Studie: Arme Bayern sterben früher - Münchner leben am längsten
Die Größe des Geldbeutels entscheidet nicht nur über Wohnung oder Auto, sondern auch über die Lebensdauer. Nach Ansicht der SPD muss sich die Politik mehr engagieren.
Die Münchner haben im Schnitt die höchste Lebenserwartung in Bayern. Bei neugeborenen Frauen liegt sie in der Landeshauptstadt laut einer aktuellen Studie im Auftrag der SPD-Landtagsfraktion bei 84,4 Jahren, Männern kommen auf 80,6 Jahre. Die Plätze zwei und drei bei den Frauen belegen Ingolstadt (83,6 Jahre) und Augsburg (83,5 Jahre). Bei den Männern folgen das bayerische Oberland und Ingolstadt (je 79,3 Jahre).
Männer in Augsburg leben mit am längsten
Schlusslichter sind bei den Frauen Oberfranken-Ost und Oberpfalz-Nord mit je 81,8 Jahren. Bei den Männern sind dies Oberfranken-Ost (76,6 Jahre) und Oberpfalz-Nord (77,1 Jahre). Die Lebenserwartung in Bayern liegt im Durchschnitt bei 83,5 Jahren bei den Frauen und 78,9 Jahren bei den Männern.
Die Studie des Soziologen Christian Janßen von der Hochschule München stellt die Lebenserwartung zudem in einen direkten Kontext mit dem Durchschnittseinkommen in den jeweiligen Regionen. Hier ist München ebenfalls mit 2163,40 Euro pro Einwohner Spitzenreiter, gefolgt vom bayerischen Oberland mit 2087,60 Euro sowie der schwäbischen Grenzregion Donau-Iller mit 1951 Euro. Schlusslichter sind die niederbayerische Region Donau-Wald (1683,30 Euro), die nördliche Oberpfalz (1703,50 Euro) und die unterfränkische Region Main-Rhön (1741,60 Euro).
Studie: Lebenserwartung steigt mit Einkommen
Für den Verfasser ist damit klar belegt, dass die Lebenserwartung mit dem Einkommen steigt. Generell sei zudem festzustellen, dass das schon lange bestehende Nord-Süd-Gefälle in den vergangenen zehn Jahren weiter zugenommen habe. Für die SPD steht damit fest, dass es in Bayern dringend ein Präventionsgesetz geben muss, um sozialen Ungleichheiten in der Gesundheitsförderung besser gerecht zu werden.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) verwies in einer Reaktion darauf, dass die Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit bereits ein Schwerpunkt ihrer Politik sei. Sie verwies zudem darauf, dass im Juli 2015 bereits auf Bundesebene das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention in Kraft getreten ist. Präventionsmaßnahmen nach diesem Gesetz sollten zur Verringerung sozialer, regionaler und geschlechterbezogener Ungleichheit bei der Gesundheit beitragen. (dpa/lby)
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