Wolken am Konjunkturhimmel
Prognosen der Unternehmer sind verhaltener und kritischer. Sie fordern mehr Investitionen in Breitbandinternet und Struktur in der Energiewende
Aktuell sind die meisten Unternehmen in Nordschwaben mit ihrer Geschäftslage noch recht zufrieden, sagt Peter Lachenmeir, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Dillingen. Doch die Herbstumfrage habe gezeigt, dass viele kritisch in eine ungewisse Zukunft blicken. „Bei der erwarteten Geschäftslage überwiegen in Nordschwaben die negativen Erwartungen“, sagte er gestern beim Empfang der nordschwäbischen Wirtschaft im Dillinger Stadtsaal. Internationale Krisen und Exportschwäche hätten vor allem im Bereich Außenhandel und Investition zu Unsicherheit und Bremseffekten geführt. „Wichtig ist es aber für uns, diese Delle nicht durch Pessimismus zu verstärken, sondern uns auf unsere Stärken zu besinnen und verantwortlich unternehmerisch zu handeln.“ Lachenmeir sah allerdings auch die Politik und die Kommunen gefordert, dafür Sorge zu tragen, dass der Wirtschaftsstandort Nordschwaben stark bleibt. Zum einen mahnte er dabei den weiteren Ausbau des Straßennetzes an, der bei der B16 bereits im Gange sei. Wichtig sei für die Unternehmen daneben aber auch eine leistungsfähige B2, für die ein zweispuriger Ausbau Richtung Nürnberg von großer Bedeutung sei. Daneben setze sich die IHK auch für die Idee einer B29 neu als leistungsfähige Verbindung zwischen Nördlingen und der Autobahn A7 ein. Doch nicht nur was die Straßenverbindungen anbelangt, sah Lachenmeir Handlungsbedarf. Er forderte auch stärkeres Engagement beim Breitbandausbau. „Rund ein Drittel des Wirtschaftswachstums und damit auch viele Arbeitsplätze hängen mittlerweile vom Vorhandensein schneller Internetanschlüsse ab.“ Doch nach neuesten Zahlen aus dem Regierungsbezirk Schwaben rangierten die Landkreise Dillingen und Donau-Ries, was die Beteiligung an dem neuen Förderverfahren anbelangt, an letzter Stelle. Während sich in ganz Schwaben 40 Prozent der Gemeinden beteiligt hätten, seien es im Kreis Dillingen gerade einmal 19 Prozent, im Kreis Donau-Ries nur 16 Prozent. „Deshalb appelliere ich ganz klar an die Vertreter der Kommunen, sich hier zu engagieren“, so Lachenmeir. IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton sprach in seiner Rede ein weiteres Thema an, dass den Unternehmern unter den Nägeln brennt: die Energiewende. Als starker Produktionsstandort sei Schwaben auf Energie angewiesen. Doch nun, da das Kernkraftwerk Gundremmingen bald vom Netz gehen solle, sehe man keine Alternative, wie die Lücke geschlossen werden soll. Auch vor dem Hintergrund der jüngsten Diskussionen und Proteste um den Verlauf von Stromtrassen forderte Kopton die Unternehmer auf, verstärkt aufzustehen und mitzureden. Im Anschluss sprach Prof. Dr. Baldur Kirchner in seinem Vortrag über „Führen in Veränderungsprozessen“, bevor Holger Metzger, Landesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren, die Wirtschaftsjunioren Donau-Ries für den von ihnen initiierten Berufswegekompass mit dem Europapreis auszeichnete.
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