Mehr Züge, aber kein 15-Minuten-Takt
Wie sieht die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs im nördlichen Landkreis aus? Darüber informierten Vertreter des Augsburger Verkehrsverbundes (AVV) im Gemeinderat. Ihr Fazit: Meitingen ist durch die Bahnlinie bereits gut angebunden. Mit Einführung des Regio-Schienen-Taktes, wahrscheinlich zum Jahr 2008, wird es noch mehr Verbindungen zwischen Donauwörth und Augsburg geben.
Alle 15 Minuten ein Zug nach Augsburg. Das ist das Ziel des Regio-Schienen-Taktes, der nach dem Prinzip der regionalen S-Bahn funktioniert. Helmut Hoffmann und Arno Ruile, Geschäftsführer des AVV, schilderten, was sich eigentlich hinter den Begriffen regionale S-Bahn und Schienentakt verbirgt. "Ein extra S-Bahnnetz wie es München hat, können wir nicht einrichten, dafür fehlen die Fahrgäste", rechnete Hoffmann vor. Sind in München rund 700000 Menschen unterwegs, seien es im Ballungsbereich am Lech nur 32000.
Alternative soll der S-Bahn-ähnliche-Ausbau sein. Für den sind aber eigentlich vier Gleise notwendig. Die wird es aber nur in Richtung München geben. Der Norden bleibt zweigleisig. Ein dritter Schienenstrang zwischen Herbertshofen und Westendorf, der bisher als Voraussetzung für den schnellen Takt genannt wurde, sei so schnell nicht zu verwirklichen, erklärte Hoffmann.
Nach einem Treffen im Münchner Wirtschaftsministerium (wir berichteten) soll es aber nun auch ohne das zusätzliche Gleis gehen. "Wir werden vier Zugverbindungen pro Stunde haben, allerdings keinen regelmäßigen Takt", sagte Hoffmann voraus. Die Bahnfahrer müssten sich in den Hauptverkehrszeiten auf 20- und 40-Minuten-Abstände einstellen. "Nach 2008 werden 50 statt bisher 40 Züge täglich in Meitingen halten", versprach Hoffmann. Neben den direkten Verbindungen nach Augsburg soll alle 90 Minuten auch ein Zug nach München durchfahren.
Anders als im Westen des Landkreises seien die Bahnhöfe im Norden bereits gut ausgebaut. "Uns fehlen dann nur noch funktionierende Züge", spielte Hoffmann auf die defekten Triebwagen auf der Paartalbahn an. Während die Meitinger den Zug als Nahverkehrsmittel Nummer eins schätzen, sind Weite Teile des nördlichen Landkreises auf Busse angewiesen. Die Frage, was sich dort ändert wenn der Regio-Schienen-Takt funktioniert, konnte Geschäftsführer Arno Ruile noch nicht konkret festmachen. "Es gibt noch zu viele Unklarheiten, zum Beispiel die Frage, ob die AVV-Busse in Augsburg mit der Tram gebrochen werden sollen," Konkrete Änderungen wird es auf folgenden Linien geben: Die Busse 400 und 406 von Wertingen kommend, sollen in den Abendstunden die Orte nur noch nach Anfrage anfahren. Statt einer starren Linie wird es die so genannte Korridorbedienung geben. Der Bus 401 von Wertingen über Langweid soll künftig in Oberhausen-Nord enden. Der 410-er wird im Stundentakt alternierend über Waltershofen oder das Industriegebiet-Nord fahren.
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