Prozess um Spion: Deutscher Verfassungsschutz beobachtete russischen Vize-Konsul
Plus Ein russischer Geheimdienst zapfte einen Uni-Mitarbeiter an. Doch der junge Mann bestreitet, dass er von den Hintergründen gewusst habe. Der Spionage-Prozess gewährt seltene Einblicke ins Schattenreich der Agenten.
Ilnur N. wirkt zurückhaltend, fast scheu. Der junge Mann mit den kurzen Haaren und dem dunklen Bart trägt Jeans, ein hellblaues Hemd und einen dunkelblauen Pulli. Er sitzt im großen Schwurgerichtssaal des Münchner Strafjustizzentrums und ist merklich eingeschüchtert. Der 30-Jährige spricht auf Russisch, seiner Muttersprache. N. leidet an einem Sprachfehler. Er stottert. Vor lauter Aufregung stottert er am Donnerstagvormittag recht viel. Er erzählt, wie alles begann. Beteuert, er habe nicht gewusst, in was er da reingeraten sei. So stellt man sich keinen Spion vor. Aber wie soll man sich schon einen Spion vorstellen?
Ilnur N. wuchs in einem kleinen Dorf in Russland auf. Er hat sich bisher in seinem Leben nichts zuschulden kommen lassen. Jetzt sitzt er da plötzlich vor Gericht und die Vorwürfe gegen ihn sind nicht ohne: Geheimdienstliche Agententätigkeit soll er betrieben haben. Laut Gesetz könnte er dafür bis zu fünf Jahre ins Gefängnis kommen. Er soll als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Augsburg Forschungsergebnisse insbesondere zur europäischen Trägerrakete Ariane 6 ausspioniert haben. Ilnur N. sitzt allein auf der Anklagebank. Aber er ist nicht der einzige Angeklagte.
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