Radfahrer in Bayern sind unzufrieden - auch in der Region
Parkende Autos auf Radwegen oder fehlende Mitnahmemöglichkeiten im Bus: Die Radfahrer in Bayern haben viel Kritik. Wie schneiden Städte in der Region ab?
Im Punkt Fahrradfreundlichkeit schneiden die Städte in unserer Region laut einer Umfrage äußerst unterschiedlich ab. Augsburg und Memmingen sind demnach zwar nicht gut – aber besser als viele andere Städte ihrer Größe. Bei den Kleinstädten gibt es ebenfalls Licht und Schatten. Das geht aus einer nicht repräsentativen Umfrage des Fahrradklubs ADFC hervor, an der 170.000 Radler in Deutschland teilgenommen haben.
Diese Kritik haben Radfahrer in Augsburg
Ein eigenes Kapitel der Umfrage betraf die Familienfreundlichkeit – also etwa die Möglichkeit, Kinder alleine mit dem Rad in die Schule fahren zu lassen. Bei diesem Kriterium wurde Augsburg mit der Note 4,6 und damit ähnlich schlecht wie vergleichbar große Städte bewertet. Insgesamt fahre Bayern als „Radl-Land“ dem eigenen Führungsanspruch weit hinterher, kritisiert die ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch: „Der Freistaat hat sich insgesamt nicht weiterentwickelt, sondern folgt dem bundesweiten Trend, nach dem die Zufriedenheit der Radfahrer weiter gesunken ist.“
Unter den deutschen Städten mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern kommt Augsburg dabei mit einer Note von 3,91 auf Platz sechs von 25. Das Diebstahlrisiko von Rädern wurde hier besser bewertet als in anderen Großstädten, dafür bemängelten viele die Fahrradmitnahme im Öffentlichen Nahverkehr.
Memmingen schnitt mit der Note 3,4 besser ab als jede andere bayerische Stadt ihrer Größe von 20.000 bis 50.000 Einwohnern. Radler lobten unter anderem die Breite der Radwege sowie das allgemeine Sicherheitsgefühl. Vergleichsweise schlecht wurde hier das Diebstahlrisiko und wie in Augsburg die Fahrradmitnahme im ÖPNV genannt.
In Donauwörth sind Radfahrer besonders unzufrieden
Bei den Kleinstädten gibt es in unserer Region aus Sicht der Teilnehmer positive und negative Beispiele: Nur zwei der 36 bayerischen Städte mit weniger als 50.000 Einwohnern schnitten schlechter ab als Donauwörth. Unter anderem trug zu der Note von 4,3 bei, dass man dort aus Sicht der Tester selten zügig fahren kann und die Öffnung von Einbahnstraßen in der Gegenrichtung mangelhaft sei. Einzig beim Diebstahlrisiko schnitt die Stadt besser ab als vergleichbare.
Gut fühlen sich Radler offenbar im touristisch geprägten Bad Wörishofen: Die Stadt liegt mit einer Note von 3,2 auf Platz drei der 36 bayerischen Kleinstädte. Die Teilnehmer lobten etwa die Verfügbarkeit öffentlicher Fahrräder und, dass in jüngster Zeit viel für Radler getan wurde. Nur bei einem Kriterium schnitt die Stadt schlechter ab als andere ihrer Größe: In Bad Wörishofen gibt es demnach häufiger Konflikte mit Fußgängern.
Die Diskussion ist geschlossen.
Von einer "Fahrradstadt" - was immer das sein soll - ist Augsburg physisch und mental Lichtjahre entfernt. Weder gibt ausreichende oder irrtumsfrei zu befahrende Radlwege, noch ist der Großteil der Radler gewillt, sich an Verkehrsregeln zu halten. Wer es nicht glaubt: einfach einmal am Morgen eine niederländische Stadt besuchen und dann anschließend selbst in Augsburg um die gleiche Uhrzeit radeln...
Städte haben eben überall ihre eigenen Probleme. Auf dem Land gibt es in Bayern fast neben jeder Straße diese kleinen Wirtschaftswege, auf denen man zig Kilometer fahren kann und höchstens mal einen Traktor trifft. Das gibt es so sonst nirgendwo und das finde ich ganz Klasse. Man kann von Augsburg über Welden/Wertingen/Buttenwiesen/Mertingen nach Donauwörth fahren, ohne einen einzigen Meter auf einer richtigen Straße zurückzulegen. Das gehört m.E. mit in die Bewertungen hinein.
Ich habe ein Mobil Abo Plus darf Kinder und Erwachsene mitnehmen, für mein Rad muss ich aber extra zahlen.
Warum? Die Mitnahme im ÖPNV Augsburg ist mangelhaft. Augsburg will Fahrradstadt werden, also muss sie liefern.
Wie es gehen könnte sieht man in den Niederlanden oder Dänemark!