
Wie der (berühmte) Vater so der Sohn


Helmut Dietls Sohn David hat mit "Gute Freunde" eine neue München-Serie gedreht und steigt damit in die Fußstapfen des berühmten Regisseurs.
Sein Vater ist einer der besten Regisseure und Drehbuchschreiber der Republik gewesen. Der vor zehn Jahren verstorbene Helmut Dietl zeichnete verantwortlich für so große Serien wie "Münchner-Geschichten", "Monaco-Franze", "Kir Royal" oder den Spielfilm "Schtonk", in dem er die Geschichte der gefälschten Hitlertage-Bücher grandios dargestellt hat.
David Dietl sieht mit seinem dunklen Haar und seinem Bart nicht nur wie seinem verstorbenen berühmten Vater aus dem Gesicht geschnitten aus, sondern hat offensichtlich auch das Regietalent geerbt. Auch wenn der 44-Jährige noch nicht so viel öffentliche Aufmerksamkeit erregt hat wie sein berühmter Vater, ist er kein unbeschriebenes Blatt mehr.
Eine Geschichte der großen Bayern-Zeit
Schon vor zehn Jahren feierte er mit "König von Deutschland" sein Debüt in den Kinos. Später drehte er Werke wie "Ellas Baby" oder die Doku "Berlin Bouncer". Nun erzählt Dietl die Geschichte der großen Bayern-Zeit um die Fußball-Helden Franz Beckenbauer, Sepp Maier, Gerd Müller, Uli Hoeneß und Paul Breitner.
"Für mich war es schon ein Thema: Mache ich eine München-Serie? Ich wollte immer gern etwas in München machen und auf bayerisch." Aber dies sei natürlich durch die Serien seines Vaters zum Glück immer noch besetzt, sagte David Dietl der Deutschen Presseagentur.
Aus dem neuen Projekt geworden ist eine sechsteilige Serie mit dem Titel "Gute Freunde", die beim Streamingdienst RTL+ ab dem heutigen Samstag abgerufen werden kann. Für den kommenden Mittwoch, also den 22. November, ist die Ausstrahlung bei RTL im Free-TV geplant.
Kritiken waren positiv
Ihre Premiere hatte die Serie bereits beim Münchner Filmfest Ende Juni. Die Kritiken fielen positiv aus. Das liegt auch daran, dass sich Dietl sinnhafterweise darauf beschränkt hat, die neun Jahre abzubilden, in denen der FC Bayern zu einem der erfolgreichsten Vereine der Welt geworden ist. Es geht um die Zeit von 1965 bis 1974, dem Aufstieg in die Bundesliga, die ersten Titel und die Erfolge der Bayern-Stars mit der Nationalmannschaft mit dem WM-Triumph 1974.
"Wie der Regisseur aus der Fülle des Materials eine kompakte Serie ohne große Längen zusammenkomponiert hat, zeigt sein Können", heißt es bei Tittelbach TV. Manche Passage im privaten Leben der Fußballer sei zwar ein wenig süßlich geraten und die Fußball-Szenen hätte man durchaus etwas knapper halten können, aber über eine Strecke von sechs mal 45 Minuten verspiele sich das – die Balance sei in Ordnung.
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Eine starke Besetzung
Stark ist die Besetzung. Bei Trainern und Funktionären setzt man auf bekannte, bei den Fußballspielern auf junge, unverbrauchte Gesichter. Das meiste Lob bekam Markus Krojer, bekannt aus "Wer früher stirbt ist länger tot" als Gerd Müller, der auf seinem Weg aus dem beschaulichen Nördlingen ins Millionendorf München sympathisch rüberkommt. Die Kollegen Paul Wellenhof und Moritz Lehmann stellen Sepp Maier und Franz Beckenbauer dar. Jan-David Bürger und Max Hubacher Uli Hoeneß und Paul Breitner. Der frühere "Tatort"-Kommissar Maximilian Brückner spielt den damaligen Vereinsmanager Robert Schwan.
Die Produzenten Sebastian Werninger und Nico Hofmann sind zufrieden: "Bei dieser Geschichte ist alles da: die großen sportlichen Dramen und Erfolge, Freundschaft, Liebe, Ruhm, Macht und Geld." Die Serie sei "ein Glücksfall" für ihn gewesen, "weil der FC Bayern als Marke, als Geschichte einfach so groß ist", sagt Dietl selbst. "Ich wusste, dass ich auf diese Weise eine München-Serie auf bayerisch drehen kann, weil es trotzdem in erster Linie um den FC Bayern gehen wird und nicht um den Vergleich mit meinem Vater. Jetzt habe ich eine Bayern-Serie gemacht und kann die von meiner inneren To-Do-Liste runternehmen."
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