Söder glaubt nicht mehr an absolute Mehrheiten für die CSU
Exklusiv Markus Söder glaubt nicht mehr an Ein-Parteien-Regierungen. Er sagt: "Absolute Mehrheiten nur noch in den Ländern, die Umgang mit Medienfreiheit wesentlich anders interpretieren".
CSU-Chef Markus Söder bezweifelt, dass seine Partei jemals wieder die absolute Mehrheit bei Landtagswahlen in Bayern erreichen kann und setzt langfristig auf die Freien Wähler als Koalitionspartner. „Absolute Mehrheiten gibt es heute in Europa eigentlich nur noch in den Ländern, die den Umgang mit der Medienfreiheit wesentlich anders interpretieren als wir“, sagte der bayerische Ministerpräsident unserer Redaktion. Bayern habe sich dagegen auch durch einen enormen Zuzug verändert. „Wir sind eine plurale Gesellschaft, die immer vielfältiger wird“, sagte Söder.
„Ganze Generationen junger Menschen kommen neu zu uns, haben aber unterschiedliche Einstellungen und Erwartungen“, erklärte der CSU-Vorsitzende. „Zudem gibt es, anders als vor 20 Jahren, breitere Angebote im bürgerlichen Parteienspektrum. Es gibt die FDP, die Freien Wähler und – deutlich rechts vom bürgerlichen Lager – auch eine AfD.“ Er setze deshalb auf eine Fortsetzung der seit 2018 regierenden Koalition aus CSU und Freien Wähler: „Die Freien Wähler sind unser bevorzugter Partner“, sagte Söder. „Es gibt immer wieder kleine Unterschiede, aber im Grundsatz arbeiten wir gut zusammen“, erklärte er.
„Die Grünen und die FDP haben sich nun ohnehin für einen anderen Weg entschieden“, fügte er mit Blick auf die Ampel-Regierung in Berlin hinzu. „Dass es keinen einzigen bayerischen Bundesminister in der neuen Regierung gibt, ist schon bemerkenswert“, kritisierte er. „Viele Menschen werden erkennen, dass es die CSU ist, die für Bayern steht“, betonte Söder. „Unsere Aufgabe als Volkspartei wird sein, sowohl Stammwählern als auch neuen Wählern gute Angebote zu unterbreiten.“
Die Diskussion ist geschlossen.