Tödliche Schießerei am Plattensee: Haftstrafe für den Angeklagten
Es war ein Beziehungsdrama um Eifersucht und Geld. Am Ende kostete eine Schießerei am Plattensee einem Kroaten aus Mertingen das Leben. Seine Freundin aus Langweid wurde schwer verletzt. Jetzt fällte das Gericht das Urteil.
Kaposvàr/Langweid l wer l Sieben Jahre Haft - mit diesem Urteilsspruch endete der dreitägige Prozess um die tödliche Schießerei am Plattensee, bei der vor über einem Jahr ein 42 Jahre alter Kroate aus Mertingen (Kreis Donau-Ries) getötet und seine Lebensgefährtin aus Langweid am Lech schwer verletzt worden waren.
Eine Strafkammer des Komitatsgerichts in Kaposvár sah es als erwiesen an, dass der heute 54-Jährige aus dem Rheinland nicht aus Notwehr, sondern in Tötungsabsicht auf die beiden mit einem entriegelten Bolzschussapparat geschossen hat, als sie nach einer handfesten Auseinandersetzung mit dem Auto flüchten wollten. Es verurteilte den Angeklagten daher wegen Totschlags und versuchtem Totschlag. Vorausgegangen war der Katastrophe offenkundig ein Beziehungsdrama um Eifersucht und Geld. Die 42-jährige Langweiderin hatte mit dem Rheinländer die Ferienranch in dem ungarischen Urlaubsparadies betrieben.
Nach dem Bruch der Beziehung war sie noch einmal an den Balaton gereist, um ihre finanzielle Einlage zurückzufordern. Ihr neuer Lebenspartner bezahlte die Auseinandersetzung an der Hofeinfahrt des Bauernhofs mit dem Leben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes gefordert, die Verteidigung wegen Notwehr auf Freispruch plädiert. Beide Seiten wollen in Berufung gehen.
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