Olympische Spiele in München?: "Riesenchance" für die Region

"Wir würden zweifelsohne davon profitieren", sagt der Tourismus-Experte, der in Olympia eine "Riesenchance" sieht. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte, wie berichtet, gestern der Vorbereitung einer Münchner Bewerbung zugestimmt.

Zwar werden in Schwaben wohl keine Wettbewerbe ausgetragen. Was aber die Hotelkapazitäten, das Image und den Bekanntheitsgrad anbelange, könne sich die drittgrößte Stadt Bayerns mit Sicherheit ein Stück vom Kuchen abschneiden. "Wenn München gewinnt", spielt Beck auf eine erfolgreiche Bewerbung Münchens an, "gewinnt auch Augsburg".

Wie die Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr seien mögliche Olympische Spiele ein "wichtiger Schrittmacher und Impulsgeber für ganz Deutschland". Nicht zuletzt dank der WM 2006 "haben die Ausländer wieder Deutschland entdeckt", sagt Beck. Drei von zehn Touristen kommen aus dem Ausland, dokumentieren aktuelle Statistiken der Tourismus-Branche.

Augsburg und die Landkreise drumherum selbst melden ein Rekordergebnis für das Jahr 2006: Erstmals wurde die Schallmauer von einer Million Übernachtungen in der Region durchbrochen. Wenn Deutschland sich wieder bei einem sportlichen Großereignis als Gastgeber präsentiert, will auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (BHG) rechtzeitig die Initiative ergreifen. Eines der Rezepte, das sich bereits im vergangenen Jahr bewährt habe: "Wir werden die Gastronomie und die Hotellerie wieder auf die ausländischen Gäste vorbereiten", sagt der schwäbische BHG-Geschäftsführer Jochen Deiring. Manchmal komme es eben auf die Kleinigkeiten an, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. So empfänden es Chinesen als wohltuend, wenn nicht allzu viel gesprochen werde. Und der Japaner freut sich, wenn er im Hotelzimmer Hausschuhe und einen Wasserkocher samt Teebeutel vorfindet.

Deiring ist sich sicher, dass die Olympia-Besucher nicht allein die Sportstätten in München und Garmisch-Partenkirchen im Blick haben, sondern "auch Ausflüge in unsere Region unternehmen". Und Augsburgs Tourismus-Geschäftsführer Beck sieht die Distanz Augsburgs oder Schwabens zur bayerischen Landeshauptstadt überhaupt nicht als Problem an. Es seien - auch im Vergleich zu internationalen Standorten wie New York, Barcelona und London - Standard-Entfernungen. "Zur Metropol-Region München gehört Augsburg dazu."