Geißler über Seehofer: "Stichwortgeber für die Rechtspopulisten"
Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hat Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) unverblümt für dessen Verhalten kritisiert.
"Die CSU ist leider zum Stichwortgeber für die Rechtspopulisten geworden", sagte Geißler dem Nachrichtenmagazin "Focus" (Samstag). "Die Stichwortgeberei für die AfD ist ein schwerer Schaden, den Seehofer der Gesamtunion zumutet."
Geißler betonte: "Die CSU bekämpft mit ihren Drohungen und finalen Ultimaten nicht mehr den politischen Gegner, sondern das eigene Lager." Seehofers Verhalten sei weit mehr als unkollegial oder unfair. "Es ist für die Union bei der nächsten Bundestagswahl absolut schädlich, wenn die CSU so weitermacht. Die Angriffe auf die Bundesregierung sind schizophren und verrückt." Die CSU sei schließlich Mitglied der Bundesregierung, unterstrich der frühere Bundesminister.
Mit Blick auf die Attacken auf die CDU betonte Geißler, solch ein Verhalten hätte sich selbst CSU-Haudegen Franz Josef Strauß niemals erlaubt. "Neu sind zwei Dinge: Die öffentlichen herabsetzenden Angriffe auf die eigene Regierungschefin und die massiven Störfeuer ohne jede Rücksicht auf die schweren Wahlkämpfe der Schwesterpartei in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen." Dabei sei die Drohung, die CSU könne möglicherweise auch im übrigen Bundesgebiet als Partei antreten, absurd. Zumal es im Gegenzug dann auch für die CDU ein Leichtes wäre, der CSU in Bayern Konkurrenz zu machen. "Horst Seehofer sollte sich also überlegen, was er tut."
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