der in der Region auf Standortsuche für eine neue Papiermaschine ist. Ein mögliches Areal war das Gebiet nördlich von IGS (Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft), der zusammen mit den Lechwerken (LEW) die 300 000 Quadratmeter gehören. UPM hat mit Blick auf die Stiftersiedlung den Standort abgehakt, doch IGS und LEW wollen die Fläche in Zusammenarbeit mit der Stadt Gersthofen weiterhin als Industriegebiet aufplanen.
Blick in die Zukunft
Welche Firmen dort auch angesiedelt werden - die Unternehmen wollen einen optimalen Verkehrsanschluss. Dieser ist nach Ansicht der Stadt Gersthofen mit dem bisher geplanten Anschluss, der gegenüber dem Ist-Zustand einen Ausbau des Bahnüberganges (2006 vorgesehen) und eine Erschließung der B 2 alt mit Kreuzung vorsieht, nicht gegeben.
Also sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Das wäre ein Kreisverkehr westlich der B 2, über den auch ein weiteres Industriegebiet erschlossen werden kann. Denn direkt an der neuen B 2 soll eine Tank- und Rastanlage gebaut werden. Ein entsprechender Bebauungsplan zwischen der alten und neuen B 2 soll nach Angaben von Stefan von Rechenberg, Leiter der Tiefbauabteilung, bereits Februar 2006 aufgestellt werden.
Derzeit geht es um das liebe Geld: Während die vor etwa sieben Jahren festgezurrte Anbindung noch zwischen 100 000 und 150 000 Euro kosten würde - so der Leiter des Tiefbauamtes im Landkreis, Ulrich Gerhardt -, wird der Kreisverkehr zwischen 350 000 und 400 000 Euro kosten.
Vorgestellt wurde das Projekt jetzt im Bauausschuss des Landkreises, denn dieser soll wegen des Anschlusses der Kreisstraße A 8 kräftig mitzahlen. Nach Präsentation der Planung durch das Straßenbauamt sah der Ausschuss freilich noch Klärungsbedarf. Im Klartext: Es geht um die Zuschüsse. Entsprechende Gespräche mit der Regierung von Schwaben werden forciert, klare Aussagen sollen laut Gerhardt Mitte Januar vorliegen. Gersthofen hat bereits ein Viertel der Kosten im Etat abgesichert, so Stefan von Rechenberg.
Profitieren würden nach Meinung Gersthofens auch die Nachbarn. Langweids Bürgermeister Karl Heinz Jahn drängt schon lange auf eine optimale Erschließung. Vorteile könnte auch Gablingen ziehen, denn über diesen B 2-Anschluss würde neben der neuen Justizvollzugsanstalt auch das Gewerbegebiet im Umfeld und das seit Jahren vor sich hindämmernde Bundeswehrgelände auf dem alten Flugplatz an die Verkehrsschlagader angedockt.
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