Prozess: Mit Staubsaugerrohr geschlagen

VonKatharina Indrich

Im März eskalierte ein Streit in einer Asylunterkunft in Gundelfingen. Zwei Mal innerhalb einer halben Stunde rückte die Polizei an. Nun stand ein Pakistaner vor Gericht

Die Streife war gerade erst weggefahren, da kam bereits der nächste Notruf. Acht Minuten nachdem die Polizei das Asylbewerberheim in Gundelfingen verlassen hatte, weil es dort zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen war, musste sie wieder anrücken, weil erneut ein Mann eine Tür eingeschlagen hatte.

Es war nicht die erste Tür, die in dieser Nacht im März 2016 in dem Haus Schaden nahm. Schon zuvor hatte ein 33-jähriger Pakistaner sich mit einigen beherzten Tritten Zugang in ein versperrtes Zimmer verschafft. Berauscht von zwei Gläsern Wein und mit 1,2 Promille im Blut wollte er nach Mitternacht einen Besucher aus dem Asylbewerberheim hinauskomplimentieren. Der hatte bis zu diesem Tag auch dort gewohnt, war aber nach Dillingen verlegt worden. Als er seine Sachen abholen wollte, verpasste er den Zug, und so bot ihm sein bisheriger Zimmergenosse an, noch eine Nacht zu bleiben. Das wiederum passte dem 32-jährigen Mitbewohner gar nicht. Er hatte Sorge, dass es mit dem homosexuellen Mann im Haus zum Geschlechtsverkehr unter Männern kommen könnte. „In unserer Religion darf man so etwas nicht und ich wollte helfen, dass so etwas nicht passiert.“

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