Ein Draht zu den besorgten Eltern
Die Nummer gegen Kummer gibt Ratschläge. Viele Frauen eint ein Problem
Dillingen Nur eine SMS. Das war das einzige Lebenszeichen, das eine Mutter von ihrer 15-jährigen Tochter bekam, die sie seit fünf Tagen nicht mehr gesehen hatte. Sie brauche eine Auszeit, stand in der Kurznachricht. Weil die Mutter nicht mehr weiter wusste, wählte sie die Nummer des Elterntelefons, der sogenannten Nummer gegen Kummer des Kinderschutzbunds. Eine Mitarbeiterin in Dillingen war am anderen Ende der Leitung, versuchte, die Frau zu beruhigen, ihr zuzuhören und sie zu überzeigen, sie solle es noch einmal bei allen Freunden der Tochter versuchen – und dann die Polizei anrufen.
Es sind Fälle wie dieser, um den sich die Mitarbeiter des Elterntelefons in Dillingen kümmern. Die Nummer gegen Kummer ist ein bundesweites, telefonisches Beratungs- und Gesprächsangebot für Eltern. In Bayern gibt es fünf Standorte, einen davon in Dillingen. Wer aus Franken, Schwaben, der Bodenseeregion oder dem Allgäu vom Festnetz aus anruft, landet mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Dillinger Kinderschutzbund. 16 Mitarbeiter arbeiten dort – sie alle wollen und müssen anonym bleiben. „Wir wollen niemanden abschrecken. Und Anonymität ist ein Schutz“, sagt eine Mitarbeiterin. Wenn der Anrufer wüsste, wer der Berater ist, dass er vielleicht sogar aus demselben Ort kommt, könnte er aus Angst, dass seine Stimme erkannt wird, vielleicht nicht anrufen. Alle Berater arbeiten ehrenamtlich beim Elterntelefon. „Man muss gut zuhören können, sollte nicht sofort Ratschläge geben und sollte gerne in die Lebensgeschichten anderer Menschen eintauchen“, sagt die Koordinatorin der Mitarbeiter, die selbst Heilpädagogin ist. „Moralisten, die auf andere runterblicken, können wir nicht gebrauchen“, fügt ein anderer Mitarbeiter hinzu.
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